Reaktion auf Stuttgart-Krawalle im Juni: Videoüberwachung für die Innenstadt
In Stuttgart wird es künftig an zentralen Plätzen Kameras geben, um nachts neue Ausschreitungen zu verhindern. Kosten soll die Maßnahme etwa eine Million Euro.
Geplant sei eine Beobachtung in den Nächten auf Samstag, auf Sonntag und vor Feiertagen jeweils von 20.00 bis 6.00 Uhr. Die Maßnahme soll rund eine Million Euro kosten. Wann die Kameras in Betrieb gehen, ist noch unklar. Ob die Überwachung jeweils fortgesetzt wird, soll der Gemeinderat halbjährlich neu entscheiden.
Nach den Ausschreitungen in der Innenstadt hat die Polizei bislang nach eigenen Angaben rund 50 Tatverdächtige identifiziert. Gegen etwa jeden zweiten wurde Haftbefehl erlassen. Rund 75 Beamte versuchen weiterhin, Verdächtige zu ermitteln, die sich an den Ausschreitungen und Plünderungen in der Nacht zum 21. Juni beteiligt haben.
Im Zuge der Ermittlungen hatte die Polizei Mitte Juli angekündigt, die Nationalität der Eltern von Tatverdächtigen zu erheben. Dieses Vorgehen wurde als „Stammbaumforschung“ bundesweit kritisiert. „Das verstört mich nachhaltig“, schrieb dazu etwa die SPD-Vorsitzende Saskia Eskenauf Twitter.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Privatjet auf Sylt besprüht
Haftstrafen für Letzte Generation – ohne Bewährung
Kürzungen im Kulturetat von Berlin
Gehen Kassiererinnen in die Oper?
FDP und D-Day
Staatstragende Partei, die von Kettensägenmassakern träumt
Pressefreiheit in Israel
Bibis Medien-Blockade
Offensive in Syrien
Ist ein freies Syrien möglich?
Abtreibungen legalisieren
Beschwörung eines „Kulturkampfes“, den es nicht gibt