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Reisen in EuropaMehr Visafreiheit auf dem Balkan

Für Reisen von der Europäischen Union nach Serbien, Mazedonien und Montenegro und aus diesen Ländern in die EU ist ab diesem Wochenende kein Visum mehr nötig. Bosnien-Herzegowina bleibt vorerst draußen.

Der mazedonische Premierminister wird bei einer Feier am 30.11. anlässlich des Falls der "Schengener Mauer" für Mazedonien, Serbien und Montenegro von einem Mann umarmt. Bild: ap

BELGRAD dpa | Party auf dem Balkan: Mit Feuerwerk und Pop- Konzerten feiern die Menschen in Serbien, Mazedonien und Montenegro, dass sie künftig ohne Visum in die Europäische Union reisen können. Die Abschaffung der Visapflicht gilt von Samstag Mitternacht an, wie die Innenminister der 27 EU-Staaten Ende November beschlossen.

Damit fällt nach 18 Jahren die "Schengener Mauer", wie die Zeitungen übereinstimmend am Freitag in Belgrad, Skopje und Podgorica titeln. Die EU-Staaten hatten mit Beginn des Krieges im ehemaligen Jugoslawien 1991 die Visapflicht eingeführt.

Seitdem wurde die Pflicht nur für zwei Staaten abgeschafft: Slowenien, das inzwischen Mitglied der EU ist, und Kroatien, das bald Mitglied der Gemeinschaft wird.

Die visafreie Reisefreiheit in die EU genießen nicht alle Staaten des Balkans. So brauchen Bürger aus Bosnien-Herzegowina weiterhin Visa, weil Sarajevo nicht alle technischen und politischen Vorgaben erfüllt. Auch die Bürger Albaniens und des Kosovo werden noch eine Weile auf visafreie Reisen warten müssen.

Die Regierungen in Belgrad, Podgorica und Skopje haben Gratis-Ausflüge für besonders begabte Schüler und Studenten, die noch nie in einem EU-Staat waren, organisiert. Sonderflüge starten um Mitternacht in Richtung Brüssel und Rom. Für die daheimgebliebenen sind Gratis-Konzerte bekannter Pop-Künstler und Feuerwerke organisiert.

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8 Kommentare

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  • T
    Thomas

    @von Schade

    "mladic aber leider nicht... und weitere.. "

     

     

    ...und weitere wie Genscher, Kinkel, Kohl, Scharping, Fischer sind sicherlich nicht ausgelierfert...

     

    Schade.

  • SA
    schade auch

    schade auch dass die orthodoxen und die katholiken alle einen serbischen oder kroatischen pass haben und die visafreiheit für sie gilt, auch wenn sie in bosnien leben, und nur die bosnier - also moslems- von der Visafreiheit nicht profitieren könne.. hätte der EU zugetraut dass sie an dies auch denken, dass kroatien und serbien nach dem krieg die pässe an alle orthodoxen und katholischen bosnier wild verteilt haben! EIN HOCH AUF DIE GERECHTIGKEIT! *haha*

  • S
    schade

    mladic aber leider nicht... und weitere..

  • G
    gruna_paparouna

    Gruewski ist ein Ultranationalist und vertritt die Stellung eines Gross-Slavo-Bulgaro Mazedoniens.

     

    Die Taz soll aufoeren solche Ultranationalisten in Balkan zu unterstuetzen.

     

    Keine Loesung, Keine Beitritt in EU und NATO fuer die Slavo-Bulgaro-Makedonier.

  • MN
    Mein Name

    @ Eva Rubin

     

    Wenn ich mich recht entsinne wurde Herr Milosevic ausgeliefert!

  • ER
    Eva Rubin

    Wie ist das mit der Forderung zur Auslieferung

    des Kriegsverbrechers Slobodan Milošević ?

  • ER
    Eva Rubin

    Europa ist wirtschaftlich ein Riese, aber politisch leider nur ein winziger, feiger Zwerg.

    Natürlich muß auch nach schlimmen Taten

    einmal ein Neuanfang gemacht werden.

    Aber doch dann für jeden und nicht nur für den größten Kriegstreiber und Krigsverbrecher wie Serbien.

    Es ist ein Schlag ins Gesicht von Bosnien-Herzegowina.

    So hat sich auch die Blockadepolitik der Serben

    in der Regierung von Bosnien für die Verbrecher von Srebrenica gelohnt.

    Europa hat schon wieder einmal versagt.

    Eine Schande für Europa.

  • IN
    Ihr Name enttäuscht

    eine verhönung der Kriegsopfer, Bosnien auszuschliessen.Krajina besteht noch (land dass Bosnien gehört ,das nicht annerkannt ist ),Srebrenica scheint vergessen .Einfach ein trauriger Tag für Europa aber ein grosser für die Kriminellen.Europa ist nicht mehr das was es mal war und es ist zum weinen nur mehr .Die meisten Serben sind mental nicht so weit und haben kein Rechtsempfinden und Respekt gegenüber EU.