: Ruanda-Tribunal verurteilt Pfarrer
ARUSHA afp/taz ■ Das Ruanda-Völkermord-Tribunal der UNO im tansanischen Arusha hat erstmals einen Geistlichen wegen Beteiligung am Völkermord von 1994 verurteilt. Der 78-jährige Elizaphan Ntakirutimana, ein hochrangiger Pfarrer der Adventistenkirche, wurde gestern wegen Mithilfe zum Genozid zu zehn Jahren Haft verurteilt, sein 45-jähriger Sohn Gerard Ntakirutimana, Arzt beim Krankenhaus der Adventisten in Mugonero, wegen Völkermord zu 25 Jahren Haft. Das Tribunal befand, die beiden seien für den Tod zahlreicher Tutsi verantwortlich, die vor Völkermordmilizen Zuflucht gesucht hatten. So habe Elizaphan Ntakirutimana die Milizen zur mit Flüchtlingen gefüllten Kirche von Murambi geführt. Gerard habe den Buchhalter seines Krankenhauses erschossen und an einer Reihe von Milizenangriffen teilgenommen.