Reisen in Europa: Mehr Visafreiheit auf dem Balkan
Für Reisen von der Europäischen Union nach Serbien, Mazedonien und Montenegro und aus diesen Ländern in die EU ist ab diesem Wochenende kein Visum mehr nötig. Bosnien-Herzegowina bleibt vorerst draußen.
BELGRAD dpa | Party auf dem Balkan: Mit Feuerwerk und Pop- Konzerten feiern die Menschen in Serbien, Mazedonien und Montenegro, dass sie künftig ohne Visum in die Europäische Union reisen können. Die Abschaffung der Visapflicht gilt von Samstag Mitternacht an, wie die Innenminister der 27 EU-Staaten Ende November beschlossen.
Damit fällt nach 18 Jahren die "Schengener Mauer", wie die Zeitungen übereinstimmend am Freitag in Belgrad, Skopje und Podgorica titeln. Die EU-Staaten hatten mit Beginn des Krieges im ehemaligen Jugoslawien 1991 die Visapflicht eingeführt.
Seitdem wurde die Pflicht nur für zwei Staaten abgeschafft: Slowenien, das inzwischen Mitglied der EU ist, und Kroatien, das bald Mitglied der Gemeinschaft wird.
Die visafreie Reisefreiheit in die EU genießen nicht alle Staaten des Balkans. So brauchen Bürger aus Bosnien-Herzegowina weiterhin Visa, weil Sarajevo nicht alle technischen und politischen Vorgaben erfüllt. Auch die Bürger Albaniens und des Kosovo werden noch eine Weile auf visafreie Reisen warten müssen.
Die Regierungen in Belgrad, Podgorica und Skopje haben Gratis-Ausflüge für besonders begabte Schüler und Studenten, die noch nie in einem EU-Staat waren, organisiert. Sonderflüge starten um Mitternacht in Richtung Brüssel und Rom. Für die daheimgebliebenen sind Gratis-Konzerte bekannter Pop-Künstler und Feuerwerke organisiert.
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