: Renn, Reini, renn!
Felliges Großtier in Sachsen-Anhalt gesichtet
Was gab es nicht alles schon für Sommerlochtiere: Krokodile, Kaimane, Kühe, Spinnen, Panter, Elefanten. Sie haben Badeseen und Kanalisationen unsicher gemacht und die leeren Zeitungsseiten in der Sauregurkenzeit gefüllt. Irgendwann haben wir es aufgegeben, den Tieren zu folgen. Sollten sie doch allein durch die Weiten deutscher Landen streifen. Viel Spaß, riefen wir ihren wedelnden Schweifen, Ruten oder Blumen hinterher. Trotz der Fülle der Sommerlochtiere gab es nämlich gar kein Sommerloch mehr. Wo sich früher ein gähnendes Nachrichtenloch auftat, das die Felligen und Pelzigen füllten, da ist in diesen Kriegs- und Katastrophenzeiten inzwischen keine Ereignisleere vorhanden. Dachten wir jedenfalls bis gestern. Da tauchte der Puma von Sachsen-Anhalt auf. Nein, nicht Reiner Haseloff! Der Ministerpräsident des Frühaufsteher-Landes will ja bald weglaufen, noch anwesend aber ist ein ganz besonderer Gast: „Suche nach Großkatze im Süden Sachsen-Anhalts“, meldete die Sommeragentur dpa. Dann sucht mal schön, aber ohne uns! Wir werden den Puma, den wir liebevoll „Reini“ getauft haben, nicht weiter beachten. Renn, Reini, renn!
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
