Schäden durch Luxusbau in Friedrichshain: Da wackeln und wanken die Wände
Eine Großbaustelle am Berliner Markgrafendamm beschädigt umliegende Wohnungen. Dagegen regt sich Protest der Mieter*innen. Am Samstag wird demonstriert.
Der Grund ist eine Großbaustelle auf dem Nachbargrundstück. Durch die intensiven Tiefbauarbeiten sind die beiden Nachbarhäuser abgesunken. Auf dem Areal des Markgrafendamm 7 bis 10 baut der Investor International Campus GmbH, dem auch ein Teil des RAW-Geländes an der Revaler Straße gehört, das ebenfalls umgebaut werden soll.
Am Markgrafendamm sollen Studierendenappartements entstehen, die unter dem Markennamen „The Fizz“ bekannt sind. Als „führender Entwickler und Betreiber von Konzepten für studentisches und urbanes Wohnen in Europa“ wirbt das Unternehmen auf seiner Homepage für das Projekt.
Elke Winter, die ihren richtigen Namen nicht in der Zeitung lesen will, hat als betroffene Anwohnerin dafür nur ein müdes Lächeln übrig. „Immer wenn die Baumaschinen da drüben angeschmissen werden, frage ich mich, ob die Wände noch standhalten“, sagt sie der taz.
„Es darf nicht passieren, dass die Bewohner*innen ihr Zuhause verlieren, nur weil ein Investor nebenan ein neues Haus baut“, sagt Julian Schwarze, der für die Grünen im Abgeordnetenhaus sitzt. Schwarze fordert, dass vor der Genehmigung solcher Großbauten mögliche Bauschäden mit berücksichtigt werden müssen. Mittlerweile hat die Bauaufsicht strengere Auflagen auf der Großbaustelle am Markgrafendamm erlassen.
Demo am Samstag
Die Mieter*innen haben sich an die Stadtteilinitiative „Wem gehört der Laskerkiez?“ gewandt, die seit zwei Jahren gegen Gentrifizierung und Verdrängung in dem Stadtteil kämpft. Am kommenden Samstag den 3. Juni soll ab 14 Uhr vor der Baustelle eine Kundgebung unter dem Motto „Euer Neubau ist unser Albtraum“ stattfinden.
Das Nobelprojekt The Fizz steht nicht nur wegen der Bauschäden in der Kritik. „Die möblierten Studierendenappartements werden zu einem Pauschalpreis vermietet, die Mietpreisbremse wird umgangen und der Mietspiegel im Kiez in die Höhe getrieben“, moniert ein Mitglied der Stadtteilinitiative Wem gehört der Laskerkiez?
Für Ärger sorgt zudem, dass die Kundgebung in eine Seitenstraße verlegt werden soll, damit der Verkehr weiter fließen kann. „Seit Monaten ist eine Fahrspur des Markgrafendamms für die Großbaustelle gesperrt und der Mieter*innenprotest soll an die Seite gedrängt werden“, kritisiert der Aktivist. Er rechnet mit viel Unterstützung für den Protest auch aus der Nachbarschaft.
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