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„Rabin ist ein Verräter“

 ■ Aus Tel Aviv Amos Wollin

Israels Parlament kam gestern auf Antrag der rechten Oppositionsparteien zu einer kurzen Sondersitzung über die israelischen Verhandlungen mit Syrien zusammen, in denen die Zukunft der besetzten Golanhöhen auf dem Spiel steht. Ministerpräsident Rabin weigerte sich jedoch, irgend etwas über den Verlauf oder gegenwärtigen Stand der Gespräche zu sagen. Er wies nur auf seine früheren Erklärungen zur grundlegenden Haltung Israels hin. Doch vermied er auch, mit der Opposition zu polemisieren. Heute wird er im außenpolitischen Ausschuß des Parlaments weiter Stellung nehmen.

Einigen diplomatischen Quellen zufolge ist sowohl Washington als auch Kairo bemüht, zwischen Israel und Syrien zu vermitteln. Möglicherweise wird es zu einer Zusammenkunft zwischen den Außenministern beider Staaten in New York kommen oder sogar zu einem Assad- Rabin-Treffen im Oktober. Rabin ist der Ansicht, daß eine Einigung mit Syrien im Laufe des nächsten halben Jahres getroffen werden kann.

Während der Parlamentssitzung demonstrierten ungefähr 2.000 Vertreter der Golan-Siedler vor dem Gebäude, zusammen mit Vertretern rechtsextremer Parteien und mit Siedlern aus der Westbank. Die Demonstranten verlangten Frieden und die Golanhöhen und schrien: „Rabin ist ein Verräter.“

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