Public Viewing Bachmannpreis: Klagenfurt in Kreuzberg

Das 42. Wettlesen für den Ingeborg-Bachmann-Preis beginnt. Der PEN Berlin organisiert ein Public Viewing mit „Börek-Jury“ und „Literaturwetten“

Scheinwerfer und das Logo des Bachmannpreises, das stilisierte Konterfei von Ingeborg Bachmann

Seit 47 Jahren findet die Verleihung des Bachmannpreises in Klagenfurt am Wörthersee statt Foto: Gert Eggenberger/APA/picture alliance

Die einzige Lesung mit anschließender Preisvergabe, die vollständig und 5 Tage lang im öffentlich-rechtlichen Fernsehen (3sat) übertragen wird, ist der Ingeborg-Bachmann-Preis.

Seit 47 Jahren findet dessen Verleihung samt vorgängigem Wettbewerb in Klagenfurt am Wörthersee statt. 12 von einer Jury ausgewählte Autorinnen und Autoren lesen zwischen Donnerstag, 29. Juni und Samstag, 1. Juli einen ihrer bisher unveröffentlichten Texte vor. Hernach diskutiert die Jury in Anwesenheit der Autoren und des Publikums vor Ort und vor den Bildschirmen. Am Sonntag, 2. Juli werden dann die Sieger (es gibt mehrere Preise) bekanntgegeben und geehrt.

In diesem Jahr muss man aber weder nach Klagenfurt fahren noch allein vorm Fernseher sitzen: Es gibt ein Public Viewing des Bachmannwettbewerbs. Und zwar nicht in Klagenfurt, sondern in Kreuzberg. Die Idee dazu hatte der Schriftsteller Tomer Gardi, der 2016 beim Bachmannwettbewerb aus einem Text gelesen hat. Gardi gewann zwar nicht den Preis, sein später erschienenes Buch „Broken German“ wurde allerdings ein Erfolg. Gardi ist – so wie die Verfasserin dieses Veranstaltungstipps – Mitglied des Pen Berlin, dem im vergangenen Jahr neu gegründeten Verband für Publizist:innen, Schrift­stel­le­r:in­nen und Über­set­ze­r:in­nen und Literaturaktivist:innen.

Der Pen Berlin ist offiziell der Gastgeber des Kreuzberger „Public Bachmann Viewing“, das im kurdischen Restaurant Tenur stattfindet. Angekündigt sind eine Börek-Schattenjury, Literaturwetten, Ex-Preisträgerinnen, Fast-Preisträgerinnen und Preisträger der Herzen.

Eine Literaturveranstaltung ist ja selten richtig unterhaltsam. Lustiger wird sie aber sicher, wenn man so tut, als sei es eine Fußball-WM, und gemeinsam über Texte und Jurydiskussionen lästert, lacht oder ihnen zujubelt und applaudiert und analog zum kollektiven Fußballgucken auch mal vom Stuhl springt und „Jaaaaaaaaaaaaaa!“ brüllt, wenn ein Satz ein Volltreffer war. Doris Akrap

„Public Bachmannpreis Viewing“: 29. Juni bis 2. Juli, Restaurant Tenur, Reichenberger Str. 147, Berlin

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