: Rechtsfreier Raum?
■ Das autonome Dorf macht sich Sorgen
Besorgte Berliner Bürger äußerten in den letzten Tagen mit äußerst besorgten Stimmen äußerste Besorgnis über eine von ihnen als „rechtsfreien Raum“ bezeichnete Wiese. Angeblich soll sich dieser „rechtsfreie Raum“ in unmittelbarer Nähe des Norbert-Kubat-Dreiecks befinden.
Sehr besorgt fragen sich nun mittlerweile auch die BesetzerInnen, wo dieser geheimnisvolle „rechtsfreie Raum“ denn nun liegt. Erste Vermutungen, daß die oben genannten besorgten Berliner Bürger die von den Polizeikräften besetzte Bellevuestraße meinen könnten, erwiesen sich als unwahrscheinlich.
Auch das angrenzende Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik könne unmöglich gemeint sein. Ebenso würden besorgte Bürger kaum den Tiergarten oder den Reichstag als „rechtsfreien Raum“ bezeichnen. Sollten die besorgten Berliner Bürger also doch das Norbert-Kubat-Dreieck meinen?
Wenn dem so sei, möchten die BesetzerInnen auf jeden Fall den falschen Eindruck, den sie offensichtlich bei den Berliner Bürgern erwecken, revidieren und die autonome Republik Kubaxland vom Ruch der belastenden Rechtsfreiheit befreien.
„Auch wir möchten nicht länger rechtsfrei sein“, betonen die besorgten Kubax-Bürger und haben deshalb einen „Maßnahmenkatalog“ aufgestellt. An erster Stelle steht die Forderung nach Wasserwerfern, CN-Gas-Patronen und scharfer Munition.
Auch bitten die BesetzerInnen um Uniform-Spenden und Handschellen. „Ein oder zwei Wasserwerfer reichen sicherlich, um das Gerücht von der 'Rechtsfreiheit‘ auszuräumen“, hofft die Kubax-Rechtsabteilung.
Thomas Langhoff
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen