Rohingya in Birma: Dutzende Tote bei ethnischer Gewalt
Weil sich eine kleine Gruppe radikaler Rohingya wehrt, müssen andere Angehörige der Volksgruppe vor dem buddhistischen Militär fliehen.
Der Konflikt war wieder aufgeflammt, als sich am Freitag eine Gruppe militanter Rohingya namens „Arakan Rohingya Salvation Army“ (ARSA) zu Angriffen auf Polizei- und Armeeposten bekannt hatte. Die ARSA erklärte, dies sei eine Reaktion auf die an der Rohingya-Minderheit verübten Gräuel durch Birmas Armee. Die Rohingya werden im buddhistisch dominierten Birma nicht als ethnische Minderheit anerkannt und sind systematischer Verfolgung ausgesetzt.
Nachdem es bereits im Oktober vergangenen Jahres ähnliche Angriffe auf Polizei-Grenzposten gegeben hatte, begann der jüngste Feldzug der Armee. Sowohl die UN als auch Menschenrechtsorganisationen werfen dem Militär Verbrechen gegen die Menschlichkeit und ethnische Säuberungen an den Rohingya vor. Birma hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Seit 2012 kommt es in Rakhine, wo etwa eine Million Rohingya leben, immer wieder zu Pogromen gegen die muslimische Volksgruppe.
Kurz vor der neuen Welle der Gewalt hatte eine von Birmas De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi eingesetzte Kommission unter dem früheren UN-Generalsekretär Kofi Annan vor einer Verschärfung des ethnischen Konflikts gewarnt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Nach der Gewalt in Amsterdam
Eine Stadt in Aufruhr
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu und Hamas-Anführer
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
Die Wahrheit
Der erste Schnee
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja