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Safari ins Blaue

Tansania-Park wird im September eröffnet. GAL hält Konzept für unausgegoren und fühlt sich überfahren

Auf dem Gelände der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne in Jenfeld wird nach Angaben der GAL in Wandsbek am 5. September der umstrittene Tansania-Park (taz berichtete mehrfach) eröffnet. Das Kuratorium, das die Gestaltung der Ausstellung wissenschaftlich fundieren sollte, konnte sich nie recht zur Geltung bringen. Drei Mitglieder traten zurück. Die GAL, die noch auf die Antwort zu einer großen Anfrage aus dem Juni über Kosten, Träger und Präsentation des Parks wartet, will jetzt vom Senat in einer kleinen Anfrage Einzelheiten zur Eröffnung erfahren.

Auf dem Gelände steht eine Stele, die an die deutschen Kolonialtruppen und Hitlers Afrika-Korps erinnert. Auf Anregung des Kulturkreises Jenfeld kamen der Expo-Pavillon Tansanias und zwei Flachreliefs vom Eingang der Kaserne aus der Nazi-Zeit hinzu. Diese erinnern an den Feldzug, den Oberst Paul von Lettow-Vorbeck im Ersten Weltkrieg mit afrikanischen Hilfstruppen auf dem Gebiet des heutigen Tansania führte. Bei der Anordnung dieser Elemente schuf der Kulturkreis Fakten, bevor das Kuratorium eigene Vorstellungen entwickeln konnte.

„Die bis jetzt vorliegenden Ergebnisse sind zu unscharf, zu einfallslos, zu wenig durchdacht“, kritisiert Frank Hiemer, der kulturpolitische Sprecher der Wandsbeker GAL. „Hier ist alles schief gelaufen, was schief laufen konnte.“ Zuerst sei die Einrichtung des Parks durch die CDU/Schill-Mehrheit im Hauptausschuss im Eilverfahren beschlossen worden, ohne das ein Konzept für die Anlage vorgelegen hätte. Und jetzt werde die Eröffnung vorbereitet, ohne dass die politischen Gremien dazu abschließend Stellung nehmen könnten. Gernot Knödler