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Saumagen für Michail

■ Oggersheimer Impressionen beim Staatsbesuch

Bonn/Speyer (dpa/taz) — Mit einem Besuch in der pfälzischen Heimat von Bundeskanzler Helmut Kohl und dem Genuß von pfälzischem Saumagen hat der sowjetische Staatspräsident Michail Gorbatschow am Samstag seinen zweitägigen Staatsbesuch in der Bundesrepublik beendet.

Nach abschließenden politischen Gesprächen in Bonn flogen Gorbatschow und seine Frau Raissa zunächst nach Speyer, wo sie von mehr als 10.000 Menschen begeistert empfangen wurden. Als Kohl und Gorbatschow zu Fuß zum Domportal zu Speyer gingen, konnten Polizei und Sicherheitskräfte die wogenden Massen nicht mehr bremsen. Die beiden Politiker blieben jedoch nicht nur unverletzt, sie sollen das „Bad in der Menge“ sogar genossen haben. Auch im Weinstraßen-Städtchen Deidesheim, wo Kohl und Gorbatschow zu Mittag aßen (ob es dem sowjetischen Präsidenten mundete, ist nicht überliefert), wurde den sowjetischen Gästen von rund 2.000 Menschen zum zweiten Mal ein begeisterter Empfang bereitet.

In einer kurzen Ansprache vor dem Rathaus sagte Gorbatschow: „Wir sind überwältigt von dem herzlichen Empfang und von der Gastfreundschaft, die man uns bereitet hat.“ Derart beglückt fuhren die beiden Staatsmänner zu Kanzlers nach Hause — nach Oggersheim.

Und irgendwann auf der Fahrt im hochmodernen Panoramabus durch die schöne Pfalz ist's dann passiert: An einer bestimmten Kurve, so weiß 'dpa‘ zu berichten, sagten sie plötzlich „Michael“ und „Helmut“ zueinander.

Männerfreundschaft, so scheint's, geht durch den Saumagen.

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