Verpasst? : Saat bei Sandra
„Menschen bei Maischberger“, Di., 23 Uhr, ARD
Altfeministin Sybille Plogstedt kann stolz sein: Sieht sie Charlotte Roche, die trotz Kind berufstätig ist, „Feministin“ als Auszeichnung empfindet und generell nur Männer liebt, die eine starke Frau aushalten können, weiß Plogstedt, der Kampf hat sich gelohnt. Die Saat ist aufgegangen. Überhaupt ist viel Saat aufgegangen, wie die Talkrunde bei Sandra Maischberger mit Plogstedt und Roche zum Thema „Lebenslüge Feminismus?“ zeigte. Nicht nur ist Maischberger selbst eine der besten Polittalkerinnen, auch eine wie die CDU-Politikerin und Autorin Elisabeth Motschmann („Meine Kinder waren mir immer wichtiger als meine Karriere“) stimmte fast schon moderate Töne an. Der Überraschungsgast: Uschi Glas. Dachte man zu Beginn, sie hätte auf einen cleveren PR-Menschen gehört, um von ihrem frauenfeindlichen Image wegzukommen, überzeugte sie später als Anwältin der kleinen Frau. Sie rückte bei Fragen um „Kind oder Arbeit“ für diejenigen ins Rampenlicht, die eine solche Wahl gar nicht haben. Für diese Frauen saß eine Betriebsrätin von Schlecker in der Runde, die Maischberger leider zwischen den Maschen der lauten Kämpferinnen durchrutschte. Gute Fragen, gute Ansätze, zu viel Schwarz-Weiß-Gedanken. Das Fazit zum Stand der Dinge: gar nicht so schlecht. Und jetzt geht’s weiter! SBU