: Raus aus den Federn
■ Krankenhausplan offiziell vorgestellt: 2796 Betten werden abgebaut
Jetzt ist es offiziell: Bis zum Jahr 2005 werden in Hamburgs Krankenhäusern 2796 Betten abgebaut. Die Hamburger Gesundheitsbehörde hat gestern offiziell ein Gutachten des Instituts für Gesundheits- und Sozialforschung (IGES) Berlin vorgestellt. Dieses empfiehlt die Verringerung der Bettenzahl in den Kliniken um rund 19 Prozent. Bereits am Montag waren Einzelheiten des Gutachtens bekannt geworden, am Mittwoch hatte daraufhin die Hamburger Bürgerschaft in ihrer Aktuellen Stunde über das Thema debattiert (taz berichtete).
Die Hamburgische Krankenhausgesellschaft bewertete die Planung gestern positiv. „Die eigentliche Bewährungsprobe steht jedoch noch bevor, wenn es darum geht, die Empfehlungen und Vorgaben in konkrete Planungsentscheidungen umzusetzen“, sagte Prof. Fokko ter Haseborg. Dabei stünden elementare Interessen der Mitglieds-Krankenhäuser auf dem Spiel.
„Angesichts des Personalbedarfs werde der Bettenabbau voraussichtlich keine betriebsbedingten Kündigungen nach sich ziehen“, betonte Stefan Marks, Sprecher der Gesundheitsbehörde, und keinen Qualitätsverlust mit sich bringen. Die Empfehlungen bestätigten die Metropolfunktion und den hohen Qualitätsstandard der Hansestadt in der Krankenversorgung auch im Umland.
Dem Gutachten zufolge werden mit über 1000 die meisten Betten in der Chirurgie abgebaut, gefolgt von der Inneren Medizin mit rund 600. In der Gynäkologie und Geburtshilfe fallen knapp 400, in der Neurologie rund 150 Betten weg. Etwa 140 Plätze werden in der Geriatrie (Altersheilkunde) gestrichen.
Am Montag sollen Gespräche zwischen Gesundheitsbehörde und den Krankenhäusern über die Umsetzung der Empfehlungen beginnen. Bis Ende Dezember solle der Entwurf eines Krankenhausplanes 2002 fertiggestellt sein, erklärte die Behörde. Nach einer öffentlichen Anhörung voraussichtlich im Januar nächsten Jahres solle der Senat im März abschließend über das Konzept beraten. lno / taz
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