: SEHPROTHESE FÜR BLINDE
Ein neuartiges Augenimplantat soll künftig blinden Menschen das Sehvermögen teilweise zurückgeben. Deutsche Forscher haben die weltweit erste Sehprothese entwickelt, die vollständig ins Auge eingepflanzt wird und ohne Kabelverbindungen nach außen auskommt. Bisher wurde der Prototyp an sechs an Retinitis pigmentosa – dem erblichen Tunnelblick – erblindeten Patienten getestet, berichtete Peter Walter, Direktor der Aachener Universitäts-Augenklinik. Die Testpersonen konnten den Angaben zufolge anschließend Lichtpunkte und Linien unterscheiden. Bei Retinitis pigmentosa schwindet die Sehfähigkeit aufgrund des Absterbens von Netzhautzellen stetig bis zur Erblindung. Allerdings bleibt in der Regel ein Teil der Nervenzellen intakt. Hier kön- nen Sehprothesen ansetzen. Allein in Deutschland leiden rund 15.000 Menschen an der Augenkrankheit. Bei der neuen Sehprothese wird über eine Minikamera im Brillengestell ein Bild aufgefangen, das drahtlos an eine im Auge implantierte Kunstlinse übertragen und dann auf die Reizelektroden auf der Netzhaut weitergeleitet wird. Patienten sollten mit der Sehprothese Kontrastkanten und große Hindernisse erkennen können, erklärte der Aachener Mediziner. AP FOTO: AP