piwik no script img

SPD-Rechte öffnet sich Linken-Duldung"Ypsilanti muss das jetzt machen"

In der SPD wächst die Bereitschaft für die Duldung einer sozialdemokratischen Ministerpräsidentin Ypsilanti durch die Linke in Hessen - auch im rechten Parteiflügel.

Vieles deutet tatsächlich darauf hin: Ypsilanti kommt als Ministerpräsidentin. Bild: dpa

Die Avancen der SPD an die Linke sind offenbar ernster, als die Sozialdemokraten zugeben wollen. "Seit der Wahl in Hessen tastet uns die SPD auf die Möglichkeit einer Kooperation ab", sagt ein Mitglied des Linkspartei-Bundesvorstands. Und jemand aus der Fraktionsspitze ergänzt: "Wir wurden schon des Öfteren gefragt, ob man mit den hessischen Abgeordneten zuverlässig zusammenarbeiten kann."

Wer sich da vortastet, will man bei der Linken so konkret nicht sagen. Aber SPDler aus der Fraktionsspitze sollen ebenso unter den Spähern gewesen sein wie solche aus der Parteizentrale.

Nur in Hessen hat die Suche nach Gemeinsamkeiten offenbar noch nicht begonnen. "Es gibt bisher keine Gespräche hier", sagt Ulrich Wilken, Landeschef der Linken. "Ich habe Andrea Ypsilanti zum letzten Mal auf dem Neujahrsempfang des DGB in Frankfurt getroffen, da war noch Wahlkampf." Wilkens Version wird von einem hessischen SPD-Spitzenmann bestätigt: "Bisher reden wir nicht miteinander." Gespräche gebe es frühestens nächste Woche - also nach der Hamburg-Wahl.

Bis dahin hatte eigentlich auch die Parteiführung der Bundes-SPD mit der öffentlichen Diskussion über eine Zusammenarbeit mit den Linken warten wollen. Doch SPD-Chef Kurt Beck plauderte bei einem Essen mit dem Hamburger Spitzenkandidaten Michael Naumann und einigen Journalisten in Hamburg ein wenig aus dem Nähkästchen. Es existieren unterschiedliche Versionen dazu, welche Worte am Montag genau gefallen sind, aber eines war nach diesem Treffen klar: Beck fände es nicht schlimm, wenn sich Andrea Ypsilanti in Hessen mit Hilfe der Linken zur Ministerpräsidentin wählen ließe. Nach ein paar Monaten könne man ja Neuwahlen versuchen.

Ein Kracher. Hatte Beck doch bisher immer so getan, als sei die Linke ein Club der Unberührbaren mit Oskar Lafontaine als Oberparia. Die Stasi-Äußerungen der niedersächsischen DKP-Linken Christel Wegner klangen noch in den Ohren, und bis zur Wahl in Hamburg war es nicht einmal mehr eine Woche.

Eigentlich war das Gespräch in Hamburg "unter drei" - dem Code, der zwischen Politikern und Journalisten für Vertraulichkeit steht. Aber ein Journalist hielt sich nicht daran, die anderen folgten. Seither sagt SPD-Generalsekretär Hubertus Heil, dass alles nur Spekulationen seien und die Linke politikunfähig. In der Fraktion wird dennoch ausführlich über das Thema gesprochen. Anonym natürlich. Bei diesem Spiel möchte - wie auch bei der Linken - niemand seinen Namen in der Zeitung lesen. So lästert ein Abgeordneter, Beck sei "nicht der Allerklügste", während ein Kollege meint, der Parteichef habe "vor der Wahl taktisch klug noch eine Option geschaffen, weil die Linke wahrscheinlich stark werden wird". Seltsam einig scheinen viele SPD-Fraktionäre sich aber darin zu sein, dass Ypsilanti sich ruhig von den Linken mitwählen lassen kann. "Für diese Idee könnten sich auch viele SPDler erwärmen, die nicht von der ganz linken Seite kommen", sagt ein Spitzenpolitiker aus dem konservativen Seeheimer Kreis, "Ypsilanti muss das jetzt einfach machen."

Unterdessen versuchte Beck eine Art Dementi mit Hintertür: Beim Starkbieranstich in München betonte er, es werde "keinerlei Absprachen oder sonstige Vereinbarungen" mit der Linken geben. Eine Zusammenarbeit könnte gleichwohl trotzdem funktionieren: "Auch wir wollen keine Tolerierung", sagt Hessens Linken-Chef Wilken. "Aber Ypsilanti kann doch mit wechselnden Mehrheiten regieren, da wo wir einverstanden sind, werden wir auch mitmachen."

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

21 Kommentare

 / 
  • IN
    Ihr Name Daniel

    Wenn man hier so manche Komentare liest, denkt man wirklich, dass alle etwas manipuliert sind!? Wer behauptet die linke hätte Inhalte, der versteht wohl nicht sehr viel davon! Die Linke wie auch die SPD reden und sagen das, was die Leute hören wollen, und die Menschen fallen darauf rein und sagen diese zwei Parteien hätten IHNHALTE! Leider kann ich dazu nur lachen!

     

    Wer die Linke wählt, kann gleich wieder die KOMMUNISTEN wählen, den nichts anders ist die Linke ebenso wie viele der SPD!

  • J
    Juliane

    Die Verweigerung der Zusammenarbeit der etablierten Parteien mit der Linken bedeutet auch, dass die Wähler, die den Linken eine so hohe Prozentzahl verschafft haben, dass es jetzt zu dieser Konstellation kommt, einfach von den etablierten Parteien für unmündig erklärt werden, das finde ich unverschämt und äußerst hochnäsig. Denn nichts anderes zeigt es, wenn diese Parteien eine Zusammenarbeit mit der Linken verweigern: sie nehmen den Wähler-Willen nicht ernst.

  • A
    Alster

    Von nichts kommt nichts! Erst der Schuldenberg Kohls, der nicht mehr abzutragen ist, Migranten,

    die keine Arbeit bekommen, weil selbst die Einheimischen keine Arbeit mehr haben. Die Pro-

    Bonzenpolitik Schröders. Die Auslandseinsätze der

    Bundeswehr. Das alles schadet dem sozialen Klima.

    Selbst die Reichen bringen schon ihr Geld in Sicherheit. Wo kommen denn da plötzlich die Linken

    her? ''Wir haben doch alles richtig gemacht''!?

    Man sieht also, wie einfach Politik ist, wenn man

    einen Staat einfach so gestalten kann, dass nur

    diejenigen von dem System profitieren, die bereits

    genug haben.

  • RE
    Ralf Emme

    Die Art wie zur Zeit Frau Ypsilanti die Absicht unterstellt wird mit der Linkspartei zusammenzuarbeiten ist doch sicherlich im Zusammenhang mit der bevorstehenden Wahl in Hamburg kein Zufall. Ich persönlich halte dieses ganze Gerede das Herr Pofalla & Co so wie die Presse zur Zeit in Gang gebracht haben, für einen krampfhaften Versuch die SPD zu beschädigen um noch irgendwie Boden gut zu machen.

    Keine Rede mehr davon das sich Herr Boist in Hamburg vor Jahren mit einer rechtspopulistischen Partei zusammengeschlossen hat um sich eine Mehrheit zu sichern, und Herr Koch mit seiner Rechtslastigkeit der CDU in Hessen eine wohlverdiente Wahlniederlage beschert hat. Es ist nicht der SPD oder der Linkspartei anzulasten das sich die Machtverhältnisse in der Republik verschieben werden, sondern dem offensichtlichen Unvermögen der Hessen CDU (und vor allem Herrn Koch) ihre Politik dem Wahlvolk zu vermitteln. Sollte Frau Ypsilanti dann nun doch mit der Tolerierung der Linken Ministerpräsidentin werden, dann ist das sicherlich keine Katastrophe denn in Berlin geht das ganze doch auch. Warum regt sich übrigens darüber keiner mehr auf? Komisch.

  • HW
    Heinz Wolf

    Immer dann wenn sich Menschen so gequält gewählt ausdrücken wie Herr Winkler, sollte man genau hinschauen. Es kommt bei der Linken nicht auf wenige alte SEDler an, sondern auf Inhalte, genau so wie auch bei der SPD oder CDU niemand nach den alten Blockflöten fragt, oder? Kurze Zeit? Es sind bald 20 Jahre, da greift sogar schon die Biologie, was die verantwortlichen Personen angeht. Übrigens gerade die Ost-Linke wird sogar von der CDU als koalitionsfähiger (kommunal) angesehen als die Westler, die mit der DDR wohl nix zu tun haben. Das ist nicht der Wille der SPD, sondern der der Wähler, nicht vergessen: im Bundestag gibt es schon längst eine Mehrheit von Rot-rot-grün, und die hätten zusammen mehr inhaltliche Gemeinsamkeiten als die jetzige Regierung. Ist "links" unmoralisch? Zum Thema Wortbruch hat Markus schon alles gesagt.

  • M
    Markus

    Alle jetzt möglichen Konstellationen wurden vor der Wahl ausgeschlossen. Also könnte man jeder Mehrheit Wortbruch vorwerfen, auch der CDU im Falle einer großen Koalition. Insofern ist die schwarze Kritik heuchlerisch. Vielmehr verdient diejenige Partei große Anerkenung, die bereit ist gegen ihre Versprechen zu handeln, um eine Lösung in Hessen herbeizuführen.

  • KW
    Karl-Heinz Winkler

    Eine Nähe der Linken zur SED würde wohl nur leugnen, wer von völliger Naivität gepeinigt ist. Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, das kurze Zeit nach 'Schließung' der Stasigefängnisse, die für diese Verantwortung tragenden, steten Einfluss in der Politik gewinnen. Der Wille zur Macht in der SPD geht zu weit. Von Moral und Wortbruch sprechen wir besser erst gar nicht.

  • IN
    Ihr Name Daniel

    Wenn man hier so manche Komentare liest, denkt man wirklich, dass alle etwas manipuliert sind!? Wer behauptet die linke hätte Inhalte, der versteht wohl nicht sehr viel davon! Die Linke wie auch die SPD reden und sagen das, was die Leute hören wollen, und die Menschen fallen darauf rein und sagen diese zwei Parteien hätten IHNHALTE! Leider kann ich dazu nur lachen!

     

    Wer die Linke wählt, kann gleich wieder die KOMMUNISTEN wählen, den nichts anders ist die Linke ebenso wie viele der SPD!

  • J
    Juliane

    Die Verweigerung der Zusammenarbeit der etablierten Parteien mit der Linken bedeutet auch, dass die Wähler, die den Linken eine so hohe Prozentzahl verschafft haben, dass es jetzt zu dieser Konstellation kommt, einfach von den etablierten Parteien für unmündig erklärt werden, das finde ich unverschämt und äußerst hochnäsig. Denn nichts anderes zeigt es, wenn diese Parteien eine Zusammenarbeit mit der Linken verweigern: sie nehmen den Wähler-Willen nicht ernst.

  • A
    Alster

    Von nichts kommt nichts! Erst der Schuldenberg Kohls, der nicht mehr abzutragen ist, Migranten,

    die keine Arbeit bekommen, weil selbst die Einheimischen keine Arbeit mehr haben. Die Pro-

    Bonzenpolitik Schröders. Die Auslandseinsätze der

    Bundeswehr. Das alles schadet dem sozialen Klima.

    Selbst die Reichen bringen schon ihr Geld in Sicherheit. Wo kommen denn da plötzlich die Linken

    her? ''Wir haben doch alles richtig gemacht''!?

    Man sieht also, wie einfach Politik ist, wenn man

    einen Staat einfach so gestalten kann, dass nur

    diejenigen von dem System profitieren, die bereits

    genug haben.

  • RE
    Ralf Emme

    Die Art wie zur Zeit Frau Ypsilanti die Absicht unterstellt wird mit der Linkspartei zusammenzuarbeiten ist doch sicherlich im Zusammenhang mit der bevorstehenden Wahl in Hamburg kein Zufall. Ich persönlich halte dieses ganze Gerede das Herr Pofalla & Co so wie die Presse zur Zeit in Gang gebracht haben, für einen krampfhaften Versuch die SPD zu beschädigen um noch irgendwie Boden gut zu machen.

    Keine Rede mehr davon das sich Herr Boist in Hamburg vor Jahren mit einer rechtspopulistischen Partei zusammengeschlossen hat um sich eine Mehrheit zu sichern, und Herr Koch mit seiner Rechtslastigkeit der CDU in Hessen eine wohlverdiente Wahlniederlage beschert hat. Es ist nicht der SPD oder der Linkspartei anzulasten das sich die Machtverhältnisse in der Republik verschieben werden, sondern dem offensichtlichen Unvermögen der Hessen CDU (und vor allem Herrn Koch) ihre Politik dem Wahlvolk zu vermitteln. Sollte Frau Ypsilanti dann nun doch mit der Tolerierung der Linken Ministerpräsidentin werden, dann ist das sicherlich keine Katastrophe denn in Berlin geht das ganze doch auch. Warum regt sich übrigens darüber keiner mehr auf? Komisch.

  • HW
    Heinz Wolf

    Immer dann wenn sich Menschen so gequält gewählt ausdrücken wie Herr Winkler, sollte man genau hinschauen. Es kommt bei der Linken nicht auf wenige alte SEDler an, sondern auf Inhalte, genau so wie auch bei der SPD oder CDU niemand nach den alten Blockflöten fragt, oder? Kurze Zeit? Es sind bald 20 Jahre, da greift sogar schon die Biologie, was die verantwortlichen Personen angeht. Übrigens gerade die Ost-Linke wird sogar von der CDU als koalitionsfähiger (kommunal) angesehen als die Westler, die mit der DDR wohl nix zu tun haben. Das ist nicht der Wille der SPD, sondern der der Wähler, nicht vergessen: im Bundestag gibt es schon längst eine Mehrheit von Rot-rot-grün, und die hätten zusammen mehr inhaltliche Gemeinsamkeiten als die jetzige Regierung. Ist "links" unmoralisch? Zum Thema Wortbruch hat Markus schon alles gesagt.

  • M
    Markus

    Alle jetzt möglichen Konstellationen wurden vor der Wahl ausgeschlossen. Also könnte man jeder Mehrheit Wortbruch vorwerfen, auch der CDU im Falle einer großen Koalition. Insofern ist die schwarze Kritik heuchlerisch. Vielmehr verdient diejenige Partei große Anerkenung, die bereit ist gegen ihre Versprechen zu handeln, um eine Lösung in Hessen herbeizuführen.

  • KW
    Karl-Heinz Winkler

    Eine Nähe der Linken zur SED würde wohl nur leugnen, wer von völliger Naivität gepeinigt ist. Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, das kurze Zeit nach 'Schließung' der Stasigefängnisse, die für diese Verantwortung tragenden, steten Einfluss in der Politik gewinnen. Der Wille zur Macht in der SPD geht zu weit. Von Moral und Wortbruch sprechen wir besser erst gar nicht.

  • IN
    Ihr Name Daniel

    Wenn man hier so manche Komentare liest, denkt man wirklich, dass alle etwas manipuliert sind!? Wer behauptet die linke hätte Inhalte, der versteht wohl nicht sehr viel davon! Die Linke wie auch die SPD reden und sagen das, was die Leute hören wollen, und die Menschen fallen darauf rein und sagen diese zwei Parteien hätten IHNHALTE! Leider kann ich dazu nur lachen!

     

    Wer die Linke wählt, kann gleich wieder die KOMMUNISTEN wählen, den nichts anders ist die Linke ebenso wie viele der SPD!

  • J
    Juliane

    Die Verweigerung der Zusammenarbeit der etablierten Parteien mit der Linken bedeutet auch, dass die Wähler, die den Linken eine so hohe Prozentzahl verschafft haben, dass es jetzt zu dieser Konstellation kommt, einfach von den etablierten Parteien für unmündig erklärt werden, das finde ich unverschämt und äußerst hochnäsig. Denn nichts anderes zeigt es, wenn diese Parteien eine Zusammenarbeit mit der Linken verweigern: sie nehmen den Wähler-Willen nicht ernst.

  • A
    Alster

    Von nichts kommt nichts! Erst der Schuldenberg Kohls, der nicht mehr abzutragen ist, Migranten,

    die keine Arbeit bekommen, weil selbst die Einheimischen keine Arbeit mehr haben. Die Pro-

    Bonzenpolitik Schröders. Die Auslandseinsätze der

    Bundeswehr. Das alles schadet dem sozialen Klima.

    Selbst die Reichen bringen schon ihr Geld in Sicherheit. Wo kommen denn da plötzlich die Linken

    her? ''Wir haben doch alles richtig gemacht''!?

    Man sieht also, wie einfach Politik ist, wenn man

    einen Staat einfach so gestalten kann, dass nur

    diejenigen von dem System profitieren, die bereits

    genug haben.

  • RE
    Ralf Emme

    Die Art wie zur Zeit Frau Ypsilanti die Absicht unterstellt wird mit der Linkspartei zusammenzuarbeiten ist doch sicherlich im Zusammenhang mit der bevorstehenden Wahl in Hamburg kein Zufall. Ich persönlich halte dieses ganze Gerede das Herr Pofalla & Co so wie die Presse zur Zeit in Gang gebracht haben, für einen krampfhaften Versuch die SPD zu beschädigen um noch irgendwie Boden gut zu machen.

    Keine Rede mehr davon das sich Herr Boist in Hamburg vor Jahren mit einer rechtspopulistischen Partei zusammengeschlossen hat um sich eine Mehrheit zu sichern, und Herr Koch mit seiner Rechtslastigkeit der CDU in Hessen eine wohlverdiente Wahlniederlage beschert hat. Es ist nicht der SPD oder der Linkspartei anzulasten das sich die Machtverhältnisse in der Republik verschieben werden, sondern dem offensichtlichen Unvermögen der Hessen CDU (und vor allem Herrn Koch) ihre Politik dem Wahlvolk zu vermitteln. Sollte Frau Ypsilanti dann nun doch mit der Tolerierung der Linken Ministerpräsidentin werden, dann ist das sicherlich keine Katastrophe denn in Berlin geht das ganze doch auch. Warum regt sich übrigens darüber keiner mehr auf? Komisch.

  • HW
    Heinz Wolf

    Immer dann wenn sich Menschen so gequält gewählt ausdrücken wie Herr Winkler, sollte man genau hinschauen. Es kommt bei der Linken nicht auf wenige alte SEDler an, sondern auf Inhalte, genau so wie auch bei der SPD oder CDU niemand nach den alten Blockflöten fragt, oder? Kurze Zeit? Es sind bald 20 Jahre, da greift sogar schon die Biologie, was die verantwortlichen Personen angeht. Übrigens gerade die Ost-Linke wird sogar von der CDU als koalitionsfähiger (kommunal) angesehen als die Westler, die mit der DDR wohl nix zu tun haben. Das ist nicht der Wille der SPD, sondern der der Wähler, nicht vergessen: im Bundestag gibt es schon längst eine Mehrheit von Rot-rot-grün, und die hätten zusammen mehr inhaltliche Gemeinsamkeiten als die jetzige Regierung. Ist "links" unmoralisch? Zum Thema Wortbruch hat Markus schon alles gesagt.

  • M
    Markus

    Alle jetzt möglichen Konstellationen wurden vor der Wahl ausgeschlossen. Also könnte man jeder Mehrheit Wortbruch vorwerfen, auch der CDU im Falle einer großen Koalition. Insofern ist die schwarze Kritik heuchlerisch. Vielmehr verdient diejenige Partei große Anerkenung, die bereit ist gegen ihre Versprechen zu handeln, um eine Lösung in Hessen herbeizuführen.

  • KW
    Karl-Heinz Winkler

    Eine Nähe der Linken zur SED würde wohl nur leugnen, wer von völliger Naivität gepeinigt ist. Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, das kurze Zeit nach 'Schließung' der Stasigefängnisse, die für diese Verantwortung tragenden, steten Einfluss in der Politik gewinnen. Der Wille zur Macht in der SPD geht zu weit. Von Moral und Wortbruch sprechen wir besser erst gar nicht.