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Rumänischer Ex-Staatschef zieht Bilanz„Der Hass ist wieder erwacht“

Das Gerichtsurteil über die Amtsenthebung von Präsident Basescu sei rein politisch gewesen, meint Rumäniens ehemaliger Staatschef Emil Constantinescu.

Protest gegen Präsident Traian Basescu: Seine GegnerInnen würden ihn gern in Ketten sehen. Bild: reuters
Interview von William Totok

taz: Herr Constantinescu, wie schätzen Sie das Urteil des Verfassungsgerichts ein, das den Ausgang des Referendums über die Amtsenthebung von Präsident Traian Basescu für ungültig erklärt?

Emil Constantinescu: Als Missbrauch, der die Voraussetzungen eines gefährlichen Präzedenzfalls für die Zukunft des Rechtsstaates und der Demokratie in Rumänien und in der Europäischen Union schaffen könnte. Das Gericht hat ein parteiisches und politisches Urteil verkündet, das einzig und allein die von der Mehrheit der Wähler gewollte Amtsenthebung verhindern sollte. 7,5 Millionen Bürger, die 87 Prozent der Wähler ausmachen, haben sich für eine Amtsenthebung ausgesprochen. Nur 900.000, das sind 13 Prozent, waren dagegen.

Wie ist es um das Verfassungsgericht bestellt?

Es wurde unter Basescu in einen politisierten Organismus umgewandelt. Posten wurden mit moralisch anstößigen Leuten besetzt, die nicht die nötige Qualifikation haben.

Können Sie Beispiele nennen?

Das beste Beispiel ist der von Präsident Basescu ernannte Vorsitzende des Verfassungsgerichts, Augustin Zegrean, ein einfacher Rechtsanwalt einer obskuren Firma aus einem Provinzstädtchen. Dieser wurde 1990 von den damaligen neokommunistischen Machthabern gefördert und erhielt ein Parlamentsmandat. Der Verfassungsgerichtspräsident während meiner Amtszeit war Mihai Lucian, ein Teilnehmer an dem antikommunistischen Aufstand, Doktor der Rechtswissenschaften und Universitätsprofessor. Auch die nachfolgenden Vorsitzenden waren alle hochqualifizierte Hochschullehrer. Ehrlich gesagt, es fällt mir schwer, über all diese Dinge zu sprechen.

Im Interview: 

EMIL CONSTANTINESCU (72), war von 1996 bis 2000 Staatspräsident von Rumänien.

Warum tun Sie das dann trotzdem?

Amtsenthebung gescheitert

Am 4. Juli hatte das Parlament den konservativen Präsidenten Traian Basescu suspendiert. Ihm wurde unter anderem Verfassungsbruch vorgeworfen. Für eine Amtsenthebung Basescus hatten sich am 29. Juli bei einen Referendum 7,5 Millionen Bürger (87 Prozent der Wähler) ausgesprochen. Die Volksabstimmung scheiterte am vorgeschriebenen Quorum von 50 Prozent plus einer Stimme, was das Verfassungsgericht bestätigte. Für Dezember sind Wahlen angekündigt. Jüngsten Umfragen zufolge liegt das regierende Sozial-Liberale Bündnis (USL) bei 62 Prozent der Stimmen. Die Liberal-Demokraten (PDL) Basescus erhielten nur noch 18 Prozent. (wt)

Als Zeichen der Solidarität mit den 7,5 Millionen Rumänen, deren Stimmen annulliert wurden, und aus Empörung über den Niedergang einer rechtsstaatlichen Institution, für deren Ansehen ich während des postkommunistischen Übergangs gekämpft habe. Ich tu das auch in der Hoffnung, dass meine Stimme in Deutschland und Brüssel vernommen wird, wo die Realitäten der rumänischen Gesellschaft mit Arroganz und Verachtung ignoriert werden.

Die Medien sprachen im Zusammenhang mit den letzten Vorgängen in Rumänien von einem „Staatsstreich“. Kann man tatsächlich von einem Putschversuch sprechen?

Wer über ein Mindestmaß an politischer Kultur verfügt, weiß, dass ein Staatsstreich ein plötzlicher Verfassungsbruch ist, der nicht von einem Parlament, sondern von einer gewaltbereiten Minderheit, in der Regel von Militärs, durchgeführt wird. Es gab weder ein Eingreifen der Armee noch eine Minderheit, die sich dem Willen einer Mehrheit widersetzt hätte. Dass die westliche Presse leichtfertig eine Behauptung des suspendierten Präsidenten und seiner Anhänger aufgegriffen hat, macht uns zutiefst betroffen. Es ist unerhört, wie die Gegner von Präsident Basescu bloßgestellt wurden.

War das früher genauso?

Ich erinnere mich an einen Witz aus kommunistischen Zeiten. Ein Hörer fragte Radio Eriwan, ob es wahr sei, dass der Bürger Iwan Iwanowitsch einen Wolga gestohlen habe. Ja, lautete die Antwort. Nur handelte es sich nicht um einen Pkw, sondern um ein Fahrrad, das aber nicht er gestohlen habe, sondern das ihm geklaut worden sei.

Wie bewerten Sie die Reaktion der Europäischen Union auf die Ereignisse in Rumänien?

In der Art, wie sie formuliert wurden, können sie mittelfristig zu einem Vertrauensverlust gegenüber den europäischen Institutionen führen. Und das gerade bei jenen, die sich für die Werte und Prinzipien der EU eingesetzt haben. Das betrifft auch mich. Meine politische und bürgerliche Entwicklung wurde nach 1990 maßgeblich von der christlichen demokratischen deutschen Schule, der Konrad- Adenauer- und Hanns-Seidel-Stiftung beeinflusst.

Große Enttäuschung also?

Ja, denn die ersten nach der Wende gewählten demokratischen Präsidenten aus Ost- und Mitteleuropa haben sich nicht ein Europa vorgestellt, in dem eine Kommission Druck ausübt, um die Entscheidung eines Volkes auszuhebeln. Die Nachfragen der EU-Kommission in Rumänien beschränkten sich ausschließlich auf Auskünfte seitens der Präsidialkamarilla. Die Meinung anderer war nicht gefragt.

Wie bewerten Sie die Amtszeit von Präsident Basescu?

Sie hat eine Spaltung der rumänischen Gesellschaft und eine Aufhebung der solidarischen Haltung bezüglich der Integration in die Nato und in die EU bewirkt. Und das Wiedererwachen von Argwohn, Intoleranz und Hass, der sogar Familien entzweit. Schaden genommen hat auch das Vertrauen in die staatlichen Institutionen. Gravierend ist, dass es Basescu gelungen ist, einige geachtete Intellektuelle in seine Kamarilla einzugliedern und in fanatische Agitatoren zu verwandeln.

Im Herbst finden Parlamentswahlen statt. Glauben Sie, dass bis dahin die Konflikte zwischen den verfeindeten Parteien beendet sein werden?

Die Auseinandersetzungen können gar nicht aufhören. Das Referendum war nur eine Zwischenstufe. Laut Umfragen gewinnen die antipräsidialen Kräfte die Wahl mit über 60 Prozent. Es ist schwer vorauszusagen, wie die Auseinandersetzung zwischen Volk und Präsident verlaufen wird. Hoffentlich friedlich. Und hoffentlich finden populistische, antieuropäische Parteien keinen Zuspruch.

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24 Kommentare

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  • A
    Anton

    Enttäuschung. Das ist, in der Tat, das Gefühl vieler Rumänen angesichts des Verhaltens derjenigen, die im Namen der EU gesprochen haben.

    Jahrzehnte lang hat der Kommunismus sie gelehrt zu schweigen und die Übergriffe der Staatsmacht zu akzeptieren, wollten sie nicht für den Mut sich zu widersetzen bestraft werden. Der Fall des Kommunismus, aber insbesondere der EU-Beitritt haben die Rumänen glauben lassen, dass sie endlich die Würde der Bürger erlangt hätten, so wie sie diese im alten Europa beobachten konnten– also als wahre Bürger in wahren Demokratien an Entscheidungsprozessen beteiligt sein.

    Die Art und Weise, wie sich die europäischen Staatschefs verhalten haben, wie sie den Menschen glaubhaft machen wollten, dass sie nicht sehen, was für alle ersichtlich war, hat viele dazu gebracht, sich zu fragen, was der Unterschied ist zwischen der Gesellschaft, für deren Beseitigung viele ihr Leben gelassen haben und die, in der sie heute leben.

    Leider scheint der 29. Juli 2012 ein schwarzer Tag für die Rumänen zu werden, so wie der 30. August 1940, der 23. August 1944 oder der 15. Juni 1990. Er wird in Erinnerung bleiben als ein Tag der Zwietracht, weil sich nun ein Graben öffnet zwischen denjenigen, die gegen Basescu gestimmt haben und denen, die seinem Rat, sich nicht als verantwortungsbewusste Bürger zu verhalten, gefolgt sind. So werden die gejagt und verurteilt, die sich Basescu widersetzt haben. Dessen Staatsanwälte haben Untersuchungen eingeleitet, nicht gegen die, die gefordert haben, der Volksbefragung fern zu bleiben, sondern gegen die, die zur Wahlbeteiligung aufgerufen haben (http://www.romanialibera.ro/actualitate/politica/live-text-traian-basescu-nu-mergeti-la-vot-nu-fiti-partasi-la-aceasta-ilegalitate-271785.html oder http://www.adevarul.ro/actualitate/politica/Ultimul-Traian-Basescu-referendum-mergeti_0_745125595.html). Dies obwohl Artikel 52 des Referendumgesetzes 3 von 2000 vorsieht, dass die Behinderung der Teilnahme an einer Volksbefragung mit jedwelchen Mitteln mit Gefängnis von 6 Monaten zu 5 Jahren bestraft wird.

    Ich hätte aber noch eine Frage an die europäischen Staatschefs: wie ist ein Land zu bezeichnen, in dem sich der Präsident gegen die Pressefreiheit äußert, indem er in seiner Funktion als Staaschef verlangt, einen bestimmten Fernsehsender zu boykottieren? Demokratie oder Diktatur? Wenn sie mit der Antwort zögern, dann lege ich ihnen die causa Wulff nahe (http://www.sueddeutsche.de/medien/presseschau-zu-bundespraesident-wulff-das-ist-unterste-schublade-1.1249242-2).

  • RS
    Robert S.

    Die Volksbefragung vom 29 Juli in Rumänien hat viele Emotionen geweckt, daher müssen wir uns erst die Fakten ansehen.

    Anfang Juli hat das Parlament mehrheitlich eine Volksbefragung beschlossen bezüglich der Amtsenthebung des Präsidenten Basescu (EU-weit ist ein solches Vorgehen nur in Österreich vorgesehen und dort nicht an ein Quorum gekoppelt). Bis hierhin nichts ungewöhnliches und auch nichts, dass das Verfassungsgericht für verfassungswidrig erachtet hätte. Es hat nämlich bereits 2007 ein Plebiszit, ebenfalls gegen Basescu, stattgefunden.

    Damals jedoch war ebensowenig ein Quorum vorgesehen, wie auch im Grundgesetz nirgends ein solches gefordert wird. Das Gesetz sieht lediglich vor, dass die Amtsenthebung des Präsidenten erfolgreich ist, wenn die Mehrheit der Teilnehmer an der Volksbefragung dafür stimmt. Die Venedig-Kommission empfiehlt sogar, kein Quorum festzulegen, da dies andernfalls demokratischen Grundsätzen widerspräche (Code of good practice on Referendums-http://www.venice.coe.int/docs/2007/CDL-AD%282007%29008-e.asp).

    Eine Woche vor der Ablösung der Basescu-nahen Regierung Ungureanu erkennnt die Partei des Präsidenten jedoch, dass die 2007 noch erreichte Mehrheit zu Gunsten Basescus mittlerweile unmöglich wäre. Somit wird auf die Schnelle das Plebiszitgesetz geändert, so dass nun nicht mehr die Mehrheit der Wahlbeteiligten ausschlaggebend wäre, sondern die Mehrheit der Wahlberechtigten. Dies wird natürlich in vollem Bewusstsein der Tatsache, dass seit 1990 eine solche Mehrheit nicht mehr zu Stande gekommen ist, entschieden.

    Die neue Regierung unter Premierminister Ponta nimmt nun diese Änderungen zurück. An diesem Punkt greift die EU ein und verlangt die Durchsetzung des Quorums, die die Partei des Präsidenten Basescu zuvor beschlossen hatte.

    Die Volksbefragung findet statt und bei einer Beteiligung von 8.459.053 sprechen sich 7.403.836 (d.h. 87.52 %) für die Absetzung. Damit ist der Präsident aber nicht seines Amtes enthoben, weil das Verfassungsgericht am 21 August feststellt, dass bei 18.292.464 Wahlberechtigten die Wahlbeteiligung bei nur 46.24 % liegt.

    Die Entscheidung des Verfassungsgerichts kam folgendermaßen zu Stande: am 2 August ist die Entscheidung auf den 12 September vertagt worden, um bis dahin die vollständigen aktualisierten Listen der Wahlberechtigten zu erhalten. Einige Tage später wurde dieser Aufschub revidiert und der neue Termin auf den 21 August festgesetzt. Somit konnten die aktualisierten Listen (die möglicherweise eine andere Entscheidung nahegelegt hätten) nicht mehr in die Enscheidungsfindung mit einbezogen werden, und es wurde auf Grundlage der Listen entschieden, die bereits am 2 August vorlagen.

    Wie man sehen kann, eine Entscheidung, die von selbstlosen und unparteiischen Richtern ohne zu zögern gefällt wurde. Sollte noch jemand daran zweifeln, kommt selbstverständlich aus Brüssel rasch der Fingerzeig, dass niemand die Unparteilichkeit des Verfassungsgerichts in Frage stellen darf.

  • RW
    Richard Wagner

    Herr Totok, ich bin wirklich tief entäuscht von ihnen. Immer erscheinen hier in der Taz, diese Artikel von ihnen in denen sie diese widerwärtigen Verbrecher vonder USL verteidigen oder zumindest ihre Taten relativieren, nach dem motto, das Lager des Präsidenten ist ja auch nicht besser. Und jetzt dieses Interview.... Wenn herr Constantinescu auf seine alten Tag seinen Verstand verloren hat, dann ist es nicht unbedingt Ihre aufgabe seinen wirren Ausführungen ein Podium zu bieten. Die Vorwürfe die Herr Constantinescu erhebt sind absurd. Das Referendum wurde für Ungültig erklärt, weil es ein Quorum von 50% und das wurd nicht erreicht basta! Wie stellt sich das der Herr Ex-Präsident denn vor? Gut das Quorum wurde nicht erreicht, aber trotzdem, da so viele gegen den Präsidenten gestimmt haben setzen wir ihn trotzdem ab?? (ausserdem wie wäre es mit einer Gegenfrage gewesen: warum wurde das Quorum nicht erreich? Weil die Anhänger des Präsidenten zuhause blieben! Zugegebenermassen ein geschickter Winkelzug, aber nicht Gesetzes- und schon gar nicht Verfassungswiedrig. Mal ganz davon abgesehen, das der eigentliche Skandal ist, dass es überhaupt zum referendum kam. Eine Abwahl des Präsiddenten ist laut Verafassung nicht vorgesehen. Lediglich ein Amtsenthebungsverfahren im Fall des Verfassungsbuches, und diese Vorwürfe waren arg fragwürdig. Wie auch immer Herr Totok,die Verteidigen die PSD. Die Partei des Ehrenvorsitzender Ion Iliscu ist. Der Mann der am Platz der Universität in Bukarest, die Jungen Leute blutig niederschlagen ließ, die vieleicht der einzige Lichtschimmer nach der Revolution war. Der Partei, die im Süden ihre "Baronne" die Mafiosis die in Ihren Kreisen alles kontrolieren und dafür sorgen, dass schön geschlössen für die sozialisten gstimmt wird. Victor Ponta, der seine Dissertation sowieso schon bi Adrian Nastase geschrieben hat, dem wohl korruptesten Premier seit der Revolution und dann auchnoch hemmungslos plagieren musste und jetzt nicht die geringsten Anstalten macht irgendwelche Konsequenzen zu ziehen.

  • AD
    auch das noch

    johannes, lebst du in rumänien?

  • J
    Johannes

    Was ich an diesem Forum schätze ist, dass nicht unbedingt Zensur durchgeführt wird - ihr könnt mich ruhig verbessern. Jedoch sind einige Beiträge hasserfüllt, was ich nicht gut heißen kann, aber auch verstehe. Betrachten wir uns die Situation alleine nur 2012 kann ich es verstehen. Da ist der Unmut groß über diejenigen, die sich das Geld in die Tasche stopfen und andere müssen Medikamente zahlen, die Sie aus dem halbjährlichen Gehalt oder der Rente nicht mal aufbringen könnten. Hier läuft auch etwas gewaltig schief – zum Glück gibt es vereinzelte Solidarität. Aber wenn wir die Geschichte Rumäniens nicht kennen, die dazu geführt hat, dann ist der jetzige Hass und Ärger auf einen Mann, wie dem wieder eingesetzten rumänischen Präsidenten, reiner Populismus und hat nichts mehr mit einem gesunden politischen Verständnis zu tun. Denn diesen Populismus schüren nun die Parteien, Medien und Machthaber, die nicht unbedingt sichtbar in der Politik sitzen. Ich würde aber nicht soweit gehen, dass Sie der (rumänischen) Mafia angehören. Wenn wir uns aber die Zeitspanne zwischen dem Ende der Ära Ceausescus, der das rumänische Volk mit diktatorischer Politik geführt hat, dazu gehört auch das Dekret 770, betrachten und dies losgelöst von dem „Kindergarten-Theaterspiel“ sehen, was heute öffentlich aufgeführt wird, dann bekommt das Ganze einen ernsteren Charakter. Was wurde seit der Revolution erreicht, wurde die (blutige) Revolution aufgeklärt? Oder spielt diese heute für viele junge Rumänen, wie auch in Deutschland der friedliche Mauerfall, keine Rolle mehr? Was erinnert uns an die „Revolution“ heute noch? Ausstellungen, Museen, Dokumentationen? Wurden die Akten über die Securitate dem Volk öffentlich gemacht oder nur Priviligierten? In Deutschland wurden VIPs aus der öffentlichen Stasi-Akten-Aufklärung sogar herausgenommen, darunter auch der Bundeskanzler a.D. der Deutschen Einheit, mit dem Vorwand, dass die Dokumente geheime Informationen enthalten, deren Veröffentlichung dem Deutschen Staat schaden könnten. Warum haben in Rumänien sowohl die Konservativen als auch Sozialisten (ehemaligen Kommunisten) und Liberale währenddessen, wo sie an der Macht waren immer Hand in Hand gearbeitet. Die machtpolitischen Spiele sind doch nur Ablenkung gewesen, um die wirklichen Dinge, wie den Ausverkauf von rumänischer Infrastruktur und Bodenschätzen zu karschieren und sich und der Sippe und mächtigen Freunden zu helfen. Wieso werden öffentlich im Fernsehen getätigte Abstimmungen im Parlament für alle sichtbar manipuliert wo Abgeordnete aller Parteien hergehen und für nicht Anwesende Stimmberechtigte den Ja/Nein-Stimmen-Knopf drücken. Erinnert ihr Euch noch an den "verrückten" Springer ins Parlament? Laut den westlichen Medien würde er ein behindertes Kind versorgen müssen und der Staat hat die Unterstützung für diese Fälle gekürzt. Parallel dazu aber werden Autobahnprojekte in Milliardenhöhe und private Fehden mit dem politischen Gegner ausgetragen, die Unmengen an Kosten verschlucken. Nach diesem Sprung ging das Parlament einfach wieder zur Tagesordnung über, von Bestürzung war keine Rede und auch im öffentlichen Mitschnitt nichts sichtbar. Übrigens war jemand als Nichtabgeordneter sondern nur als Besucher mal im rumänischen Parlament in Bukarest? In Deutschland ist das Volk auch zu verschiedenen Sitzungen zu gegen, es muss zwar schweigen, aber es ist als Zuschauer fast immer zugelassen. Auch ist es erlaubt das Parlament in Berlin, den Deutschen Bundestag, als Besucher zu besichtigen. Wie sieht es da in Rumänien aus? Vor 3 Jahren war die Antwort, striktes Verbot auch nur zu wissen, wo das Parlament im Haus des Volkes tagt, ungewöhnlich für Länder des EU-Raums. Ich bin mal gespannt ob nicht doch eine Führung durch den Parlamentsraum geht. Ja aber ich komme noch mal zurück auf die EU. Es bringt nichts, dass sich der zahnlose Papiertiger ohne Rumänien und sein Volk zu kennen von außen kritisiert. Es bringt auch nichts, dass man Termine absagt, weil das „Kind“ sich nicht so verhält wie man es als „EU-Eltern“ gerne hätte. Beobachten ja, das bringt was, das Kind in jungen Jahren an der Hand nehmen und führen auch, aber es ständig ermahnen und zurechtzuweisen, das ist keine Pädagogik wie man Vertrauen und Selbstvertrauen erreichen kann. Auch ist es nicht wirklich klug dem Kind mehrere Spielsachen (Schengen, Euroeintritt) zu kaufen, ihm das dauerhaft offen zu zeigen aber es darf nur mit einer Sache spielen, solange es nicht die Erwartung erfüllt. Klar sucht es einen Weg wie es an die anderen Spielsachen kommt und es gaukelt vor die Erwartungen der EU-Eltern zu erfüllen, manipuliert also. Die Eltern merken es nicht einmal und glauben das Kind hat gelernt. Das ist aber sowohl gegenüber Ihnen und dem Kind nicht ehrlich und es muss früher oder später zu einem Vertrauensbruch kommen. Dieser ist nun geschehen und die Scherben aufzusammeln und sie vielleicht einzuschmelzen und wieder etwas Ganzes daraus zu machen und das Kind zu trösten und es aufzubauen, an der Hand zu nehmen, das ist etwas, was die EU-Eltern bisher noch nie erlebt haben und es ist Zeit dies endlich zu erlernen. (-> Jugoslawien, Kosovo, Österreich, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Spanien...). Blöd nur wenn die 3 osteuropäischen Kinder gerade die EU-Eltern gleichzeitig brauchen. Dann braucht man Babysitter-Nationalstaaten, (z.B. Deutschland und Frankreich) die als vertrauenswürdige Paten fungieren und die, die Eltern unterstützen, was wieder andere Folgen haben kann, über die ich hier noch lange Texte schreiben könnte, aber ich will die TAZ Redaktion nicht noch mehr belasten.

  • F
    frei_herr

    Schande, Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Angela Merkel!...

     

    Vergonha, Presidente da Comissão Europeia, Jose Manuel Barroso!...

     

    Shame on you, European Commissioner for Justice, Fundamental Rights and Citizenship, Viviane Reding!...

    What "human rights" defend you, woman?

    Do you still have the right to speek about human rights??...

    Even about Article 21 of THE UNIVERSAL DECLARATION OF HUMAN RIGHTS???:

    "(3) THE WILL of the people SHALL BE THE BASIS of the authority of government..."

     

    Are you able to understand what means THE WILLPOWER of 7.5 million citizens who just said...

     

    ..."GO GOME, SECURITY DICTATOR AND WICKED COMMUNIST NATIONAL TRAITOR BASESCU"! ?!?...

     

    How dare you to ignore that will?!?

     

    Or you can not count 7.5 millions people because - Ooops! - you are from a country with only ... 510,000 citizesns, so only 400,000 votants ?!?

     

    This 3 people make a huge and shamefull political mistake!

    Unberably, unforgivable and inexcusable!!!

     

    The most pro-European democracy people in the world, romanians, are perplexed, disappointed and grieved by unallowed intrusion and trampled statehood!

    Romania is just about to become Euro-skeptic country!...

     

    Well done "job", Merkel, Barroso & Reding!

    This is one of the first steps of ... United States of Europe, isn't it?!?

     

    You just know nothing about Romania!

    You just know nothing about democracy (even Aristotle & Plato are ashamed in their graves!)...

    You know nothing about national ethos, soul and dignity!

     

    ..."CONGRATULATIONS" !...

     

    P.S.: I am a very highly educated double diplomated engineer with strong unshakable democratic beliefs and all my 53 years I lived with certainty that USA is still a very young and ... restless nation but the .... Old Ma'am Europe is the very wise Lady.

     

    ...WAS I WRONG ?!?

  • M
    Mensch

    Lars, Wahlberechtigt sind nicht alle 19 Mio: Darunter gibt es 4 Mio Minderjaehrigen und Ausgewanderte. Du meinst, du waerest Besitzer von absoluten Wahrheit. Lieber Lies und ueberlege besser. Bewunderswert, dass Constantinescu Stellung nimmt. Genau so fuehlt das Volk. Die Farce ist von Basescus Propaganda verursacht worden.

  • F
    fla

    Constantinescu is right.the west is lied and misled,former SECURITATE officers swarm around trojan bashescu.they lead, in fact, Romania!7,5 milions out of 8,5 daid yes to impeachment.88,7% of the people who voted expressed their will that Bashescu must leave office.still he is there

  • B
    betaalfa

    Constantinescu meinte gut: es ist ganz klar worum es geht. Mit Basescu die USA nimmt "Shale gas" (super-toxic !), auch Canada das Gold (an Rosia-Montana), die Kontrolle ueber das Raketten-schild (weiter zu aktualisieren an Angriff-Waffe Status - gegen Russland, also wieder ein Krieg auf Europaeische Land), auch Canada nimmt das Cupfer (Rosia Poieni - das zweite Reserve Europas) U - S - W !!!!... arum geht es ! Was das Volk waehlt = NULL ! ... westische Demokratie ! KEIN WUNDER das 53% nostalgisch ueber Ceausescu sind !

  • A
    Alex

    100% Zustimmung mit dem Interview. Die "Kenner" von der rumaenischen Realitaeten waren alle manipuliert von der Maschinationnen Basescus Mafia in Ausland durch die Medien. Als rumaenische Staatsbuerger bin ich auch sehr entauscht von der Diktat blinde Europa, wir sind die Mehrheit, siehe den Kommentar von oben, van Basten: "Das Volkszählung in 2011 zeigt das Rumänen weniger als 19 millionen sind , ...16-15 millionen ,so das 7,5 millionen ganz reichen Basescu von Amt rauszuschmeissen !!" Wir sind satt von dem korrupten Basescus Regime, der alle Inkompetenten un Schluesselposten gesetzt hat. Denk bitte an seine Liebhaberin, und ex-Turismusministerin Elena Udrea und denk nach!

  • C
    Catalin

    Schade, dass der "Interviewer" den geäußerten Schwachsinn nicht hinterfragt. Er scheint mir hier als Stichwortgeber für einen weiteren, rumänischen Populisten zu fungieren. Eigentlich kenne ich/erwarte ich die taz hier kritischer, fundierter.

  • M
    Monica

    Constantinescu spricht die Wahrheit. Ich bin aus Rumanien,und kann bestatigen. hinter Basescu ist die ganze Mafia, seine leuten sind superreich geworden, wenn die einfachen leuten haben ihren gehalter um 25% reduziert gesehen haben. Basescu regiert mit der ehemalige SECURITATE, die auch im Ausland sehr gut organiziert sind.

    Er hat alles was Rumanien noch hatte detruit, verkauft, aber wir haben immensen Schulden an FMI.

    "La piovra" Finanten saugt das Blut.

    Es geht nicht um sparen, sondern um klauen hand im hand mit dem die sich hinter FMI verstecken.

  • M
    Mircea

    Danke Herr Constantinescu ! Die Rumänen werden trotzdem bald diesen Basescu los !!!

  • J
    john

    Basescu = Ceausescu*2

  • VB
    van Basten

    Johannes..12 Points!!

  • AM
    Armin Maurer

    … und was noch viel unerwähnter bleibt, ist die Tatsache, dass es in Bukarest um einen politischen Bandenkrieg geht, der sich daran entzündet hat, dass Basescu und Mihai Razvan Ungureanu (der Vorgänger von Victor Ponta) drauf und dran waren, die Restitutionsfrage (Rückgabe der von den Kommunisten der rumänischen Bevölkerung gestohlenen Immobilien im Wert von 21 Milliarden EUR) durch umfassende Rückgaben zu lösen, nachdem sie mit der Masche "15 Prozent des geschätzten Marktwertes einer Immobilie, zahlbar innerhalb von 12 Jahren" nicht durchgekommen waren.

     

    Der Machtkampf dient der Verschleppung dieses größten Problems des Landes, welches die Kleptokratenklasse seit 23 Jahren hinauszögert.

  • J
    Johannes

    Constantinescu hat eine Meinung, die er nunmal vertreten muss.Es geht um das politische Überleben sowohl auf Seiten der Konservativen Kräfte wie die Basescus als auch die (ehemals)kommunistischen nun sozialistischen Kräfte um Ponta.Macht die Augen auf und seht, dass es in jedem Land so ist. Aber in Rumänien wird in der Regel alles offen gesprochen und die Bevölkerung weiss genau Bescheid. Es ist tatsächlich so, das im Gegensatz zu den westlichen Regierungen in Rumänien das umgesetzt wird was beschlossen werden soll, vor aller Augen zum Wohle der Wenigen. Jeder bekommt mit, wenn ein temporäres Gesetz verabschiedet werden soll, das eine Gruppe im Staat übervorteilen soll. Aber keiner kann dagegen vorgehen, weil die Volksvertreter im Parlament nicht für das Volk da sind, sondern nur für ihren Geldbeutel. Was bei uns unter Hand gemacht wird, wie der Einfluss der Lobby-Gruppen, wird in Rumänien vor aller Augen gemacht. Nur wir Europäer wollen das nicht akzeptieren, stehen weit oben und schauen auch das arme Volk der Rumänen, die dem ausgesetzt sind und belehren Sie und schickanieren Sie. Anstatt, dass wir Europäer aber dem Volk der Rumänen und Bulgaren und Ungarn, Slowaken, Tschechen helfen sind wir dekadent und beuten über wirtschaftliche Interessen das Land im Schutz des Mantels der EU aus. Was gehört noch dem rumänischen Volk? Öl=Österreich, Russland; Gold=USA um ein paar Beispiele zu nennen. Hätte Basescu Russland zugestimmt die Pipeline zu bauen, hätte Rumänien der EU den Hahn zudrehen können - so war es die Ukraine. Wir leben in Deutschland, wohlbehütet und es geht uns gut, aber meint ihr in Deutschland kann man so offen über alle Notstände sprechen wie in Rumänien - auch hier bei uns gibt es Zensur wie es die Reichen und Mächtigen benötigen. Machen wir uns nichts vor. Ein Land wie Rumänien ist in der Entwicklung und die EU hat schon viel falsch gemacht, bei Österreich, Ungarn und nun Rumänien.Wenn der ehemalige Regierungschef Adrian Nastase, der rechtskräftig wegen Korruption im Gefängnis sitzt und begnadigt wird, dann wird man sehen, wer die Oberhand (auch auf Justizebene) in Rumänien hat.Gott sei mit den Rumänen.

  • VB
    van Basten

    @Jens,die gegenwertige Regierung ist ausgewält am 10 iuni 2012!!

    Du schreibst wieder Quatsch,das ist eine Desinformation ,leider UE hat gebissen.

     

    Mafia Basescus ,Macovei ,Preda und andere neokommunisten in PE!!

     

    Und die EBA -eine Analfabete!!

  • O
    olguta

    große enttäuschung von der taz. Populismus eine Plattform zu bieten. Es ist doch nicht von der Hand zu weisen, dass das Verhalten von Ponta und co. nicht demokratiekonform war. Da bleibt und ist Basescu immernoch das kleinere Übel, Unverschämtheit, was Constantinescu hier äußert.

  • VB
    van Basten

    Constantinescu hat grosses Recht...

    Das Volkszählung in 2011 zeigt das Rumänen weniger als 19 millionen sind , ...16-15 millionen ,so das 7,5 millionen ganz reichen Basescu von Amt rauszuschmeissen !!

     

    Frau Merkel und Herr Barroso durch Basescus Unterstützung haben ein Diktat in Rumänien geübt,gegen den Volkswille!

    Tipisch..

    Lars screibt nur Quatsch..

  • J
    jan

    Danke. Zwar ist es schon zu spät, um die widerwärtigen neoliberalen Medienmanipulationen (our son of a bitch) noch rückgängig zu machen, aber dieser Beitrag war das Objektivste und Anständigste zum Thema.

  • ME
    Martin Eichler

    Das ist doch Augenwischerei und populistisches Geschwätz, glatt an den Fakten vorbei. Für die Gültigkeit diese "Referendums" waren 50% plus 1 Stimme nötig. Diese Quote wurde nicht erreicht. Und von den ca. 46%, die abgestimmt haben, haben auch nur ca. 85 % für eine Absetzung gestimmt, also nochmal weniger. Da kommen wir gerade mal auf ca. 39%, also 61% waren gegen diese Absetzung! Das ganze wurde ja wohl nur inszeniert, um einer drohenden Strafverfolgung - die nun auch die "hohen Kreise" im Blick hat - zu entgehen. Dass ein ehemaliger Präsident solch sonderbare Positionen vertritt ist schon bedenklich.

  • J
    Jens

    Was er auch nicht erwähnt hat, dass die derzeitige Regierung überhaupt nicht gewählt wurde sondern nur eine Mehrheit im Parlament durch (gekaufte) Überläufer bekommen hat. Was man wiederum durchaus als kalten Staatsstreich bezeichnen kann.

  • L
    Lars

    Dass Constantinescu unerwähnt lässt, dass einfach die Mehrheit gar nicht abgestimmt hat und 7,5 Mio nun mal nicht die Mehrheit von 19 Mio Einwohnern sind, ließ mich an diesem Punkt schon aufhören den Quatsch weiter zu lesen. Das Ganze ist eine alberne Farce.