piwik no script img

Sarrazins NachfolgeMultimillionär Harald Christ macht's nicht

Der als potenzieller Kandidat für die Nachfolge von von Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) gehandelte Multimillionär steht nicht für das Amt zur Verfügung.

Die Suche geht weiter: Transparent der Jusos beim SPD-Landesparteitag im Juni 2008 Bild: dpa

Offiziell hat die Diskussion um die Nachfolge von Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) noch gar nicht begonnen. Doch schon jetzt gibt es eine erste Absage. Der seit Monaten immer wieder als potenzieller Kandidat gehandelte Multimillionär Harald Christ sagte am Dienstag der taz, er stehe als Finanzsenator in Berlin nicht zur Verfügung.

Sarrazin wird bereits seit Monaten nachgesagt, dass er mit einem frei werdenen Posten im Vorstand der Bundesbank liebäugelt. Für den im Mai frei werdenen Posten, haben die Bundesländer Berlin und Brandenburg das Vorschlagsrecht. Am kommenden Dienstag will sich der Berliner Senat gemeinsam mit der Brandenburger Landesregierung für einen Kandidaten entscheiden.

Harald Christ wäre ein illustrer Nachfolger gewesen. Der 37-Jährige hat sich vom Sohn eines einfachen Opel-Arbeiters in Rheinland-Pfalz zum Multimillionär hochgearbeitet. Der gelernte Industriekaufmann ohne Abitur brachte mit Anfang 30 erfolgreich die Hamburger Fondsgesellschaft HCI an die Börse. Eigene Anteile an dem Unternehmen soll er später für rund 80 Millionen Euro verkauft haben.

Schon als 16-Jähriger war Christ in die SPD eingetreten. In Hamburg war er Landesschatzmeister der SPD und 2008 kurzzeitig auch als Spitzenkandidat für die Bürgerschaftswahl oder als Finanzsenator im Gespräch.

Auch jetzt plant Christ, der seit Jahren seinen ersten Wohnsitz in Berlin hat, ein stärkeres politisches Engagement - aber nicht als Finanzsenator. Sarrazin habe einen hervorragenden Job geamacht. Die Stadt brauche jetzt einen politischen Nachfolger, sagt Christ im Interview mit der taz. "Ich selbst habe für mich andere berufliche Pläne". In welche Richtung das gehen werde, würden die nächsten Monate zeigen. GA

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!