Saddam unter Mordverdacht

NÜRNBERG dpa ■ Nach dem Tod einer 39-jährigen Kurdin Ende März in Nürnberg ermittelt die örtliche Staatsanwaltschaft gegen den irakischen Diktator Saddam Hussein wegen Mordes. Es bestehe der Anfangsverdacht, dass die Frau an den Folgen eines Senfgas-Angriffs irakischer Soldaten im Juni 1987 gestorben sei, teilte die Ermittlungsbehörde gestern mit. Militärs hätten damals bei Übergriffen auf ein nordirakisches Dorf, in dem sich die Frau mit ihrer Familie aufhielt, Nervengas eingesetzt. Die Frau flüchtete Ende der 80er-Jahre nach Deutschland. Nach Behördenangaben litt sie seit Jahren unter Beschwerden, die möglicherweise im Zusammenhang mit der Senfgas-Attacke standen. Darauf deuteten mehrere ärztliche Befunde hin. Als die Kurdin starb, stufte ihr Arzt die Todesursache als unnatürlich ein.