: Razzia bei FDP-Stiftung
Vorwürfe gegen Jerusalemer Büroleiter der Naumann-Stiftung ausgeräumt
BERLIN/JERUSALEM dpa/epd ■ Die Wohnung des Projektleiters der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung in Jerusalem ist am Montag durchsucht worden. Die israelische Presse hatte berichtet, Projektleiter Burckhardt Blanke würden antisemitische Äußerungen vorgeworfen. Der Durchsuchungsbefehl lautete jedoch auf den Verdacht, Blanke sei im Besitz von Kartenmaterial der Armeestützpunkte, das zur Vorbereitung von Anschlägen dienen könnte. Nach Intervention von Außenminister Joschka Fischer und seinem israelischen Amtskollegen Schimon Peres sind die Vorwürfe inzwischen ausgeräumt. Peres habe in einem Telefonat mit Fischer versichert, dass die israelischen Behörden keine weiteren Schritte gegen Blanke beabsichtigten, hieß es aus dem Auswärtigen Amt. Er könne seine Stiftungsarbeit in Israel weiter frei ausüben.
Die Friedrich-Naumann-Stiftung in Potsdam wies sämtliche Vorwürfe gegen Blanke als haltlos zurück. Zugleich bedauerte die Stiftung, dass zu seiner polizeilichen Vernehmung kein Rechtsanwalt zugelassen worden sei und erst nach Intervention ein Vertreter der deutschen Botschaft teilnehmen durfte. Der Vorfall sei auch deshalb bedauerlich, weil der Friedens- sowie der deutsch-israelischen Versöhnungsarbeit immer „besondere Bedeutung zugemessen wurde“.
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