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Psychische GewaltDer Albtraum nach dem Honeymoon

Erst sind sie ein Traumpaar, dann werden seine Sprüche immer verletzender. Psychische Gewalt gegen Frauen ist oft nicht leicht erkennbar.

An Anfang schweben sie auf Wolken. Bild: dpa

BERLIN taz | Es beginnt als ganz große Liebesgeschichte. Ein strahlender Mann, charmant und klug, Geld hat er auch noch. Ein Zahnarzt, der mit in die Praxis einsteigen kann und gleich das Management übernimmt. Anke hat das große Los gezogen.

Vorher war Anke mit Ernst verheiratet, mit dem sie auch die Praxis teilte. Eine langweilige Ehe, die auseinanderdriftete. Aber jetzt kommt Frank, zahlt Ernst aus und möbelt die Praxis auf. Die älteren Semester unter den Arzthelferinnen ersetzt er durch junge und hübsche. Anke überschüttet er mit Aufmerksamkeit, alles, alles möchte er von ihr wissen. Er erfüllt ihr ihre Lust auf kleine Reisen: Immer wieder überrascht er sie mit Flugtickets. Er vermittelt ihr: „Wir sind ein unschlagbares Team. Niemand von den anderen Idioten kommt an uns beide heran.“

Honeymoon nennen die Fachleute jene Endorphinwolke, auf der diese beiden schweben. Kerstin Zander aber, die diese Geschichte erzählt, bezeichnet es anders: „Sucht“, sagt sie und: „Enthirnung“. Kerstin Zander hat ein Selbsthilfeforum für die Opfer psychischer Gewalt gegründet, sie kennt viele solche Geschichten.

Der Honeymoon ist ein typischer Anfang einer Misshandlerbeziehung. „Man wird von den Endorphinkicks abhängig: Zusammen sind wir grandios. Das heißt auch: Allein ist man nicht mehr grandios und auch nicht mehr happy.“

Er nennt sie frigide

Die Glückseligkeit bekommt Risse. Frank lacht mit den jungen Angestellten. Wenn Anke in den Raum kommt, sagt er: „Oh, jetzt müssen wir aber wieder arbeiten.“ Seiner Freundin ruft er ins Behandlungszimmer hinterher: „Aber nicht wieder den falschen Zahn ziehen!“ Die Helferinnen lachen. Wird Anke sauer, finden er und seine Entourage das humorlos. Beschwert sie sich, erklärt er, das sei ja neurotisch.

Dann verschwindet ihr Schlüssel. Plötzlich ist er wieder in der Tasche. Frank richtet Anrufe nicht aus: vergessen. „Crazy-making“ nennt das Zander. Anke wird ängstlich und depressiv. Im Bett ist es schon lange nicht mehr toll, er nennt sie „frigide“. Anke traut ihrer eigenen Wahrnehmung nicht mehr. Ist sie humorlos, neurotisch und frigide?

42 Prozent aller befragten Frauen haben laut einer Studie des Frauenministeriums schon einmal psychische Gewalt erfahren. Die reicht von Einschüchterung oder Anschreien über Verleumdungen, Drohungen und Demütigungen bis hin zu Psychoterror. Vier von zehn Frauen, das klingt erschreckend. Aber wo ist die Grenze zum normalen Beziehungskrach, den es unter Partnern eben gibt? „Wir üben alle mal psychische Gewalt aus“, sagt Zander, „aber nicht systematisch“.

Julia Schellong ist Oberärztin an der Dresdner Uniklinik für Psychotherapie und Psychosomatik. Sie ist auf Gewalt spezialisiert und meint, dass man durchaus Grenzen erkennen kann: „Die Angegriffene wird als Mensch nicht ernst genommen. Ihre Meinung ist nichtig und wird nicht anerkannt. Es geht immer um Macht.“ Der Partner sendet doppelte Botschaften, meint Zander. „Es ist wie mit Dr Jekyll und Mr Hyde: Das Opfer ist süchtig nach der strahlenden Jekyll-Figur, aber es bekommt immer öfter den monströsen Dr Hyde“.

AkademikerInnen sind überrepräsentiert

Auch Frauen üben psychische Gewalt aus, wenn auch nicht so oft wie Männer, sagt eine Studie aus Österreich, die Frauen- und Männergewalt vergleicht. So berichten 51 Prozent der Frauen, sie seien schon auf verletzende Weise gehänselt und gedemütigt worden, gegenüber 37 Prozent der Männer. 27 Prozent der Frauen fühlten sich durch Eifersucht unter Druck gesetzt – und 17 Prozent der Männer. TäterInnen und Opfer kommen aus allen Schichten, AkademikerInnen sind überrepräsentiert.

Wie kann man Opfern psychischer Gewalt helfen? Der schwierigste Teil ist, ihnen Einsicht in die Dynamik ihrer Beziehung zu vermitteln, sagt Schellong. Das sei schwer für Polizei und Beratungsstellen. „Er meint das nicht so.“ – „Sie ist doch hilflos, und meistens läuft es ja auch gut.“ So lauten die Leugnungen. Was tun? Die Opfer stärken, sagt Kerstin Zander.

Nicht umsonst heißt ihr Forum „Re-Empowerment“. Sie dazu bringen, dass sie wieder ihrer eigenen Wahrnehmung trauen. Ihnen helfen, Grenzen zu setzen. TäterInnen dagegen reagieren in einigen Fällen auf direkte Ansprache, berichtet Psychologin Julia Schellong. Die Polizei habe gute Erfahrungen damit gemacht, Stalkern zu erklären, was sie da eigentlich tun und dass das strafbar ist. 90 Prozent der Stalker hörten daraufhin damit auf.

Anke hat bisher kein Happy End erlebt. Frank verließ sie, zog mit einer anderen Frau zusammen. Und Anke floh – aus ihrer eigenen Praxis, aus ihrer Heimat. In eine andere Stadt, in eine Gemeinschaftspraxis. Die Endorphine, die muss sie nun wieder selbst produzieren. Noch weiß sie nicht, wie das geht.

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28 Kommentare

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  • AH
    Andrea H.

    Hallo Herr Maskulist u. Väterrechtler...

     

    Naaaa, wieder unter zig verschiedenen Namen im 20-Minuten-Takt ihre frauenfeindlichen Kommentare hinterlassen, um mal wieder, wie in so vielen Online-Redaktionen und Foren, den Eindruck zu erwecken, daß gaaanz viele Männer so denken wie Sie? So langsam wirds langweilig, oder? Haben Sie keine anderen Hobbys, als überall im Netz diese Taktik zu benutzen?

     

    Hier nochmal die Studie der Heinrich Böll Stiftung,

    die sich ausführlich mit der frauenfeindlichen Maskulisten- und Väterrechts-Bewegung und deren "Argumentationen" beschäftigt und die man nahezu alle in Ihren Kommentaren hier wieder findet...

     

    http://www.boell.de/downloads/antifeminismus-innen_endf.pdf

     

    kopfschüttelnder Gruß, Andrea H.

  • L
    Layla

    Liebe TAZ Redaktion!

    Der Artikel ist so la,la...

    und drückt nicht wirklich gerade viel über psychische Gewalt in Partnerschaften aus.

    Die Schreiberin, wirkt nicht gerade wie Jemand, der sich fundiert auskennt.

    Etwas hingeworfen der Artikel.

    Und...wir sind in Deutschland.

    Warum eine österreischiche Studie?

  • DL
    dem lentz

    schlechtes beispiel

    ich verstehe das man ein beispiel bringt um eine these zu belegen

    aber dann hätten sie die figur des vormannes streichen müssen

    den rosa elephanten des artikels, der der gesammten story etwas bizares, weil unausgewogenes giebt, da ja die täteridentität der frau für ihre thematisierte opferidentität im weiteren verlauf des artikels und der darauf aufbauenden argumentation ohne belang ist.

    mit ihm im text macht der artikel den eindruck eines multiplechoicetest über die frage der eigenen emotionalen peergroup

  • E
    Ex-Patient

    Na sowas. Die im Text genannte Ärztin hat mir mal eine Klinik empfohlen (nicht identisch mit der im Text genannten Klinik), in der genau so mit mir umgesprungen wurde. Ist eskalierendes Verhalten, Stigmatisiserung von Opfern und Double-Bind-Kommunikation etwa auch eine Behandlungsmethode? Oder sollte sich die von ihr empfohlene Klinik dermaßen verändert haben? Oder bin ich wirklich verrückt?

    • @Ex-Patient:

      Viele Ärzte in Psycho-Kliniken wissen nicht, in was für einer Institution sie eigentlich arbeiten.

      Wenn sie es von Patienten erzählt bekommen, haben die Patienten eine verdrehte Wahrnehmung, die sind ja psychisch krank. Dabei liese sich durch Nachfragen und der Sache nachgehen oft schon rausbekommen, ob die Wahrnehmung wirklich verdreht ist oder nicht.

      Oft wissen sie auch tatsächlich nicht und bekommen es nicht erzählt, wie sich Ärztekollegen, Krankenpflegepersonal, Ergotherapeuten etc. aufführen, wenn sie nicht dabei sind.

      Eventuell haben sie aber auch eine selektive Wahrnehmung. Mein Psychotherapeut hat mir mal eine Klinik empfohlen, wo er früher gearbeitet hat, die wäre ja sehr freundlich und da würde ich die schlechten Erfahrungen von zwei anderen Kliniken nicht machen. Ich habe abgelehnt.



      Später hat er mir dann Episoden aus dieser Klinik erzählt, die darauf schließen lassen, dass das die dritte schlechte Erfahrung gewesen wäre. Zum Glück habe ich abgelehnt. Warum er mir diese Klinik empfohlen hat, weiß ich nicht, offensichtlich weiß er ja, wie es da zugehen kann. Ich vermute mal, das verbucht er halt unter "unwahrscheinliche Ausnahme"

  • K
    Katrin

    Genau so läuft es mit Psychopathen. Ein Beispiel, an dem man sehen kann, weshalb diese Männer bei manchen Frauen damit Erfolg haben, findet sich in dem biografischen Roman "Mord im ostfriesischen Hammrich".

     

    Dies Sorte Mann sucht sich die Frau genau aus, braucht dafür allerdings nur Minuten. Ist sie gutmütig und langmütig, dann kann er loslegen. Und er tut es, gnadenlos ...

  • NT
    Nick Thamer

    Die junge Dame Oestreich schon wieder am Werk.

     

    "42 PROZENT aller befragten Frauen haben laut einer Studie des Frauenministeriums (sic!) schon EINMAL psychische Gewalt erfahren....

    ..„”Wir üben ALLE MAL psychische Gewalt aus“, sagt Zander, „aber nicht systematisch“."

     

    ??????

     

    “Julia Schellong ist Oberärztin an der Dresdner Uniklinik für Psychoso und Psychoauchso. Sie ist auf Gewalt spezialisiert und meint.... : „Die Angegriffene wird als Mensch nicht ernst genommen. Ihre Meinung ist nichtig und wird nicht anerkannt. Es geht immer um Macht“.“

     

    Besser gesagt: Die Frau Oberärztin ist auf Gewalt gegenüber Frauen spezialisiert, sonst wäre es eher so: “„Die Angegriffenen werden als Mensch nicht ernst genommen. Ihre Meinungen sind nichtig und werden nicht anerkannt. Es geht immer um Macht“.

     

    Was natürlich was ganz anders bedeutet...

    Und es stimmt schon: “Es geht immer um Macht“!

     

    “Der Partner sendet doppelte Botschaften, meint Zander. „Es ist wie mit Dr Jekyll und Mr Hyde”. “

     

    Vielleicht ein für alle Mal mit dem schwarz-weiss Denken aufhören, und dann sind wir alle glücklich, Männer und Frauen. Tja...

     

    “Auch Frauen üben psychische Gewalt aus, wenn auch nicht so oft wie Männer, sagt eine Studie aus Österreich...”

     

    Sehen Sie, Frau Oestreich, das alles bestätigen Sie selber :))

    Aber:

     

    “Wie kann man Opfern psychischer Gewalt helfen? ....

    .... Das sei schwer für Polizei und Beratungsstellen. „ER meint das nicht so.“ – „SIE ist doch hilflos, und meistens läuft es ja auch gut.“ So lauten die Leugnungen. “

     

    Und bing-badaboom!!! Wieder mal ein weibliches Opfer. Apropos Leugnungen.

     

    Und endlich, als groooßes Finale:

     

    “TäterInnen dagegen reagieren in einigen Fällen auf direkte Ansprache, berichtet Dings. Die Polizei habe gute Erfahrungen damit gemacht, Stalkern zu erklären, was sie da eigentlich tun und dass das strafbar ist.”

     

    “StalkerInnen” gibt es nicht?

     

    “Jeder Mensch hat das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit und auf

    sexuelle Selbstbestimmung”.

     

    Stand nicht im Artikel, Heide...

     

    Nick Thamer

  • AM
    Alter Mann

    Was für ein angestaubter Artikel. Mir scheint, dass jemand in das Archiv hinabstieg und in den Jahrgängen der Achtziger Jahre herumstöberte um olle Kamellen zu einem Artikel aufzubereiten. Die alte Leier: der böse Mann, der die Frau nun psychisch misshandelt. Meine Güte, das verweist auf das Niveau einer billigen Frauenzeitschrift.

     

    Jeder, der ernsthaft im Tätigkeitsfeld der angewandten Psychologie arbeitet, sei es im ambulanten oder klinischen Bereich, kennt haufenweise solcher Krankengeschichten und weiß wie schwierig die Ursachenforschung ist. Aber in dem taz-Artikel glaubt eine Journalistin dies allgemeingültig in wenigen Zeilen abhandeln zu können. Das ist "sub omni canonem" - unter aller Kanone (Altphilologen bitte Ruhe bewahren).

     

    Damit nun auch die Lateiner nicht das Gefühl bekommen psychisch misshandelt worden zu sein das Schlusswort für die Autorin: "Si tacuisses, philosopha mansisses."

  • DR
    Dr. rer. nat. Harald Wenk

    Yoga - es geht mit Yoga, die Endomrphinproduktion. Für dir REchte gGehirnhälfte/Nackenseite und den Zungengaewumendruck (Khechari Mudra).

     

    Polizei und Psycho(chemie)industrie sind eher verschlimmbessernd und nicj schlimmer psychische Gewalt ausübend als die Urpungstäter. Das gilt für Mediziner insfgesamt.

     

    "Die Menschen sind recht misssgünstig" wusste Superphilosoph/Psychologe Spinoza. Die meisten wissen das nicht. Die Erwartung von "Nächstenliebe" allüberall wird in unserer der "Mensch als Schosshündchenkultur" durch die "christliche" Prägung", wo sogar Profipsychologen nicht wissen, was die Gefühle so sind und machen, mit einer Irrealisierung "gelehrt", die die Vernunft zu einer dauerübfluteten Minihallig werden lässt.

     

    Gerade die paar Sensiblchen sind meist der heimtückisch Missgünstigen leiche Beute.

     

    Das sich die richtigen finden, mit viel Gemeinamkeitenauch" auch im Temperament", Moraldurchdringung und den Interessen, wird so sehr dem ultrablinden Zuffall überlassen, dass es eher nach Analphebetentumkultur aussieht. iSt das Christentum ja auch. Hier hat die Psycho(chemo)professionalisierung viel metaphyische, auch sprachübliche Schuld auf sich geladen.

  • P
    Pferdewurst

    Hochgradiger unsinn, dass. Uns geht es scheinbar blendend, wenn das ein thema ist.

  • AM
    A. Meier

    Ich finde es sehr zu begrüßen, dass das Thema Gewalt

    endlich mal deutlicher zur Sprache kommt und das es Menschen gibt, wie Heide Oestreich und Kerstin Zander, die mit viel Einsatz darauf aufmerksam macht und Betroffenen, mehrheitlich weiblich Unterstützung bieten.

  • MT
    Mein Tipp

    "Scheißkerle" von Koidl lesen und genauso handeln wie diese! Helfen tut eh niemand und glauben schon gar nicht.

     

    @Susanna

    Wenn du Kinder hast, wendet sich das Blatt und du merkst viel zu spät, in welchem Kerker du sitzt. Glaube mir, jedes Kind heißt ein mal Lebenslänglich und da richtige Entscheidungen zu treffen ist um einiges schwieriger, denn Kinder brauchen Väter und geht der Mann, geht die Bohrmaschine. Neue Partner sind für Kinder auch scheiße und alleine machen sie dich (kl) ein.

     

    PS. Koidl ist übrigens ein MANN!

  • H
    Horsti

    Der Mann ist mal wieder der Schuldige. Mal was ganz "neues" von Frau Oestreich...

    Die gennante Studie beleuchtet nur das Hellfeld. In Dunkelfeldstudien hat sich gezeigt, daß Frauen sogar öfter psychisch gewalttätig gegen ihren Partner werden als umgekehrt.

  • MM
    Mr. Mister

    90% aller Männer die in Studien nach ihren Gefühlen befragt werden, lügen (sich selbst an?).

  • R
    René

    Oh wunder: Auch wenn ein Mann noch so toll, perfekt, erfolgreich, gutaussehend, reich, vorzeigbar und charmant ist, könnte er sich am Ende doch als Arschloch entpuppen, der auuschliesslich selbst bestimmen will wo es langgeht.

  • B
    BieneMaja

    "Honeymoon nennen die Fachleute jene Endorphinwolke, auf der diese beiden schweben."

     

    Honeymoon nennen auch ca. 2 Mrd. englische Muttersprachler das, was wir "Flitterwochen" nennen. Nicht gerade clevere Wahl für einen "Fachausdruck", wenn es denn einer ist.

  • I
    iks

    Sexismus ist allgewärtig.

     

    Überall Porno, nackte Hintern, Viagra.

     

    "Wo ist denn dein Mann?" "Was, du hast keinen Mann?"

     

    Hungermodells, "Schönheits"-Wahn, Kate Middleton & Co.

     

    Hauptsache die Hülle stimmt, Inhalt unwichtig.

     

    Zwangsinstitution Ehe.

     

    Wieviel Seiten kann man so noch runterschreiben?

     

    Wir sind doch komplett am Ende.

     

    Frauen, wielange laßt ihr euch noch verarschen?

  • G
    Gebissener

    Oh je, die arme, arme Anke! Und wie verhält sie sich?

    Frank lacht mit den jungen Angestellten. Eifersucht

    Wenn Anke in den Raum kommt, sagt er: „Oh, jetzt müssen wir aber wieder arbeiten.“ Stutenbissig und Chefallüren

    Seiner Freundin ruft er ins Behandlungszimmer hinterher: „Aber nicht wieder den falschen Zahn ziehen!“ Waren seine Kompetenzen vielleicht Gegenstand einer ausgedehnten öffentlichen Diskussion?

  • KK
    Kein Kunde

    Akademikerinnen überrepräsentiert.

    Wobei, bei Tätern, oder Opfern?

    Oder wissen Akademiker einfach besser einzuschätzen, was überhaupt als psychische Gewalt gelten kann und geben daher häufiger an Opfer/Täter zu sein?

    Könnte Männern es so eingetrichtert sein, physische Gewaltneigung angeboren zu haben, dass diese die "harmlosere" Form eben schnell mit zugeben und die als Opfer derselben dies weniger gut erkennen vermögen?

     

    Danke für den Artikel, regt zum Fragen an. :-)

  • A
    anke

    Mein Tipp zum Thema Endorphin-Eigenproduktion: Die taz lesen und mitreden. Auch und gerade dann, wenn die da Beschäftigten einem zum Dank dafür jahrelang das Gefühl vermitteln, man würde "als Mensch nicht ernst genommen", die vorgetragene "Meinung [sei] nichtig und [werde] nicht anerkannt". Schließlich hat ja angeblich sogar "die Polizei [...] gute Erfahrungen damit gemacht, Stalkern zu erklären, was sie da eigentlich tun". Wenn "90 Prozent der Stalker […] daraufhin damit auf[hörten]", ist das doch ein Prozentsatz der Mut machen kann, oder nicht? Auch Leuten, meine ich, die keine Dienstmarke vorweisen dürfen. Warum, kann sich die taz-Leserin angesichts dieser Erfolgsmeldungen fragen, sollten eigentlich ausgebildete Journalisten unfähig sein zu etwas, was sogar die aller meisten Stalker können, egal wie dämlich sie sonst sein mögen?

  • W
    W.C.

    > 42 Prozent aller befragten Frauen haben laut einer

    > Studie des Frauenministeriums schon einmal

    > psychische Gewalt erfahren. Die reicht von

    > Einschüchterung oder Anschreien über Verleumdungen,

    > Drohungen und Demütigungen bis hin zu Psychoterror.

     

    Zunächst mal: Das Ding heißt nicht "Frauenministerium" sondern "Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend". Dann: Fragen Sie mal, wie oft Männer solche Erfahrungen gemacht haben. Sie verweisen zwar auf eine österreichische Studie:

     

    > Auch Frauen üben psychische Gewalt aus, wenn auch

    > nicht so oft wie Männer, sagt eine Studie aus

    > Österreich, die Frauen- und Männergewalt

    > vergleicht. So berichten 51 Prozent der Frauen,

    > sie seien schon auf verletzende Weise gehänselt

    > und gedemütigt worden, gegenüber 37 Prozent der

    > Männer. 27 Prozent der Frauen fühlten sich durch

    > Eifersucht unter Druck gesetzt – und 17 Prozent

    > der Männer. TäterInnen und Opfer kommen aus allen

    > Schichten, AkademikerInnen sind überrepräsentiert.

     

    was geflissentlich übersieht, dass Männer und Frauen ggf. "Gewalt" ganz anders wahrnehmen bzw. unterschiedlich definieren. Was ein Indiviuum schon als "Gewalt" empfindet, muss für eine andere Person noch lange nicht so interpretiert werden. Darüber hinaus ist Gewalt gegen Männer in unserer Gesellschaft an der Tagesordnung und wird häufig "als ganz normal" empfunden, gehört "zum Mannsein" einfach dazu. Entsprechend unterschiedlich fallen dann die Ergebnisse solcher Studien auch aus.

     

    Bettina Hammer hat sich bei Telepolis umfangreich mit dem Thema "Gewalt gegen Männer" befasst:

     

    Teil 1: http://www.heise.de/tp/artikel/37/37603/1.html

     

    Teil 2: http://www.heise.de/tp/artikel/37/37604/1.html

     

     

    Es geht übrigens auch NICHT darum, physische- oder psychische Gewalt gegen Frauen herunterzuspielen, sondern darum, dass es mich freuen würde, wenn die eine oder andere AutorIn der TAZ öfter mal etwas differenziertere Artikel schreiben würde, wenn man sich schon mit dem Thema der "Geschlechterfragen" befasst.

  • E
    EinErnstVonWievielen?

    Es beginnt als ganz große Liebesgeschichte. Ein strahlender Mann, charmant und klug, Geld hat er zwar noch keins, aber sie werden sich die gemeinsame Praxis schon zusammen aufbauen. Anke und Ernst haben das große Los gezogen, daran glaubt Ernst fest.

     

    Aber: Die Glückseligkeit bekommt Risse. Anke lacht nicht mehr mit Ernst. Wenn Ernst in den Raum kommt, sagt sie: „Oh, jetzt muss ich aber wieder arbeiten.“

    Ernst wird verunsichert und depressiv. Im Bett ist es schon lange nicht mehr toll, sie nennt ihn „langweilig“. Ernst traut seiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr. Wo ist der Glaube an die gemeinsame Zukunft geblieben? Je stärker er versucht, sich Anke wieder zu nähern, desto stärker entzieht sie sich ihm. Beschwert er sich, erklärt sie, dass ihre Ehe eben auseinandergedriftet sei.

     

    Und auf einmal schmeißt sie in raus, für den Egomanen, den Blender Frank.

     

    Wieviel Prozent aller befragten Männer haben laut einer Studie des Frauenministeriums schon einmal psychische Gewalt erfahren?

  • M
    Mann-o-Mann

    Man müsste mehr über das Design der Studien wissen, um solche Aussagen treffen zu können wie Heide Oestreich sie trifft: Eine Studie in der Frauen und Männer selbst Auskunft darüber geben, ob sie psychischer Gewalt ausgesetzt sind oder waren, gibt die Selbstauskunft der Männer und Frauen wieder, sagt aber nichts über die tatsächliche Tätigkeit der Täter_innen aus.

     

    Ich bin selbst jahrelang Adressat von psychischer Gewalt und von Mobbing durch Frauen gewesen: In unterschiedlichen Zusammenhängen, nicht nur in Beziehungen. Benennen hätte ich das nicht können, sonst wär' ich ja in der Lage gewesen, mich dagagen abzugrenzen und zu wehren.

     

    Ich habe später herausgefunden, dass es mit meiner Selbstdefinition als Mann (kennt keinen Schmerz, ist robust, kann kein Opfer sein, ist immer hilfsbereit und beschützend, hat das Potential zum Täter, welches er kontrollieren muss, nie aber braucht er Hilfe usw.) zu tun hatte, dass ich nicht in der Lage war, die erfahrene Gewalt zu erkennen.

     

    Ich halte es durchaus für möglich, dass die in dem Artikel zitierten Studien genau aufgrund solcher Selbstdefinitionen von Männern (die ja so unüblich nicht sind) einen systematischen Bias enthalten. Ich finde das schade, dass die Autorin die Ergebnisse der Studien in ihrem Artikel so schlampig verwendet.

  • AW
    Alexander Wallasch

    Selten so einen Quatsch gelesen: Wo bitte ist da die psychische Gewalt? Ich sehe hier ein "Häschen", das sich ein paar Monate lang aushalten lässt - sie nennt das Verhältnis zu ihrem Bachelor Honeymoon, er wahrscheinlich Eroberungsstrategie –

    und dann, als Sie merkt, das sie sich mal um den Mann bemühen muss, weiß sie nicht wie und erhebt dann noch ihre Hormonell-bedingte Schlüsselschusseligkeit auf eine hinterhältige (neue) Strategie ihres Freundes. Lächerlich.

  • S
    Susanna

    Ich glaube nicht, dass Mäner häufiger psychische Gewalt ausüben. Ich glaube, Frauen sind um ein Vielfaches bereiter, sich selbst anzuzweifeln. Ich kenne das von mir. Wenn sich etwas komisch anfühlt, ist der erste Gedanke, mit mir stimmt was nicht, daran liegt es.

    Wenn die Bereitschaft fehlt, den Grund für jedes Unwohlsein bei sich selbst zu suchen, sind die hier genannten Dinge doch Kleinigkeiten. Dann wäre Anke von selber gegangen, wer bleibt schon freiwillig in so einer idiotischen Situation?

  • A
    Ashoka

    Ist es möglich, den Titel der östereichischen Studie oder gar einen Link zu ihr zu bekommen?

  • A
    Ah-ja

    Vielen Dank für diesen Artikel. Es ist sehr gut ins Bewusstsein zu rücken, dass nicht nur physische Gewalt einen Menschen verletzt.

  • A
    Apotheker

    Wenn man sich so manchen Medizinstudent und Ihr Elternhaus ansieht dann denkt man sich, das das unter denen nicht gerade selten passiert. Halten sich mit ihrem Dr.med für den größten, dabei ist der lächerlich. Viele sind Traditionsmediziner und überheblich wie sau.

    Die Frau nimmt jetzt sicehr Opioide. Das machen viele Ärzte (zwei mal die Woche Codeinphosphat Tropfen kaufen).