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■ Russen-Abschied in WünsdorfOberkommandierender bleibt bis August

Mit einer großen Militärparade im bisher verschlossenen Wünsdorf werden sich am Samstag die russischen Streitkräfte von der brandenburgischen Bevölkerung verabschieden. Die Soldaten rücken ab, aber das in die Garnison Wünsdorf eingebettete Hauptquartier der Westgruppe der russischen Armee bleibt. Generaloberst Burlakow wird noch bis in den August hinein in Wünsdorf sein. Die Zahl der Soldaten, die er befehligt, schrumpft jedoch täglich. Anfang 1991 standen 339.000 Mann in den neuen Ländern, im Mai 1994 waren es noch 18.000, Anfang Juni nur noch 6.770. Von den 41 noch vorhandenen Kampfpanzern stehen 22 als Denkmäler auf Sockeln, können aber durchaus noch funktionstüchtig sein. Bei Wünsdorf wurde jüngst ein solcher Panzer von seinem Podest gehievt und fuhr mit eigener Kraft davon. Mehrere der restlichen Militärfahrzeuge werden noch einmal auf Hochglanz geputzt werden, bevor auch sie zur Fahrt über die Grenze starten. Möglicherweise werden sie am 31. August in Berlin zu sehen sein, wenn die russischen Truppen verabschiedet werden. Kanzler Kohl und Rußlands Präsident Jelzin hatten bei ihrem Treffen in Bonn am 11. Mai verabredet, am letzten Augusttag beim Abschiedszeremoniell voraussichtlich am Sowjetischen Ehrenmal in Treptow dabei zu sein. dpa

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