: Rüstungsschmiede bleibt
■ VEB Carl Zeiss Jena dementiert Demontage-Meldungen / Gemeinsame Stiftung mit bundesdeutscher Carl Zeiss geplant
Berlin/Jena (dpa) - Das Kombinat VEB Carl Zeiss Jena hat Meldungen dementiert, daß Teile der Produktion in die Sowjetunion verlagert werden. Entsprechende Behauptungen bundesdeutscher Zeitungen entbehrten jeder Grundlage, teilte Zeiss am Mittwoch mit. „Uns ist kein Fall von Demontage oder Produktionsverlagerung in die Sowjetunion bekannt“, erklärte ein Sprecher. Auch das Wirtschaftsministerium wies die Berichte über angeblich bevorstehende Verlagerungen von High-Tech-Betrieben in die Sowjetunion zurück.
Die BRD-Firmen Carl Zeiss (Oberkochen) und Schott Glaswerke (Mainz) wollen sich mit den DDR-Unternehmen VEB Carl Zeiss Jena und VEB Jenaer Glaswerk nach einer Übergangszeit in einer Carl-Zeiss-Stiftung zusammenschließen. Wie Carl Zeiss und VEB Carl Zeiss am Mittwoch mitteilten, haben die Vorstände aller vier Unternehmen am 29.Mai 1990 eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Sie soll zunächst für vier Jahre gelten. In einer Übergangszeit wollen die vier Unternehmen „freundschaftlich zusammenarbeiten, gegenseitig ihre rechtliche Selbständigkeit achten und alle zumutbaren Möglichkeiten ausschöpfen, die beiderseitigem Nutzen dienen“.
Die beiden Unternehmen Carl Zeiss in Oberkochen und Schott Glaswerke in Mainz haben 1989 mit 32.247 MitarbeiterInnen einen Weltumsatz von 4,46 Milliarden D-Mark erwirtschaftet. Das Kombinat VEB Carl Zeiss Jena besteht aus 24 Betrieben und beschäftigt zirka 69.000 MitarbeiterInnen. Der Umsatz des Kombinates betrug 1989 4,5 Milliarden DDR-Mark.
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