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Prozess im Todesfall Freddie GrayKeine Anklagen in Baltimore

Die Staatsanwaltschaft lässt die Anklage gegen drei weitere Polizisten fallen. Für den Tod von Freddie Gray 2015 wird niemand zur Rechenschaft gezogen.

Er kam als Angeklagter und ging als freier Mann: Police Officer Garrett M. (links) am Mittwoch. Foto: ap

Baltimore ap | Für den Tod des Schwarzen Freddie Gray in Baltimore wird keiner der an seiner Festnahme beteiligten Polizisten zur Rechenschaft gezogen. Die Staatsanwaltschaft der Stadt im US-Staat Maryland ließ am Mittwoch die Anklagen gegen drei Beamte fallen. Drei weitere Beamte waren bereits freigesprochen worden.

Gray war im April 2015 an einem Genickbruch gestorben, den er sich nach seiner Festnahme in einem Polizeiwagen zugezogen hatte. Er war gefesselt, aber nicht angeschnallt transportiert worden. Grays Tod hatte zu Protesten in Baltimore geführt und der landesweiten Bewegung „Black Lives Matter“ Auftrieb gegeben.

Unter den in früheren Verfahren freigesprochenen Beamten war der Fahrer des Polizeiwagens, dem die Staatsanwaltschaft die größte Verantwortung für Grays Tod zugeschrieben hatte. Auch der ranghöchste Polizist der Gruppe wurde für nicht schuldig gefunden. Ein Verfahren war geplatzt, weil sich die Geschworenen nicht einig wurden.

Für Mittwoch war eigentlich eine Anhörung in einem Vorverfahren gegen einen weiteren Polizisten angesetzt. Dabei gab Staatsanwalt Michael Schatzow die Einstellung der Verfahren gegen alle beteiligten Beamten bekannt.

Illegale Festnahme

Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft wurde Gray illegal festgenommen, weil er vor einer Fahrradstreife weggelaufen war. Die Beamten schnallten den Festgenommenen nicht mit dem Sicherheitsgurt fest. Und sie riefen auch keinen Sanitäter, als Gray sagte, er wolle ins Krankenhaus.

Nach den Freisprüchen in den bisherigen Verfahren waren neue Proteste befürchtet worden, doch bisher kam es nicht dazu. Drei der beschuldigten Polizisten waren dunkelhäutig, drei weitere weiß.

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3 Kommentare

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  • Unabhängig von allen rechtlichen Regeln - es gibt so was wie ein "intuitives grundlegendes Rechtsverständnis". Ein Verhafteter wird im Polizeiwagen nicht angeschnallt und stirbt an den Folgen dieses Versäumnisses. Und keiner übernimmt die Verantwortung bzw. wird zur Verantwortung gezogen. Dann stimmt da was nicht!

  • Wie kann es sein - da stirbt ein Mensch in Polizeigewahrsam, einfach so? Ein Wink des Schicksals? Das kommt nichtmal vor Gericht, damit untersucht werden kann, was genau passiert ist?

    Krass.

    • @Frida Gold:

      Lesen Sie doch mal den ganzen Artikel, 3 Verfahren gab es schon und alle 3 sind freigesprochen worden. Eigentlich pfiffen nach dem letzten Freispruch die Spatzen es schon von den Dächern, dass die letzten 3 eingestellt werden, da diese ja die schwächere Hälfte der Fälle waren.

       

      Es gibt halt öffentliche Aufregung (und berechtigte Kritik an der US-Polizei) und es gibt rechtsstaatliche Verfahren in denen der Angeklagte unschuldig ist bis zum Gegenbeweis.