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Archiv-Artikel

Raus aus der Regierung, auf zu Eon

betr.: „Tacke geht zum Stromkonzern“, taz vom 6. 9. 04

Es ist nicht das erste Mal, dass Mitglieder von Regierungen ihren Boden für künftige Ernten gut vorbereitet haben: Wirtschaftsstaatssekretär Alfred Tacke, der gegen den Willen des Bundeskartellamtes mit einer Ministererlaubnis in Vertretung von Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (selbst ein Mann aus der Energieversorgung) den damaligen Zusammenschluss von Eon-Ruhrgas ermöglichte, stehen nun bei den Energieversorgern alle Türen zu den Vorstandszimmern offen.

Bei Monopolen haben immer die Verbraucher das Nachsehen. Kürzlich wurden von Gas- und Stromerzeugern, ohne Rücksicht auf das stagnierende Wirtschaftswachstum wegen nachlassender Kaufkraft, erneut enorme Preiserhöhungen mit nicht nachvollziehbaren Begründungen angekündigt. Dabei konnten vor kurzem Ruhrgas und RWE stolz milliardenschwere Gewinne melden. Und was machen Bundeskanzler Schröder und sein Wirtschaftsminister Clement? Sie versprechen eine Regulierungsbehörde, die erst dann tätig werden darf, wenn die neuen Energiepreise bereits beschlossen sind. Da sind wohl noch manche Vorstandsposten nach verlorenen Wahlen in der Energiewirtschaft offen.

HANS KLOEP, Bergisch-Gladbach