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Sarkozy will Gesichter sehenBurkaverbot im Eilverfahren

Französische Regierung beschließt ein Verbot der Ganzkörperverschleierung. Für Touristinnen mit Burka wird dann das Schoppen auf den Pariser Champs-Elysées schwierig.

Aus Sicherheitsgründen will die französische Regierung die Ganzkörperverschleierung verbieten. Bild: dpa

PARIS taz | Die französische Regierung hat nach längerem Zögern beschlossen, ein generelles Verbot der Ganzkörperverschleierung in der Öffentlichkeit in einem Dringlichkeitsverfahren durchzusetzen. Im Mai soll das Gesetz formuliert sein und vor der Sommerpause von den beiden Parlamentskammern verabschiedet sein. Zu dieser plötzlichen Eile drängt Präsident Nicolas Sarkozy. Er braucht dringend sichtbare Resultate, und mit einem Burkaverbot lassen sich zumindest Schlagzeilen machen.

Diskutiert wird seit fast einem Jahr über diese von vielen in Frankreich als Provokation empfundenen Totalverschleierung, die höchstens einen Sehschlitz frei lässt. Eine aus allen Parteifraktionen zusammengesetzte parlamentarische Kommission zum Thema Burka hatte sich nach eingehenden Debatten nicht für ein generelles Verbot in der Öffentlichkeit, sondern für eher schrittweise Maßnahmen ausgesprochen, die rechtlich besser zu umschreiben und zu rechtfertigen wären.

Angeregt wurde von der Kommission ein Verbot von Burka und Niqab in öffentlichen Einrichtungen, Verwaltungen und Verkehrsmitteln oder beim Lenken eines Fahrzeugs. Solche Restriktionen, wurde argumentiert, könnten sich aus Sicherheitsgründen oder zwecks Überprüfung der Identität rechtfertigen lassen, ohne die Glaubensfreiheit anzutasten.

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Wie dies in der Praxis aussehen könnte, hat ein Polizeibeamter in Nantes vor Tagen schon mal getestet, indem er einer mit Niqab gekleideten Autolenkerin eine Geldbusse von 22 Euro aufbrummte. Sie sei durch ihren Schleier an einer uneingeschränkten Beherrschung des Fahrzeugs behindert gewesen, so die Begründung.

Juristische Einwände gegen eine radikale Maßnahme machte Ende März in einem konsultativen Gutachten der Staatsrat, Frankreichs oberstes Verwaltungsgericht. Darin wird darauf hingewiesen, dass ein pauschales Verbot wahrscheinlich nicht verfassungskonform sei. Ein Veto der Verfassungsrichter wäre eine ziemliche Blamage für die Staatsführung und ein unnötiges Geschenk für die islamistischen Fundamentalisten.

Eine andere Frage ist es, ob ein totales Verbot überhaupt umsetzbar wäre. Der Ombudsmann der Republik, Jean-Paul Delevoye, fragt: "Was tun wir mit den Touristinnen aus Saudi-Arabien, die (verschleiert) zum Shopping auf die Champs-Elysées kommen?" Andere Sorgen plagen das Pariser Außenministerium, das bestätigt hat, dass sich Diplomaten bereits mit der Frage beschäftigen, wie man in islamischen Ländern auf ein französisches Burkaverbot reagieren würde.

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21 Kommentare

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  • JM
    jesus & mohammed (brüder im glauben)

    Und wieder wird ein Sündenbock gesucht, der von den weitaus wichtigen Problemen (FINANZKRISE, ARBEITSLOSIGKEIT) ablenkt. Es ist wirklich nur erbärmlich, was hier abgeht. Soll das die Demokratie sein, die für eine Religionsgruppe ein Verbot nach der anderen auferlegt (erst Minarett-Verbot/obwohl es in der ganzen Schweiz gerade einmal 4 Minarette gibt, jetzt Nikab-Verbot/obwohl von 5 Millionen französischen Muslimen gerade einmal 2000 den Nikab tragen). Anscheinend will man aus der Geschichte nicht lernen. Wenn man wirklich sich um Frauenrechte kümmern will, dann sollte man die Zwangsprostituierten aus Osteuropa die hier anschaffen müssen befreien. Die werden im wahrsten Sinne des Wortes unterdrückt und nicht die muslimischen Frauen. Sie verschleiern sich aus Gottergebenheit (dies ist eine religiöse Handlung) aber mit der Religionsfreiheit gegenüber Minderheiten hat man es eh nie ernst gemeint! Deshalb, es gibt weitaus wichtigere Probleme, als eine Frau die sich freiwillig verschleiert!!!

  • K
    Kölner

    Ich denke, das die Burka in D kein Problem ist. Ich denke, dass noch nicht einmal 1 Prozent der muslimischen Frauen eine Burka trägt. Wir bewegen uns hier im Promillebereich. Selbst in Berliner Stadtbezirke wie Kreuzberg, Neukölln oder Wedding wirdt du tagelang rumlaufen können und du wirst nicht eine Trägerin einer Burka finden.

    Was soll diese Diskussion?

    Selbst wenn sich eine Frau für die Burka entscheidet, heißt es doch noch lange nicht, dass sie dazu gezwungen wurde. Sollten wir nicht mit diesen Frauen reden und die Beweggründe erfahren? Sollten wir nicht versuchen zu verstehen?

    Nein, wir wollen urteilen und verurteieln.

    Das ist in jedem Fall einfacher als miteinander zu reden.

    Ganz nebenbei sollte dies eine gefestigte Demokratie wie der deutschen aushalten.

  • T
    TOM

    Überall maskierte? Wenn ich das schon höre! Nimm dir als Beispiel Belgien das gerade schön ablenken will mit dem Verbot von Ihrer schlichten Unfähigkeit zur Regierung und dem einmal mehr versagen der 5 Parteienkoallition. Wieviele Trägerinnen gibt es denn dort? Zähl mal deine Nachbarn zusammen, dann kommst du in etwa hin. Das stilistische Mittel der Übrtreibung scheinst du ja perfektioniert zu haben Aso.

     

    Und ob es einen Grund gibt sich zu verhüllen, überlässt du bitte den betroffenen und nicht deiner eigenen Meinung. DU musst ja auch nicht.

     

    Was das Vermummungsverbot auf Demos betrifft, wäre mir nicht klar das ein Einkaufsbummel oder das sitzen im Park für dich schon eine Demo darstellt. Gegen wen demonstrierst du beim Enten füttern eigentlich so?

     

    Und die Radarstory wird langsam aber sicher zum Zeichen der Lächerlichkeit dieser Argumentationsweise. Wer durch den Radar rasen will und dabei den Mittelfinger streckt, der kann das auch machen trotz verbot und der kann es auch mit nem kartoffelsack machen oder von mir aus mit ner schönen großen Tartarenmütze. Da muss er nicht warten bis die Burka erlaubt wird, was es übrigens SOWIESO IST: Wir alle kennen ja die Geschichten der Raser in Burka, gell Aso? Täglich hören wir von dutzenden Leuten in Burka die unseren Radarfallen die Mittelfinger entgegenstrecken. Wie wäre es mit etwas mehr Realitätssinn und Ernsthaftigkeit bei den Argumenten?

  • A
    aso

    @ Normalverdiener:

     

    Genau andersrum:

    Wenn überall Maskierte in der Stadt rumlaufen, so ist dies nicht

    „mit dem heutigen Verständnis von Demokratischer westlicher Freiheit (zu) vereinbaren.“

     

    Traditionell ist dies auf die Zeit des Karnevals beschränkt.

    Insofern sind fremde Maskierungsbräuche ganzjährig nicht zulässig.

    Es steht aber jedem frei, Länder aufzusuchen, in denen er diese Bräuche ungestört ausleben kann.

    Niemand wird gezwungen im dekadentem Europa zu bleiben.

     

    Das Vermummungsverbot auf Demos hat seinen Grund im Mißbrauch:

    Chaoten wollten bei ihrem kriminellem Treiben ihre Identität verbergen.

    Ebenso wurde die Burka bereits mehrfach als bequeme Kriminellen-Kluft mißbraucht:

     

    Für diverse Raubüberfälle, Selbstmordattentate, etc.

    Würde man dies im Straßenverkehr erlauben, so würden Raser alle mit Burka und Stinkefinger durch die Radarfallen brettern...

  • T
    TOM

    Wenn du ne Frau in Burka siehst, entsteht bei dir auch innerhalb von Sekundenbruchteilen ein Bild in deinem Kopf. Da musst du Ihr nicht erst noch in die Augen oder auf die Oberweite starren müssen.

     

    Auserdem heißt es TOM und nicht Tom, denn von zweiterem gibt es hier mehrere

  • A
    aso

    Tom?...wer ist Tom?

    Es gibt aber tatsächlich immer noch Deppen, die Texte nicht lesen können. Selbst wenn dort eindeutig von einem Verbot einer Gesichtsverhüllung die Rede ist.

    Und nicht vom herbei phantasiertem Recht das Gesicht eines anderen zu sehen.

     

    Weiter geht es um die heimischen Sitten und Gebräuche in Europa. Es gibt hier keinen Grund sein Gesicht zu verhüllen,

    außer als Wetterschutz, oder man ist Krimineller, oder asozial...oder hat was zu verbergen.

     

    Wenn wir eine Person erstmals treffen, dann scannen unsere Augen sozusagen unser Gegenüber. Und binnen Sekundenbruchteilen entsteht in uns aufgrund solcher Faktoren

    wie Kleidung, Gang und Körperhaltung sowie Mimik und Gestik ein erstes Bild von der Person – und zwar automatisch.

     

    Um die dominante Zone im Gesicht eines Menschen zu erkennen, muss man diesen nicht lange studieren. Ein Blick genügt und schon lassen sich erste Thesen darüber bilden,

    wie die andere Person vermutlich tickt.

    Diese Gesichtserkennung eines Gegenüber in Sekundenbruchteilen

    ist ein genetisches Erbe der Menschheit: früher war dies überlebensnotwendig, um zu erkennen: Freund oder Feind...

     

    Wenn einem nun ein Maskierter gegenübersteht, so hat man automatisch ein ungutes Gefühl:

     

    Der Maskierte kann mein Gesicht erkennen, seines bleibt hingegen verborgen...(gleiches trifft auf Burka und dergleichen zu).

    Dies ist der einheimischen Bevölkerung nicht zumutbar.

  • T
    TOM

    Aso: Seit wann hast du ein Recht das Gesicht eines anderen zu sehen? Das entscheidet ja wohl noch immer die Person der das Gesicht gehört. Also nix da mit durch die Stadt rennen und Leute die schüchtern sind und auf den Boden schauen zwingen aufzusehen zu dir. Kannste vergessen, weil es eben NICHT dein Recht ist das Gesicht anderer zu sehen wenn diese es nicht möchten. Nimm dir nen Spiegel und schau dir dein eigenes an, denn dieses gehört dir auch

  • A
    aso

    Wer integriert hier eigentlich wen?

     

    Daß ein europaweites Verbot für alles, was das Gesicht verhüllt (und zwar aus religiösen Gründen, und nicht als Wetterschutz, oder Bike-Schutz),

    ist höchste Zeit.

    Bevor sich deren Zahl immer weiter erhöht.

     

    Überall auf der Welt haben sich Migranten den Landesüblichen Sitten anzupassen und nicht umgekehrt.

    Dazu gehört in Europa, das Gesicht anderer zu sehen (außer beim Fasching...).

    Was gibt es da noch zu diskutieren?

     

    Wer hier mit Religionsfreiheit argumentiert, müßte dann ebenso die Einführung der Scharia befürworten, gehört sie doch

    zum integralen Bestandteil der Vorschriften-Religion.

  • T
    TOM

    Rainer Möllering: Verbietest du auch Strumpfhosen und Motorradhelme weil man damit auch schon Überfälle gemacht hat? Oder tiefe Mützen? Welch Logik, oder?

     

    An Leidkultur: dein Name sagt wohl alles aus. Jetzt brauchst du nur noch nen schicken Sportwagen neben deiner Leidkultur und schon geht es dir besser in der Midlife Krise. Such dir ein Hobby und lass jeden leben wie er will. Wenn du das Sinnbild einer Leidkultur bist, dann lehne ich diese Kultur auch ab

     

    Katharina Lange: Ich denke Anstand lernt man nicht durch Kleidung, denn ob diese besagten Typen frauen ohne Burka als Schlampen bezeichnen, oder frauen in Mini, mit T-shirt oder was weiß ich noch alles....Kann wohl kaum ein Argument gegen die Burka sein. Auserdem sind wir hier in Deutschland und nicht in einem südlichen Land. Von daher ist es mir egal was die Leute dort machen

     

    taz beobachter: Judenstern? Wow, schwere Geschütze. Wann werden die Frauen denn abgeholt und wer holt sie denn ab?

     

    Moe bumpers: Einerseits erwähnst du das es dir wohl egal sein kann was die moslemischen länder darüber denken und andererseits nimmst du diese anderen Länder wieder als Maßstab. Ja was denn nun? Auserdem musst du nicht verstehen was ein anderer trägt. Geht dich einfach nichts an, genauso wie es mich nicht angeht was du dir heute angezogen hast

     

    Oberhart: Jetzt wird es nur noch lächerlich. Satanisten-Menschenopfer-Burka

    Nette Combo und ein Spiegelbild gewisser Gedanken

     

    P.S Ich verlange das Frauen nur noch ohne Pulli und T-shirt rumlaufen. Höchstens ein Top oder nur BH. Das ist mein Recht! Auserdem stören mich Jeans, da sieht man ja gar nichts mehr

  • N
    Normalverdiener

    Ein Verbot der Verschleierung oder andere sich auf bestimmte Kleidungsformen beziehende Verbote oder Gebote lassen sich nicht mit dem heutigen Verständnis von Demokratischer westlicher Freiheit vereinbaren. Wie weit soll das denn gehen: Wird denächst verboten einen Bart zu tragen, oder ein T-shirt, die Länge des Rocks wird vorgeschrieben und die Farbe darf nur blau sein o. ä.. Nein! Ein solches Verbot geht in Richtung Faschismus und Diktatur. Ich habe mich schon als junger Mann über das Vermummungsverbot aufgeregt, das mir verbot im Winter bei Demos eine Mütze und Schal zu tragen oder mir "befahl" meinen Motorradhelm abzunehmen.

  • M
    moe@bumpers.de

    "Andere Sorgen plagen das Pariser Außenministerium, das bestätigt hat, dass sich Diplomaten bereits mit der Frage beschäftigen, wie man in islamischen Ländern auf ein französisches Burkaverbot reagieren würde."

     

    Das heißt dann so viel wie, dass das was die anderen darüber denken, wichtiger ist, als das, was auf den eigenen Strassen üblich sein sollte. Interessiert es irgendein islamisches Land was ich oder Europa darüber denkt, dass Frauen bei ihnen keine Shorts oder T-Shirts tragen dürfen? Der Islam diktiert was Europa darf und was nicht. Super!

    Generell ist es mir unverständlich, wie man überhaupt so ewig über ein Ganzkörperverschleierungs-Verbot herumlamentieren kann. Ich denke sich ins Gesicht sehen zu können ist das absolute mindest Maß an sozialem Umgang, der in einer Gesellschaft - zumindest in einer, in der es nicht anders üblich ist - herschen sollte. Und was die Touristenfrage angeht sind mir die Bedenken auch völlig schleierhaft. Wenn ich ein islamisches Land bereise muss ich mich als Frau auch den dort geltenden Sitten und Regeln anpassen, sprich: mich bedecken, aber auch hier steht anscheinend was der Islam will über allem anderem.

  • O
    Oberhart

    Der Plan geht in Ordnung. Obwohl ich es schade finde, dass man den Plan "hintenherum" mit Vermummungsverbot begründet. Das Gesetz würde ich gerne europaweit ausgeweitet wissen.

     

    Die Burka ist ideologisch aufgeladene Kleidung. Sowas trägt keine "moderate" Muslima. Das tragen wohl wirklich nur Hardcore-Islamisten, oder Frauen, die mit Hardcore-Islamisten verheiratet sind und zu diesem Unfug gezwungen werden. Solange Rechtsextreme nicht in SS-Uniformen durch deutsche Städte flanieren dürfen, sollte es auch niemand gestattet sein, sich zu einer ähnlich abstoßenden und verfassungsfeindlichen Ideologie/Religion zu bekennen, wie sie der fundamentalistische Islam darstellt.

     

    Klagen, dass die Religionsfreiheit durch das Verbot eingeschränkt ist, sind zwar prinzipiell nachvollziehbar, sollten aber niemand jucken. Satanisten können auch keine Menschenopfer bringen, Religionsfreiheit hat sich halt unter bestehende Gesetze unterzuordnen. Es sollte eher mal geschaut werden, ob man nicht eher von den Religionen ein klares Bekenntnis zu den Menschenrechten als Grundlage für die Gewährung des Menschenrechts der Religionsfreiheit verlangen sollte. Das sollten auch die verstrahltesten Islamisten verstehen. Den Reaktionen der islamischen Welt sollte dann übrigens zur Abwechselung der Verweis auf die desolate Menschenrechtslage - insbesondere auch der Religionsfreiheit - in diesem Teil der Welt kommen. Niemand dort steht eine mehr als kleinlaute Reaktion zu.

     

    So wie ich das sehe, nutzt hier eine Religion den Schutz der Menschenrechte aus, um diese zu torpedieren und zu verwaschen. Das ist meiner Meinung nach ein Unding und eine Systemschwäche, die schnellstens behoben werden muss.

  • W
    Wolfgang

    Deutscher, vergiß nie, wenn du im Ausland wandelst, bist du sofort ein Ausländer. Solltest du dich nicht vorher über das Land ausreichend informiert haben, bist du fällig. "Das habe ich nicht gewußt" zählt nicht. Achte auf die Geflogenheiten und Gesetze des Landes. Andere Länder andere Sitten. Und halte dich zurück: ein Deutscher wird meistens schon auf 100 Meter erkannt, ohne Burka!

  • KL
    Katharina Lange

    Kürzlich ging ich in die Hamburger Staatsoper und stand in der Pause im Damenklo an. Es öffnete sich hinter mir die Tür und eine große, schwarzgekleidete Gestalt betrat den Vorraum der Toilette. Sie trug ein Burka und einen Gesichtsschleier. Die Augen waren hinter einem Gitter verborgen. Ich fühlte mich sehr unwohl und bedrängt, obwohl dieser Mensch nichts anderes tat als alle anderen Wartenden. Da ich ihn nicht einschätzen konnte, betrachtete ich erstmal die Füße, um herauszufinden, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelte. Die eher schlanken Knöchel ließen vermuten, daß es sich um eine Frau handelte.

     

    Ich kann verstehen, wenn die Franzosen die Burka verbieten sollten, da sie ein im Westen eher verstörendes Kleidungsstück ist.

     

    Eine weitere Schwierigkeit in dieser Sache ist die, daß die heranwachsenden muslimischen Kinder lernen, Frauen in die Kategorie "anständige Frau" bzw. "Schlampe und Hure" einzuordnen, je nachdem ob sie sich mit oder ohne Burka /Schleier zeigen. Das hat sicherlich einen störenden Einfluß auf den sozialen Frieden.

     

    Was die Frage der Touristinnen angeht, so gibt es doch auch Mittelwege. Auch als westlicher Mensch sollte ich natürlich Rücksicht auf die Landessitten nehmen, ganz gleich wohin ich fahre. In einem muslimischen Land sind Miniröcke oder im Trägerhemdchen bislang nicht angesagt; also trage ich sie dort nicht. Warum sollten die burkatragenden saudiarabischen Touristinnen nicht auch ein wenig auf unsere Sitten Rücksicht nehmen? Sie müssen deshalb ja nicht im Minirock herumlaufen oder Alkohol trinken.

    Niemand zwingt die burkatragenden Touristinnen aus Saudi Arabien nach Frankreich zu fahren, so wie ich nicht nach Saudi Arabien oder in den Iran fahre, weil ich mich nicht zwangsweise verschleiern möchte; dabei würde mich der Iran schon sehr interessieren.

     

    Es tun mir sicherlich diejenigen Frauen leid, denen die Burka aufgezwungen wird, weil sie nicht für kurze Zeit mal andere Luft atmen können. Doch denke ich, daß man den Hardlinern nicht entgegenkommen darf, denn sie kennen keine Kompromisse. Sie dehnen nur ihren Herrschaftsbereich aus.

  • L
    Leidkultur

    Burkas müssen auch in Deutschland verboten werden! Als nächstes muss über ein Kopftuchverbot nachgedacht werden. Islam- Nein Danke!!!!

  • TB
    taz Beobachter

    Burka entspricht in ihrer Symbolkraft dem gelben Judenstern der Nazis und deswegen gehört sie in den Müll. Bravo Herr Präsident!

     

    PS

    Übrigens ist die Initiative von der französischen kommunistischen Partei ausgegangen, was die taz Leser besonders freuen müsste.

  • RM
    Rainer Möllering

    Als Mann fühle ich mich beleidigt und verleumdet, wenn Muslima in Mitteleuropa Kopftuch, Schleier, Niqab oder Burka tragen, weil mir wie allen Männern unter-stellt wird, wir würden Frauen grundsätzlich als Sexobjekte sehen, und zwar Frauen von 12 bis 100 Jahren. Aufreizende Kleidung hat kaum mit offenem Haar und Gesicht zu tun! (Ob das auch für muslimische Männern gilt, weiß ich nicht.)

    Dadurch werden m.M.n. der öffentliche Frieden gestört, das Volk verhetzt und die Männer diskriminiert. Gleichzeitig diskriminieren geschlechtsspezifische Kleidervorschriften! (Gibt es das irgendwo auf der Welt für Männer?)

     

    Es gab bereits einen Bankraub und einen Terroranschlag von Männern in Bur-kas. Ein klassischer Fall von Vermummung.

    Man stelle sich vor, eine Burka-Trägerin wird von einer Radarfalle fotogra-fiert: wie will man der Fahrerin die Tat nachweisen, wenn das Foto sie nicht identifiziert?

    Also: Gesichtsbedeckungen gehören verboten, weil sie das Gleichheitsgebot aushebeln, und zwar zum Nachteil von Frau und ggfls. Mann.

    Wenn die Gerichte/Richter das nicht begreifen wollen, sollen die Männer Mit- teleuropas konzertiert Burkas beim Autofahren tragen und sich darauf beru- fen, sie wollten nicht von jeder Frau sexistisch angeglotzt werden.

    Bisher habe ich immer gesagt: wenn alle muslimischen Männer Kopftuch tra-gen, bin ich bereit, über das Kopftuch zu diskutieren. Die muslimischen Män-ner in Mitteleuropa waren zu solch solidarischem Handeln mit ihren Frauen/ Töchtern/ Müttern aber bisher nicht bereit. Das klärt die Problematik: entwe-der sind die muslimischen Männer absolut unerotisch oder die muslimischen Frauen haben keinen Blick für die Erotik muslimischer Männer oder die Beklei-dungsvorschriften dienen der Besitz-/Machtsicherung der Männer.

    Übrigens habe ich noch von keiner überzeugten kopftuch-/niqab- oder bur-katragenden Muslima gehört, dass sie dezente bzw. reizverhüllende Kleidung von Männern gefordert hätte! Es fehlt ihnen (anders als dem Koran?) offenbar das Bewusstsein für Gleichheit und Gleichberechtigung.

     

     

    .

  • SG
    Sarah Galata

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    Das Burka-Verbot in Frankreicht hat 2 Seiten. Wird sie

    in der Öffentlichkeit verboten, haben die Frauen gar nichts mehr vom Leben. Sie müssen sich dann in ihre

    vier Wände zurückziehen, mit anderen Worten weitere

    Freiheitseinschränkungen. Aber es ist meines Erachtens

    sinnvoll die Verschleierung a la Burka zu verbieten.

    Es gilt analog dem Vermummungsverbot. Nur im Straßenverkehr sieht man vor allen Dingen in Berlin

    immer mehr Vermummte am Steuer, denen der Überblick

    mit Spiegelbeobachung fehlt und die Sicht ist wie

    bei Pferdescheuklappen eingeschränkt. Sogar bei

    Fahrlehrerinnen, vermummt und als Fahrlehrerin mit Handy telefonierend während der Ausbildung ist ebenfalls in Deutschland verboten. Es ist im Stadtbild erschreckend schwarze Mumien zu sehen.Mit Burka verkleidete Männer besuchen dann heimlich Deine Ehefrau.Gut Sarkosy Burkaträgerinnen dann raus aus Frankreich? - wohin nach Berlin

  • G
    Goldfalter

    Das ist aber schade!Die armen Muslime - werden sie denn nicht in ihrer kulturelen Eigenart eingeschränkt? Was sagt Claudia Roth denn dazu?

  • S
    Schulz

    extrem exotisch

    und extrem gegensaetzlich

    Europa

    geht aus Protest gegen Burka

    nacktbaden...

    auf Befehl!

    Waehrend

    die reichem oder armen kranken oder gesunden

    verschaemten oder aengstlichen

    oder die europaeische Hoelle befuerchtenden

    Maedchen, Frauen der moslemischen Islamisten

    in mumifizierenden Verhuellungen zu sehen sind,

    welche die Menschheit verschrecken

    und noch nachts ganz besonders anziehend sind???

    Kaum zu fassen!

  • R
    roman

    vive la france