Razzia in linken Hausprojekten: Die Polizei hat noch Feuer
Vorwurf Autobrandstiftung: Berliner Beamte nehmen Verdächtigen fest und durchsuchen zwei linke Hausprojekte.
Wenige Stunden nach der neuerlichen Festnahme eines mutmaßlichen Autobrandstifters hat die Polizei am Montag zwei ehemals besetzte Häuser in der Liebigstraße in Friedrichshain durchsucht. Die Aktion diente der Suche nach Beweismitteln, verlief aber erfolglos. Dem 23-jährigen Tatverdächtigen wird vorgeworfen, in Friedrichshain zwei Autos angezündet zu haben.
Ingesamt spricht die Polizei von drei Fahrzeugen, die am Montag zwischen 2.20 und 2.55 Uhr in der Proskauer Straße, der Bänschstraße und der Friedenstraße angezündet worden seien. Der Tatverdächtige sei "in unmittelbarer Nähe brennender Fahrzeuge" festgenommen worden, heißt es. "Zivilfahnder, die im Rahmen länger andauernder umfangreicher Maßnahmen zur Bekämpfung der Branddelikte in der Umgebung der jetzigen Tatorte eingesetzt waren, nahmen den 23-jährigen Deutschen fest", so die Pressemeldung.
Am Nachmittag wurden die Häuser Liebigstraße 14 und 34 durchsucht. In der Hausnummer 34 soll der Tatverdächtige gewohnt haben. Die Maßnahme wurde mit Suche nach Beweismitteln begründet, "ob der Festgenommene für weitere Taten in Betracht komme", hieß es.
Die Durchsuchung der Liebigstraße 34 begann gegen 15 Uhr. Beteilgt waren rund 150 Beamte. Die Umgebung des Hauses war weiträumig abgesperrt. In dem Haus wohnen ungefähr 35 Leute, in einem dazugehörenden Geschäft befindet sich ein autonomer Infoladen. Später war die Nummer 14 an der Reihe.
Es handelt sich in diesem Jahr um die 16. Festnahme eines mutmaßlichen Autobrandstifters. Viel Glück hatten die Ermittler bisher nicht: Eine 21-jährige Angeklage wurde freigesprochen. Ein zweiter Prozess ist ausgesetzt, weil ein neues Gutachten eingeholt werden soll. PLU/ NOW
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Selbstzerstörung der FDP
Die Luft wird jetzt auch für Lindner dünn
Greenpeace-Mitarbeiter über Aufrüstung
„Das 2-Prozent-Ziel ist willkürlich gesetzt“
Stellungnahme im Bundestag vorgelegt
Rechtsexperten stützen AfD-Verbotsantrag
Iran als Bedrohung Israels
„Iran könnte ein Arsenal an Atomwaffen bauen“
Koalitionsvertrag in Brandenburg steht
Denkbar knappste Mehrheit
Verfassungsrechtler für AfD-Verbot
„Den Staat vor Unterminierung schützen“