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Schalke-Manager Andreas MüllerEin Bündnis gegen das Böse

Der angeschlagene Schalke-Manager Andreas Müller wehrt sich zusammen mit seinem Trainer gegen die Kritik seines Vorgängers.

Nach dem 1:0-Sieg gegen Hertha: Schalke-Manager Andreas Müller nimmt Glückwünsche entgegen. Bild: dpa

Andreas Müller hat sich zur Offensive entschlossen. Der Manager von Schalke 04, der zum Hauptverantwortlichen der Krise der Gelsenkirchener erklärt worden ist, kommunizierte seine Sicht auf die komplizierte Situation des Klubs. Er wehrt sich gegen die Kritik seines Vorgängers Rudi Assauer, der sagt, Müller habe "keinen Arsch in der Hose". Und er geht gegen die Aussagen von Extrainer Mirko Slomka vor, der behauptet, "Fehlkäufe von Müller" seien ihm "zum Verhängnis geworden".

Nun hat der angeschlagene Manager sich mit seinem Trainer zu einem Bündnis gegen das Böse zusammengetan. "Rutten und Müller, das ist nicht zu trennen", sagt Müller. Sie wollen verhindern, dass einer von ihnen allein entlassen wird. Vor allem aber wagt er eine Offensive gegen die Bild-Zeitung. "Schalke 04 ist in den vergangenen Jahren immer wieder Spielball der Boulevardpresse gewesen", sagt Müller. Das müsse nun aufhören. Bayern-Manager Uli Hoeneß rief ihm via DSF-Doppelpass zu: "Lass dich nicht unterkriegen von einer Zeitung, deren halbe Sportredaktion mit Rudi Assauer im Bett liegt." Erstmals seit seinem Amtsantritt profiliert sich Müller als Gegenmodell zu seinem großen Vorgänger. Wegen der komplizierten Verstrickungen zwischen Bild, Schalke und Assauer hatte er bislang gar keine Chance, sich vom alten Mief zu emanzipieren.

Zweifelhaft bleibt aber, dass der Manager seinen großen Kampf nutzt, um (in diesem Fall berechtigte) Einwände der mächtigen Zeitung zu entkräften. Müller gibt zu, dass er mit einigen teuren Transfers falsch lag, weist aber auf gelungene Verpflichtungen hin. Er überspielt, dass ihm internationale Kontakte fehlen, dass er bei Transfers vielleicht zu viel Wert auf die Urteile einiger weniger Spielerberater legte, dass es im Team zu viele defensive Mittelfeldspieler gibt und dass Trainer Rutten weit davon entfernt ist, die Mannschaft spielerisch zu verbessern. Müllers sportliches Konstrukt hat sehr viele Schwachstellen. Aber es ist ein bewährter Mechanismus amerikanischer Politik: Wenn im Inneren viel schiefläuft, lässt sich immer ein Krieg gegen einen Bösewicht draußen in der Welt anzetteln.

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