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Reaktionen auf Parkverbot für HundeTolerante Hundebesitzer

Während das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und Tierschützer über Verbote debattieren, blieben die Hundebesitzer erstaunlich gelassen

Verwunschen und friedlich plätschert er vor sich hin, der Märchenbrunnen im Volkspark Friedrichshain. Ruhig ist es, hin und wieder läuft ein Jogger vorbei, ein paar Leute sitzen auf den Bänken und lesen. Was auffällt: kein Gebelle, keine wilden Plantschereien im Becken - keine Hunde weit und breit. Der eingezäunte Bereich rund um die Fontäne gehört zur hundefreien Zone. Und das wissen die Halter auch, die hier täglich ihre Gassirunden drehen.

"Ich finde die ganze Debatte etwas überzogen", meint Anne Beyer, die mit ihrer Hündin Katinka häufig in den Volkspark kommt. "Es gibt genau zwei Bereiche, wo ich mit meinem Hund nicht hin darf, nämlich den Märchenbrunen und den Bauchlauf. Diese Stellen meide ich, der Park ist ja sonst groß genug." Ihrer Meinung nach hätten die Vierbeiner im Brunnen auch nichts zu suchen. "Entscheidend ist die gegenseitige Rücksichtsnahme", meint Beyer. "Wenn ich merke, dass die Leute in der Nähe meines Hundes unwohl fühlen, halte ich mich von ihnen fern." Die Situation regele sich häufig von alleine. "Verbote machen nur das Klima schlecht."

Ähnlich sieht das Annegret Dinse. "Natürlich finde ich es in Ordnung, wenn Hunde nicht in öffentliche Brunnen dürfen. Aber es müssten Ausgleiche geschaffen werden, er geht doch so gerne ins Wasser", meint sie und deutet auf ihren Hund Tobi. Der trottet mit heraushängender Zunge brav neben ihr her. "Meiner Meinung nach gibt es zu wenig Auslaufstellen. Für mich ist das okay, ich kann am Wochenende mit dem Auto in den Grunewald fahren. Aber viele Omis mit ihren kleinen Hündchen haben diese Möglichkeit nicht. Wo sollen die denn dann hin?"

Zudem seien die Hundehalter im Volkspark Friedrichshain auch sehr verantwortungsbewusst. Da brauche es nicht noch mehr Verbote. "Schuld daran sind die uneinsichtigen Hundebesitzer, die den anderen alles kaputt machen."

Im Görlitzer Park in Kreuzberg gibt es von uneinsichtigen Hundebesitzern viele: Große und kleine Vierbeiner jagen über die Wiesen - von Leinenzwang keine Spur. Eine junge Mutter mit vier Kindern und zwei großen Hunden zuckt mit den Schultern. "Hundeverbot? Quatsch!", meint sie. "Mir ist das egal. Ich komme hier immer her mit meinen Hunden, und zwar ohne Leine." SHIRIN SABER

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1 Kommentar

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  • ML
    Matthias Luebke

    Unterstes Niveau, Frau Saber sollte für die Grünen ins Bezirksparlament gehen, die geiche Meinung zum Thema hat sie ja schon. Rechercheseriosität ist leider nicht erkennbar. Sowas in der TAZ zu lesen....bedauerlich!