Rückspiel gegen Real Madrid: Barca ist im Champions-League-Finale

Real Madrid und FC Barcelona, das heißt "el Clasico" und kam in den letzten Wochen häufiger vor. Am Dienstag trennte man sich 1:1 – damit steht der FC Barcelona im Finale.

Barcelonas Trainer Josep Guardiola feiert nach dem Sieg gegen Real. Bild: dapd

BARCELONA dpa | Der FC Barcelona greift nach einer abgeklärten Machtdemonstration gegen Real Madrid zum dritten Mal binnen sechs Jahren nach Europas Fußball-Krone. Sechs Tage nach dem 2:0-Auswärtserfolg reichte den Katalanen am Dienstagabend ein 1:1 (0:0) für den Einzug in das Champions-League-Finale. Beim Abschluss des vierteiligen "Clásico"-Marathons sorgte Pedro Rodríguez (54. Minute) für die Barça-Führung, die Marcelo (64.) nur ausgleichen konnte.

Vor 95 000 Zuschauer im ausverkauften Camp Nou ließ Barcelona keine Zweifel an seiner aktuellen Spitzenstellung in Spanien und trifft am 28. Mai in London auf den Sieger der Partie zwischen Manchester United und Schalke 04. Der überraschend erst nach einer Stunde eingewechselte Mesut Özil konnte für Real bei seinen 15 Ballkontakten keine entscheidenden Akzente mehr setzen.

Nach dem Spiel tanzten die Barça-Spieler vor ihren Fans ausgelassen im Kreis umher. "Natürlich sind wir richtig glücklich, dass wir gewonnen haben, besonders gegen Real Madrid", sagte Andrés Iniesta, der das 1:0 vorbereitete und sich bereits auf ManUnited als Endspielgegner eingestellt hat. "Das wird ein großartiges Finale in Wembley."

FC Barcelona - Real Madrid 1:1 (0:0)

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FC Barcelona: Valdés - Daniel Alves, Mascherano, Piqué, Puyol (90. Abidal) - Busquets - Xavi, Iniesta - Villa (74. Keita), Messi, Pedro Rodriguez (90.+2 Afellay)

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Real Madrid: Casillas - Arbeloa, Carvalho, Albiol, Marcelo - Diarra, Xabi Alonso - Cristiano Ronaldo, Kaká (60. Özil), Di Maria - Higuaín (55. Adebayor)

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Schiedsrichter: de Bleeckere (Belgien) - Zuschauer: 95 701

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Tore: 1:0 Pedro Rodriguez (54.), 1:1 Marcelo (64.)

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Gelbe Karten: Pedro Rodriguez / Adebayor, Carvalho, Diarra, Marcelo, Xabi Alonso

War das Hinspiel durch die defensive Verhinderungstaktik von Madrid lange Zeit ein zähes Ballgeschiebe, geriet der letzte Akt zum würdigen Klassiker-Schlussstück. Besonders Lionel Messi sorgte mit einigen Geniestreichen für leuchtende Augen bei den Barça-Fans. Und auch der belgische Schiedsrichter Frank de Bleeckere, dessen Ansetzung von Real vorab kritisiert wurde, trug mit seiner umsichtigen Spielleitung zu einem Fußballabend für Feinschmecker bei.

Der nach dem Platzverweis aus dem "Santiago Bernabéu" gesperrte Real-Trainer José Mourinho, für den Stellvertreter Aitor Karanka an der Linie dirigierte, tat sein Übriges und brachte in Gonzalo Higuain einen weiteren Angreifer. Zudem übernahm Kaká überraschend in der Schaltzentrale für Özil, der diese Saison erstmals in einem K.o.-Spiel zunächst auf die Bank musste.

Barcelonas Spieler Andres Iniesta (links) und Xavi Hernandez nach dem Spiel. Bild: dapd

Zwar setzte Real das Heimteam früh unter Druck, doch ohne den deutschen Nationalspieler fehlte es an Inspiration. Bei dem vom strömenden Regen aufgeweichten Boden fiel Kaká und Co. häufig nicht mehr als hohe Flanken aus dem Halbfeld ein, die Barça-Innenverteidiger Piqué souverän abräumte.

Nach einer halben Stunde begann die Messi-Gala

Als die Anfangseuphorie bei den Königlichen abebbte, begann nach einer halben Stunde die Messi-Gala. Immer wieder setzte der Argentinier zu seinen unnachahmlichen Solo-Läufen an und brachte die Madrilenen in arge Bedrängnis, ohne sich jedoch mit dem zwölften Saisontreffer in der Königsklasse zu belohnen. Seinen Schlenzer aus 17 Metern (32.) und einen harten Flachschuss nach Hackenablage von Pedro (37.) entschärfte der starke Real-Torwart Iker Casillas, nach feiner Finte verzog Messi zudem knapp nach rechts (33.). Eine Minute später rettete Casillas auch gegen David Villa mit einer überragenden Parade (34.).

Nach der Pause musste sich allerdings auch der spanische Nationalkeeper dem Angriffswirbel der Katalenen geschlagen geben. Nach einem Traumpass von Iniesta hatte Pedro keine Mühe, den Ball an Casillas vorbeizuschieben. Während der weiter verletzte Sami Khedira gar nicht im Kader stand, durfte Nationalmannschaftskollege Özil zumindest die letzte halbe Stunde noch "Clásico"-Luft schnuppern - und nach kurzer Zeit das erste Mal jubeln. Nach einem Pfostenknaller von Angel di Maria erzielte Marcelo aus kurzer Distanz den Ausgleich. Doch mit einer abgeklärten Leistung brachte Barcelona die Partie über die Bühne.

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