Regierungsteam von Donald Trump: Zwei Frauen sind dabei
Der designierte US-Präsident hat weitere Personalien geklärt. Die Gouverneurin von South Carolina und die Milliardärin Betsy DeVos sollen mit an Bord.
Während Trumps Entscheidung für die international unerfahrene Haley von einigen begrüßt wurde, gab es bereits vor DeVos' offizieller Nominierung kritische Stimmen. De Vos und ihre Familie sind langjährige Unterstützer der Republikaner und haben deren Präsidentschaftskandidaten mit Spenden bedacht. Die Unternehmerin ist Vorsitzende einer Investmentfirma und Milliardärin.
Zu ihrem Konzept von Vertragsschulen – Charter Schools – und zentrale Bildungsstandards – Common Core – sagten konservative Kritiker, dagegen habe Trump doch in seinem Wahlkampf gewettert. Sie sei eine „Establishment, Pro-Common-Core-Bildungsministerin“, sagte der führende konservative Bildungspolitiker Frank Cannon. „Das hat nichts mit dem ‚den Sumpf austrocknen‘ zu tun“, sagte er unter Bezug auf Trumps Wahlkampfslogan.
Nun stellte der künftige Präsident DeVos als „brillante und leidenschaftliche Anwältin für Bildung“ vor, kritisierte Cannon weiter. „Unter ihrer Führung werden wir das US-Bildungssystem reformieren und die Bürokratie zerschlagen, die unsere Kinder zurückhält, damit wir Weltklassebildung und Schulwahl für alle Familien liefern können“, sagte Trump.
Die 44 Jahre alte Haley ist indischer Abstammung und erste Vertreterin einer Minderheit in Trumps Team. Sie soll nach AP-Informationen Kabinettsrang bekommen. Trump sagte, er sei beeindruckt von Haleys Kenntnissen über globale Angelegenheiten. Sie habe zudem bewiesen, dass sie auch in kritischen Lagen Politik voranbringen könne. „Sie ist ein erwiesener Deal-Maker und wir wollen viele Deals machen. Sie wird eine große Führerin sein und uns auf der Weltbühne repräsentieren.“
Zustimmung aus Pflichtgefühl
Haley hatte sich als Trump-Kritikerin profiliert. Im Vorwahlkampf unterstützte sie zunächst den Senator von Florida, Marco Rubio, dann dessen texanischen Senatskollegen Ted Cruz. Vergangene Woche traf sie Trump in New York und sagte, es sei ein sehr schönes Gespräch gewesen.
Nun akzeptiert sie ihre Nominierung aus Pflichtgefühl. Wenn der Präsident einen auswähle, müsse man seinem Ruf folgen, sagte sie.
Trump bemüht sich unterdessen um Beschwichtigung. Am Vorabend des Thanksgiving-Feiertags hat sich der designierte US-Präsident Donald Trump mit einem Aufruf zur Versöhnung an die Bürger gewandt. „Wir haben gerade einen langen und verletzenden Wahlkampf hinter uns gebracht“, sagte Trump am Mittwoch in einer Videobotschaft aus seinem Golf-Hotel in Florida. „Die Emotionen gehen hoch, und die Anspannung wird sich nicht über Nacht legen.“
Trump verbringt den Thanksgiving-Tag, den US-Bürger traditionell im Kreise der Verwandtschaft begehen, mit Teilen seiner Familie in Florida. Danach will er weitere Personalentscheidungen für seine künftige Regierung treffen. Kritiker haben es vor allem Trump angelastet, dass der Wahlkampf einen so scharfen und spalterischen Ton angenommen hatte.
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