SECHS KREUZBERGER BÄUME GERETTET : Wasserbetriebe bauen unterirdisch am Kanal
Sechs Bäume und die AnwohnerInnen in der Lausitzer Straße in Kreuzberg können aufatmen. Die Berliner Wasserbetriebe (BWB) werden die dort geplante Erweiterung eines Abwasserkanals im Tunnelverfahren statt per Grubenaushebung durchführen. Anstelle der ursprünglich bedrohten zwölf Bäume müssen dem unterirdischen Verfahren nur sechs Bäume weichen. Die geplanten Baumfällungen hatten zu Protesten der AnwohnerInnen geführt.
Eigentlich ist das Vorhaben ökologisch begründet: Mit der Vergrößerung einer unter der Lausitzer Straße liegenden Leitung für Abwasser und Regenwasser wollen die Wasserbetriebe mithilfe von Regenwasserspeichern künftig weniger stark verschmutztes, weil verdünntes Abwasser in den Landwehrkanal leiten. Über der Erdoberfläche sollten dafür allerdings 12 Bäume gefällt werden. Denn das ursprüngliche Bauverfahren sah die Aushebung einer Grube entlang der Lausitzer Straße von der Reichenberger Straße bis zum Paul-Linke-Ufer vor. Von protestierenden AnwohnerInnen kam bei einer Informationsveranstaltung der BWB vor 14 Tagen der Vorschlag, im Tunnelverfahren zu bauen.
Genau den werden die BWB nun umsetzen – dafür müssten dann nur noch am Anfang und Ende der Baustrecke Löcher gegraben werden, erklärt BWB-Pressesprecher Stephan Natz. Dafür müssten nur ein Baum an der Ecke Reichenberger Straße und fünf weitere am Ufer gefällt werden.
Das grubenlose Verfahren werde von der gleichen Firma und „zu etwa gleichen Kosten“ durchgeführt, so Natz. Mit der Tunnelbauweise habe die BWB bereits Erfahrung. Und in Sachen Kommunikation mit AnwohnerInnen „haben wir jetzt auch dazugelernt“, so Natz. AKW