Rund ums Kind:
Noch mehr Rosa vs. Blau
„Kinderwelten gestern und heute“ widmet sich noch bis Anfang Dezember eine Sonderausstellung im Industriemuseum Elmshorn – ihr Name: „Alles rosa, alles blau?!“. Dort ist unter anderem zu erfahren, dass es mit der farblichen Zuordnung der Geschlechter eben alles gar nicht so eindeutig ist, wie mancher gern behauptet: Noch um das Jahr 1900 wurden Blau und Rosa – wenn überhaupt – genau andersherum verwendet, als wir es heute gewöhnlich tun: „Als abgeschwächte Variante der Farbe Rot, Farbe der Macht und des (Helden-)Blutes, galt Rosa oft als Jungenfarbe“, heißt es. „Blau dagegen wurde als Farbe der Jungfrau Maria häufig den Mädchen zugeordnet.“ Im Weiteren geht die Ausstellung auch der Frage nach, wie das Spielen – und so auch die jeweils als „typisch“ angesehenen Spielsachen – Ausdruck einer geschlechtsspezifischen Erziehung von Mädchen und Jungen war.
bis 3. Dezember, Industriemuseum Elmshorn,
www.industriemuseum-elmshorn.de
Spiel gegen Schulden
„Fit for finance“: Mit einem neuen Planspiel will die Schuldnerberatung des Diakonischen Werks Hamburg Jugendliche vor Überschuldung bewahren. Es ist Teil des Diakonie-Projekts „SOS – Schüler ohne Schulden“, das in diesem Herbst zwölf Jahre alt wird. Eine Verschuldung für persönliche Anschaffungen gehöre zwar zum Wirtschaftsleben, so Catrin Sternberg, Projektleiterin bei der Schuldnerberatung, problematisch sei dagegen eine Überschuldung, wenn die Einnahmen für die Rückzahlung der Schulden also nicht mehr ausreichten. Rund 1.400 Kinder und Jugendliche hatten sich im vergangenen Jahr an „SOS“-Workshops beteiligt. Themen sind etwa Handyverträge, Taschengeld, Haushaltskosten und der Unterschied zwischen festen und variablen Kosten. Entscheidend sei, dass die jungen Teilnehmer untereinander ins Gespräch kommen und sich über das Thema Schulden austauschen, so Sternberg. Größte Gefahr sind nach ihrer Einschätzung immer noch Internet- und Abo-Fallen: „Allein durch ein paar Klicks können im Netz Verträge abgeschlossen werden.“ Insgesamt seien Kommunikation und Freizeit für junge Menschen immer kostspieliger geworden.
Mehr zum Projekt „Schüler ohne Schulden“: www.diakonie-hamburg.de/de/SOS-SchuelerOhneSchulden
Kinderbuchwelten im Kreistag
„Frech, wild, wunderbar“, so heißt eine Ausstellung zu schwedischen Kinderbuchwelten, die Anfang kommenden Jahres im schleswig-holsteinischen Bad Oldesloe gastiert. Konzipiert und gestaltet vom Künstler Tor Svae, dessen Themenparks, Spielplätzen, Ausstellungen und Einrichtungen für Kinder preisgekrönt sind, war sie bisher einzig in der schwedischen Botschaft in Berlin zu sehen. Von Ende Januar an ist sie dann im Foyer des Kreistagssitzungssaals der Kreisverwaltung Stormarn zu Besuch. Auf interaktive und spielerische Weise will die Ausstellung auch weniger bekannte schwedische Autorinnen und Autoren hochwertiger Kinderbuchliteratur vorstellen – und „zum Entdecken, Spielen, Kreativsein“ anregen.
Eröffnung: 26. Januar 2018, 16 Uhr, Laufzeit bis 18. März 2018, Foyer des Kreistagssitzungssaals, Mommsenstraße 13, Bad Oldesloe. Geöffnet Mittwoch–Freitag 10–14 Uhr (nur für Gruppenbuchungen), Sonntag 11–17 Uhr; Gruppen haben freien Eintritt, Einzelbesucher zahlen 3 Euro, das „Familienticket“ (bis zu 2 Erwachsene plus Kinder) kostet 10 Euro. Gruppenbuchungen: Kulturabteilung des Kreises Stormarn, kultur@kreis-stormarn.de, ☎04531-160 14 91
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