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■ QuerspalteDie gezeichnete Linke

„Papa, was ist links?“ fragt Sie Ihr Kind eines Tages beim Frühstück. Und dann stehen Sie da mit dummen Ausflüchten: „Frag die Mama!“ Vielleicht aber können Sie auch sehr kindgerecht antworten: Tim und Struppi sind links.

Denn in den nächsten Tagen streitet die französische Nationalversammlung anläßlich des 70sten Geburtstags der Comicserie, ob Tim, der kleine Reporter mit der blonden Haartolle, und sein Hund politisch links oder eher rechts einzuordnen sind. Die Meinungen gehen auseinander. Tim und Struppi bekämpfen reiche Bösewichte vom Kongo bis China, bei ihnen ist Internationalismus Trumpf. Andererseits hat Tim einmal mit Schergen aus Nazideutschland zusammengearbeitet, wie irgend jemand recherchiert hat.

Auch wir wollen darüber nachdenken, welche gezeichneten Helden für das politisch korrekt erzogene Kind taugen. Die sogenannten Superhelden etwa sind zu Unrecht verpönt. Jedes Heftchen über den mutierten „Spiderman“ klagt den verantwortunglosen Umgang mit Kernkraft an. Noch klarer liegt die Sache bei Asterix und Obelix. Bei ihnen erschließt sich dem hellen Kind die komplexe Problematik des nationalen Befreiungskampfes in der dritten Welt wie von selbst: Ureinwohner gegen Imperialisten. Da sehen wir über eine gewisse Fremden- bzw. Römerfeindlichkeit hinweg. Die Debatte in Paris ist also entschieden, bevor sie begonnen hat. Allein der Charakter des Hundes Idefix – ein zu klein geratener Wadenbeißer – erinnert doch fatal an eine kleine Rechtspartei aus der bayerischen Provinz. Robin Alexander

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