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Reichsbund wegen Hotelbau in der Finanzklemme

Hamburg (ap) - Dem Reichsbund der Kriegsopfer, Behinderten, Sozialrentner und Hinterbliebenen e.V. drohen nach Informationen des 'Spiegels‘ die Aberkennung der Gemeinnützigkeit und eine Steuernachforderung in zweistelliger Millionenhöhe. Der Verband soll nach Meinung des Bonner Finanzamtes Mitgliedsbeiträge satzungswidrig zur Deckung von Verlusten eines Wirtschaftsunternehmens verwendet haben. Stein des Anstoßes sei das Hotel Mondial am Berliner Kurfürstendamm, das mit Mitteln des Reichsbundes finanziert und behindertengerecht gebaut wurde.

Die Idee habe aber einen Haken: Ein gemeinnütziger Verein, so hätten die Finanzbeamten jetzt dem Reichsbund -Vorsitzenden Meyer vorgehalten, dürfe keinen Einfluß auf ein Wirtschaftsunternehmen ausüben. Genau dieses Argument hätten auch schon die Steuerberater des Reichsbundes Meyer vorgetragen. Ihrem Vorschlag aber, das Hotel zu verpachten, sei Meyer nicht gefolgt. Er habe die Regie über die Immobilie behalten wollen. „Meyers Starrsinn kommt den Reichsbund teuer zu stehen“, heißt es im 'Spiegel‘ weiter. Das Finanzamt fordere rund zehn Millionen Mark.

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