Racheakte von Indigenen in Kanada: Brennende Kirchen
Wenige Wochen nach dem Fund sterblicher Überreste in einem katholischen Internat wurden zwei katholische Kirchen in Indigenen-Gebieten niedergebrannt.
„Beide Kirchen wurden zerstört“, hieß es in einer Mitteilung der Polizei, die die Brände als „verdächtig“ einstufte. Es werde geprüft, ob es eine Verbindung zu den Kirchenbränden in den rund 50 Kilometer entfernten Städten Penticton und Oliver vor einer Woche gebe. Die Ermittlungen zu den Bränden in Penticton und Oliver dauern derzeit noch an.
Vor wenigen Wochen waren auf dem Gelände eines früheren katholischen Kinderheims in Kamloops in der westkanadischen Provinz British Columbia die sterblichen Überreste von 215 heimlich verscharrten Kindern entdeckt worden. Der Fund hatte landesweit für Erschütterung gesorgt.
In Kanada waren ab 1874 rund 150.000 Kinder von Ureinwohnern und gemischten Paaren von ihren Familien und ihrer Kultur getrennt und in kirchliche Heime gesteckt worden, um sie so zur Anpassung an die weiße Mehrheitsgesellschaft zu zwingen. Viele von ihnen wurden in den Heimen misshandelt oder sexuell missbraucht. Nach bisherigen Angaben starben mindestens 3.200 dieser Kinder, die meisten an Tuberkulose.
Kanadas Premierminister Justin Trudeau entschuldigte sich am Freitag für die „schädliche“ Politik der erzwungenen Assimilation. Er forderte auch Papst Franziskus zu einer Entschuldigung auf.
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