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Rückkehr nach Bosnien

Es braucht mehr als nur Mut, in die Heimat zurückzukehren – Eine Fotoreportage aus Sanski Most  ■ von Christel Becker-Rau

Sie kehren zurück, vor dem Winter. Freiwillig. Die Sehnsucht nach der Heimat ist größer als die Angst vor dem Nichts. Das ausgebrannte Haus. Geflohene Nachbarn. Ermordete Freunde. Trauer und Freude vermischen sich im Wiedersehen. Und dennoch gewinnt das Leben Platz. Allmählich nur, aber beständig. Die Rückkehr ist der Sieg über die Angst. Aber möglich ist eine Rückkehr nur dort, wo die Menschen der Verfolgung und Vertreibung nicht mehr ausgesetzt sind. Vor dem Krieg war Sanski Most eine ethnisch gemischte Stadt, mit einer muslimischen Mehrheit. Im Mai 1992 wurde die Stadt, die im Nordosten Bosniens, nur 25 Kilometer von Banja Luka entfernt, liegt, von den bosnischen Serben erobert. Viele Einwohner flohen. In der Offensive vom Herbst 1995 fiel Sanski Most an die bosnische Regierungsarmee. Zurück blieb nicht nur eine zerstörte Stadt. Gefunden wurde auch ein Massengrab mit 300 Leichen. Heute gehört Sanski Most zur bosnisch-kroatischen Föderation. Zurückkehren können nur jene Einwohner, die der ethnischen Mehrheit angehören. Von mehr als zweieinhalb Millionen Flüchtlingen sind bislang gerade einmal 250.000 in ihre Heimatorte zurückgekehrt. Georg Baltissen

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