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■ QuerspalteMacht mobil gegen MPZ!

Wenn es uns Innenstädtern mal so richtig schlecht geht, müssen wir nur mal aus dem Fenster blicken. Da sehen wir dann viele, viele Autofahrer, wie sie gerade mal wieder dabei sind, im Kopf mindestens die Regierung zu stürzen, weil sämtliche Parkplätze vermietet, besetzt oder sonst wie reserviert sind. Leider gibt es in Hamburg zwei Unternehmer, die uns dieses freudenspendende Erlebnis nicht mehr gönnen wollen. Ihre Geschäftsidee: Parkplatz-Sharing. Deshalb haben die beiden kürzlich eine Mitparkzentrale (MPZ) gegründet. „Tagsüber stehen viele Privatparkplätze leer, abends die Firmenparkplätze. Das wollen wir uns zunutze machen“, erklärt einer der Kleinstkapitalisten. Wer sich im Leben um nicht viel mehr zu kümmern hat, als sich um einen anständigen Abstellplatz für sein Kraftfahrzeug zu sorgen, bekommt von der Mitparkzentrale für 15 Mark Gebühr plus Mietbeteiligung ein paar Quadratmeter Asphalt oder Beton vermittelt, die ein anderer Parkplatzfreund nur zeitweise nutzt. Die Firma, deren Kürzel an eine muffige Maoisten-Sekte denken läßt, will sogar „zuverlässige Langzeitverträge“ abschließen.

Über organisierten Widerstand gegen die MPZ wurde bisher nichts bekannt, und das wirft natürlich kein gutes Licht auf die autonome Hamburger Szene. Sind die guten alten Parolen („Parkplatzvernichtung jetzt!“) längst abgehakt, immer nach dem Motto: Was interessiert mich mein Graffito von gestern? Dabei gilt es keine Zeit mehr zu verlieren: Die beiden „Jungunternehmer“ (Die Welt) haben schon in vielen anderen Städten Gleichgesinnte gefunden, die Unterzeichnung von Franchise-Verträgen droht. Also, ihr Anti-Automobilisten in Freiburg, Hannover, Magdeburg und München: Macht mobil! René Martens

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