: Raus aus dem Pantoffelkino
Rein in die Puschen des Kiez-Kintopps: Mit der „Kinosuppe“ wird die kulturelle Nachbarschaftshilfe wiederbelebt
Ein hübscher Einstieg in diese neue Reihe wäre auch „Tampopo“ gewesen. Juzo Itamis unterhaltsames Nudelsuppenepos samt integriertem Kinoknigge. Emir Kusturicas schwelgerisches „Time of the Gypsies“ aber ist natürlich gleichfalls ein prächtiger Auftakt für die „Kinosuppe“, mit der Karlheinz Opitz nicht gerade die Multiplexe in die Knie zwingen will, doch aber dem Kinovergnügen ein Stück an geselliger Gemütlichkeit zurückgeben. Da darf der 35-mm-Projektor wieder knattern, im sattesten Mono-Ton, und die missionarische Idee des Wanderkinos ist ebenfalls reanimiert: Im regelmäßigen Rhythmus wird Initiator Opitz mit seiner „Kinosuppe“ zwischen West – im Kreuzberger Max und Moritz – und Ost – im Friedrichshainer RAW-Tempel – pendeln. Weil Popcorn zu dieser Unternehmung irgendwie nicht so recht zu passen scheint, wird zu den Filmen immer ein lecker Süppchen gereicht. Und das alles für wirklich kinotagtaugliche 4 Euro.
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