: Rot-grün in Personalnöten
■ SPD kungelt und GAL scheitert am Teilzeitmodell
Der neue starke Mann der SPD-Fraktion, Walter Zuckerer, hat sich entschieden: Um den Frieden zwischen Rechten und Linken zu wahren, soll es künftig eine Vierer-Spitze gegen. Dazu wird zusätzlich zum Fraktionsvorsitzenden und zwei StellvertreterInnen der Posten des parlamentarischen Geschäftsführers wiedereingeführt. Auf diese Weise soll der Streit darum, welcher Flügel der SPD zwei der bisherigen drei Chefsessel bekommt, beigelegt werden. Die Neubesetzung ist notwendig geworden, weil das alte Führungstrio von der Fraktion aus dem Amt geputscht wurde.
Gestern abend stellte der designierte Fraktionsvize Zuckerer seinen linken Sozis vom „Övelgönner Kreis“den Lösungsvorschlag vor. Als wahrscheinlichste Kandidatin für die Geschäftsführung gilt Dorothee Stapelfeldt. Langfristig könnte diese Besetzung allerdings Probleme bereiten. Sowohl Stapelfeldt als auch Petra Brinkmann, die für die Rechten als Vize-Fraktionschefin kandidieren will, sind stellvertretende Landesvorsitzende. Die SPD-Rechten treffen sich am Montag. Hier wird erwartet, daß Holger Christier als Fraktionschef nominiert wird.
Die GAL hat Personalprobleme ganz anderer Art; sie ist an ihrer Idee einer Teilzeit-Senatssprecherin gescheitert. Kerstin Domscheid, bisher Pressefrau der Fraktion, wollte sich den Job der Regierungssprecherin mit einer Kollegin teilen. Doch Nummer zwei sprang ab. Da für Domscheid weder eine andere Personenkonstellation, noch eine volle Stelle – sie hat eine dreijährige Tochter – in Frage kommt, bleibt sie in der Fraktion. Wer die GAL künftig in der Staatlichen Pressestelle vertritt, ist unklar. Klar ist hingegen, daß die GAL am Montag in einer Kampfabstimmung darüber entscheidet, ob der Realo Martin Schmidt oder die Linke Antje Möller den Fraktionsvorsitz übernimmt. sim
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen