SPD in Niedersachsen : Kronprinz kein Krisenmanager
Die Performance der SPD in Niedersachsen ist derzeit nicht vergnügungssteuerpflichtig. Seitdem sie bei der Wahl im Januar das schlechteste Ergebnis der Nachkriegszeit eingefahren hat, bekommt die Partei zwischen Ems und Elbe kein Bein auf den Boden. Die nächste Landtagswahl im Jahr 2013 scheint noch weit entfernt. Aber der lange als künftiger Spitzenkandidat gehandelte Garrelt Duin hat sich im Krisenjahr 2008 nicht als Heilsbringer betätigen können.
KOMMENTAR VON KAI SCHÖNEBERG
Duin hat eine lange Zeit mit am Ende kaum haltbaren Vorwürfen gegen die einstige Partei-„Hoffnungsträgerin“ Swantje Hartmann vertrödelt und den Medien eine saftige Affäre beschert. Außerdem hat er lange glücklos an einer Parteistrukturreform gebastelt, deren Ergebnis weiterer Zoff mit Bundesumweltminister Sigmar Gabriel ist.
Nun stehen Duin die nächsten Herausforderungen bevor. Im Januar soll ihn die Bundestagsfraktion zu ihrem wirtschaftspolitischen Sprecher wählen. Allerdings gibt es noch eine Gegenkandidatin. Außerdem muss er die Landespartei in Bundes- und Europawahlen führen. Zu Zeiten von Gerhard Schröder fuhr die Niedersachsen-SPD stets Ergebnisse weit über dem Bundesschnitt ein. Als Krisenmanager hat sich Duin bislang nicht gerade profiliert. Das Super-Wahljahr 2009 könnte seine letzte Chance sein.
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