: Rechte Truppe aufgelöst
■ Bayern verbietet „Nationalen Block“
München (AP) – Das bayerische Innenministerium hat gestern den rechtsextremistischen „Nationalen Block“ verboten und aufgelöst. Wie Staatssekretär Günther Beckstein mitteilte, handelt es sich bei dem Zusammenschluß um eine auf Bayern konzentrierte neonazistische Organisation mit 35 bis 40 Aktivisten, die im Juli 1991 von den bayerischen Anhängern des verstorbenen Neonazis Michael Kühnen gegründet wurde. Die Vereinigung, die unter anderem mit rassistischen Parolen und großer Aggressivität aufgetreten sei, richte sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung, betonte Staatssekretär Beckstein.
Nach Angaben des Innenministeriums wurde dem Vorsitzenden des „Nationalen Blocks“ am Vormittag in München die Verbotsverfügung zugestellt. Das Vermögen werde beschlagnahmt und eingezogen. In den frühen Morgenstunden durchsuchten Fahnder in Oberbayern, Niederbayern und Oberfranken die Wohnräume von neun Funktionären und Aktivisten nach Vereinsvermögen, wobei umfangreiches Propagandamaterial, ein Computer, Videobänder, zwei geladene Schreckschußpistolen und ein Baseballschläger sichergestellt wurden.
Damit ist seit Ende vergangenen Jahres die vierte rechtsextremistische Organisation in Deutschland verboten worden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
