Recyling-Industrie für „Rohstoffwende“: Ein neues Label als letzter Ausweg
Zwei große Metallrecycler fühlen sich mit ihren Problemen allein gelassen. Sie beklagen ein mangelndes Interesse von Politik und Industrie.
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Gemeinsam forderten Bernd Fleschenberg von TSR und Scholz-Chef Klaus Hauschulte ein Maßnahmenpaket für eine „notwendige Rohstoffwende“. Dazu gehört es, einen „Nationalen Rat für Recycling“ zu gründen, weil „Recycling als gesamtstaatliche Aufgabe begriffen werden muss“, so Hauschulte. Solange sich nur das Umweltministerium mit der Frage befasse, das Wirtschaftsministerium sie aber links liegen lasse, komme man nicht weiter.
In einem neuen „Nationalen Think Tank Recycling“ sollen Industrie, Kreislaufwirtschaft und Wissenschaft gemeinsam Rahmenbedingungen entwickeln, um Produkte besser recycelbar zu machen. Als dritte Maßnahme fordern die beiden, Ressourceneffizienz in die Ökodesign-Richtlinie aufzunehmen. Dann hätten etwa Kühlschränke nicht mehr nur ein Label für Energieeffizienz, sondern auch eines, das angibt, wie leicht ihre Bestandteile zu recyceln und welche Sekundärmaterialien enthalten sind.
Von den zahlreichen Industrieverbänden, etwa dem branchenübergreifenden BDI oder den zahlreichen Fachverbänden, fühlen sich die beiden Metallrecycler nicht ausreichend vertreten. Scholz Recycling befindet sich im Besitz der chinesischen Chiho Environmental Group, TSR Recycling ist eine Tochter des Branchenriesen Remondis. Die beiden Unternehmen verarbeiten jeweils 7 Millionen Tonnen Altmetall im Jahr. Laut der beiden Manager könnte das viel mehr sein: So werde nur jedes vierte Schrottauto in Deutschland auch hier recycelt.
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