: S-Bahn fährt steil nach oben
■ Weniger Beschwerden, weniger Straftaten, dafür pünktlicher
Die Hamburger S-Bahn wird immer besser, wenn man ihrem Chef glauben darf. Peter Hofmann legte gestern auf der Jahrespressekonferenz der Bahn-Tochter eine ganze Liste von Kennzahlen vor, die den positiven Trend untermauerten: Die Zahl der Fahrgäste, der Umsatz, das Betriebsergebnis, die Investitionen, die Pünktlichkeit und die Zahl der neuen Wagen – all das ist gewachsen. Straftaten und Beschwerden nahmen ab, allerdings auch die Zahl der MitarbeiterInnen.
Wie eine Umfrage ergeben habe, sei es den Fahrgästen am wichtigsten, daß die Züge pünktlich kämen, so Hofmann. Kamen 1997 nur 90 Prozent der täglich mehr als 1000 S-Bahn-Züge mit höchstens zwei Minuten Verspätung an den Endbahnhöfen an, waren es im vergangenen Jahr 92 Prozent. Die wichtigsten Ursachen für Verspätungen sind Störungen an Fahrzeugen, Signalanlagen und „Fremdeinwirkung“.
Am pünktlichsten wird bedient, wer in Pinneberg aus- oder zusteigt. 95,3 Prozent der Züge blieben dort im Zeit-Limit. Mit dem höchsten Planungsrisiko müssen Pendler aus Poppenbüttel leben: 89,6 Prozent der Züge kamen dort im vergangenen Jahr rechtzeitig an. Die beiden Werte sollen auf 96 und 92 Prozent verbessert werden.
Um Verspätungen besser ausgleichen zu können, will Hofmann in den Stoßzeiten mehr ZugabfertigerInnen im Hauptbahnhof arbeiten lassen und mehr Zugführer beschäftigen: Wenn eine S-Bahn am Endbahnhof ankommt und in die andere Richtung wieder herausfahren soll, muß der Fahrer so nicht mehr durch den ganzen Zug laufen. Ein Reservemensch kann die Bahn übernehmen. Darüberhinaus soll die Signaltechnik der Linie eins modernisiert werden, so daß die Züge dort, wie auf den anderen Linien, 100 km/h fahren können.
Den „Verkehrs Begleit Service“ will Hofmann auf Wunsch der KundInnen künftig flexibler einsetzen: Mindestens acht Teams sollen bis 23.30 Uhr die äußeren Abschnitte aller Strecken betreuen.
Gernot Knödler
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