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Rollstühle ade

■ UKE erklärt erfolgreiche Therapie der Nervenkrankheit Multiple Sklerose

„Der Rollstuhl gehört nicht zwingend zum Schicksal der MS-Patienten.“Professor Klaus Kunze, Chefneurologe am Universitätskrankenhaus Eppendorf (UKE), wird von Multiple-Sklerose (MS)-Kranken häufig mit der Befürchtung konfrontiert, nun sei alles zu spät. Eine medikamentöse Behandlung könne die Gehunfähigkeit jedoch um Jahre hinauszögern. Gestern fand am UKE eine Fortbildung zu den immunologischen Grundlagen und zur Therapie der Krankheit statt.

Die Nervenerkrankung MS tritt gehäuft bei Frauen zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf. Durch eine Entzündung im zentralen Nervensystem kommt es zu Lähmungen, die zu Sprach- und Bewe-gungsstörungen führen können. Ob es sich um eine langsame Virusentzündung oder eine Autoimmun-Erkrankung handelt, ist unklar.

Bis die PatientInnen in die MS-Sprechstunde am UKE kommen, ist oft schon eine lange Zeit vergangen, seit sie mit diffusen Sehschwierigkeiten, Lähmungserscheinungen oder Blasenstörungen das erste Mal zum Arzt gegangen sind. Die Diagnose MS kann erst nach einer Untersuchung des Nervenwassers gestellt werden.

Etwa ein Drittel der Patienten erleidet auch nach längerem Krankheitsverlauf keine wesentlichen Behinderungen. „Wir versuchen, zu verdeutlichen, daß die Chancen gar nicht so schlecht stehen“, sagt Christoph Heesen, der die MS-Kranken berät. Genauere Prognosen seien jedoch erst nach etwa zwei Jahren möglich. Neue Arzneimittel stünden kurz vor der Zulassung; der Versteifung der Beine könne mit Krankengymnastik begegnet werden.

Lisa Schönemann

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