: Rückkehr zur 40-Stunden-Woche
■ DAG: Arbeitgeber wollen Roll-Back bei Arbeitszeitverkürzung
Nach vier Gesprächsrunden zwischen Arbeitgeberverbänden und der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) sind die Tarifverhandlungen für rund 40.000 Angestellte in der Metall -und Elektroindustrie im Unterwesergebiet festgefahren. Bislang, so DAG-Verhandlungsführer Manfred Vogt gestern, seien die Arbeitgeber keinen Millimeter von ihrem ersten Angebot abgewichen, das Gehaltserhöhungen von 5 Prozent unter mehreren Voraussetzungen vorsieht: Festschreibung der 37-Stundenwoche bis 1993, „individuelle“ Rückkehr zur 40 Stundenwoche „aus betrieblichen Gründen“, Ausdehnung der Arbeitszeit im Extremfall bis auf 60 Stunden wö
chentlich bei Ausgleichsfristen von bis zu einem Jahr.
Für die DAG, so Vogt, ist dieses Angebotspaket völlig unannehmbar: Insbesondere gegen die extreme Flexibilisierung der Arbeitszeit, die faktische Rückkehr zur 6-Tage-Woche und die „klammheimliche Wiedereinführung der 40-Stunden-Woche“ laufen die ansonsten vornehmlich sitzend tätigen Angestellten Sturm. Ganze Betriebsgruppen haben der DAG den kollektiven Gewerkschaftsaustritt angekündigt, falls sie den Arbeitgeberwünschen in Sachen neue Arbeitszeitregelung nachgibt.
Bislang hält die DAG dagegen. Ihre Forderungen: 8 Prozent mehr Lohn, Arbeitszeitverkür
zung ab 1991, Erhalt des freien Wochendendes, Überstundenbegrenzung auf höchstens 10 pro Monat. Außerdem will die DAG einnen spezielles Frauen-Förderungsprogramm durchsetzen, das z.B. einen tariflichen Erziehungsurlaub von vier Jahren pro Kind vorsieht.
Abweichend von den Forderungen der IG Metall, die separat mit den Arbeitgebern verhandelt, ist die DAG aber bereit, in der laufenden Tarifrunde noch ohne einen weiteren Schritt Richtung 35-Stunden-woche abzuschließen. DAG -Verhandlungsführer Vogt: „Dieses Jahr stellen wir ganz in den Zeichen des Lohnzuwachses.“ Am 13. März wird erneut verhandelt.
K.S.
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