Sarah Palin im "Fox"-Interview: Außenseiterin und stolz darauf

In einem Fernsehinterview mit dem konservativen Nachrichtensender "Fox" zeigte sich Sarah Palin selbstbewusst und verteidigte ihre Außenseiterrolle.

Möchte nicht, dass Steuerzahler die Wall-Street-Krise bezahlen müssen: Sarah Palin. Bild: dpa

Eine Reform der Finanzpolitik sowie den Kampf gegen Lobbyismus und Vetternwirtschaft und eine strengere Börsenaufsicht hat Sarah Palin in einem Fernsehinterview als Mittel benannt, um die gegenwärtige Wirtschaftskrise in den Griff zu bekommen. Was sie konkret darunter versteht, sagte die Anwärterin auf das Amt der Vizepräsidentin nicht. Nur so viel: „Die Amerikaner haben die alte ´Politik wie immer´ einfach satt.“

Der republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain hatte am Vortag des Palin-Interviews behauptet, die Fundamente der US-Wirtschaft seien weiterhin „stark“ - und damit einige Überraschung ausgelöst. Seine Mitstreiterin erklärte nun, damit sei die Arbeitnehmerschaft gemeint gewesen. Die Wirtschaft insgesamt hingegen sei ein „Chaos“, und zwar infolge von „Korruption der Wall Street“ und der „Verletzung des Vertrauens der Öffentlichkeit“. Skeptisch zeigte sie sich gegenüber Rettungsaktionen der öffentlichen Hand für angeschlagene Großunternehmen: „Mir gefällt die Idee nicht, dass Steuerzahler diesen Konzernen aus der Patsche helfen.“

Sarah Palin erklärte ein weiteres Mal: „Ich bin in Washington ganz gewiß eine Außenseiterin, und ich bin stolz darauf.“ Die Frage, ob dies in Krisenzeiten tatsächlich ein Vorteil oder ein Nachteil sei, mußte sie nicht befürchten: Befragt wurde die Gouverneurin von Alaska im konservativen Nachrichtensender „Fox“ von Sean Hannity, einem ausgewiesenen Anhänger der Republikaner. Sein Partner Alan Colmes, der üblicherweie den demokratischen Part in der Sendung übernimmt, die an jedem Werktag ausgestrahlt wird, war an dem Interview mit Palin nicht beteiligt.

Palin sprach sich – wie auch schon mehrfach in der Vergangenheit – für Steuersenkungen aus. Hannity stellte daraufhin die Frage, weshalb es dem ganzen Gemeinwesen nütze, wenn auch Reiche weniger Steuern zahlen müßten. Die Antwort von Sarah Palin: „Großartige Frage“. Jeder profitiere, wenn die Regierung weniger vom Volk einsammle, weil dann jeder einzelne klarer seine eigenen Prioritäten definieren könne.

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