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■ Rüge für die tazSatire schützt nicht

Der Deutsche Presserat hat am Dienstag eine öffentliche Rüge gegen die taz ausgesprochen. Das Gedicht „Ten Ways To Kill A Pope“, das am 11. Juli 1996 auf der Wahrheit stand, nehme durch die Tötungsmethode „Kugel ins Zwölffingergedärm“ unmittelbaren Bezug auf das tatsächliche Attentat auf Johannes Paul II. Der Presserat hält diese Darstellung für „eine schwerwiegende Verletzung der Menschenwürde der von dem Verbrechen betroffenen Person“ und betont: „Die Kunstform der Satire schützt nicht einen bloß spielerischen Umgang mit realem Leiden.“

Die taz wurde damit in ihrer Geschichte zum zweiten Mal vom Presserat abgestraft. 1991 hatte das Gremium einen vorösterlichen Text zum „Kannibalismus“ gerügt, der durch seinen Bezug zum Abendmahl das „religiöse Empfinden der Christen“ gestört habe.

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