: Prozente auf Metall
Arbeitgeber weichen offenbar von sturer Haltung im Metalltarifkonflikt ab: Höheres Angebot soll kommen
DÜSSELDORF dpa/taz ■ In der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie können Streiks vielleicht doch noch vermieden werden. Die Arbeitgeber kündigten vor der heute beginnenden sechsten Verhandlungsrunde ein neues Angebot für Lohnerhöhungen an. „Es wird sicherlich darauf hinauslaufen, dass am Ende ein Ergebnis oberhalb der Zahl zwei steht“, sagte Arbeitgeber-Verhandlungsführer Michael Jäger in einem Zeitungsinterview. Noch vor einer Woche hatte Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser die Marke von zwei Prozent als obere Schmerzgrenze bezeichnet. Die IG Metall fordert für die 700.000 Beschäftigten der Branche fünf Prozent mehr Lohn und Gehalt sowie einen Tarifvertrag Qualifizierung und Weiterbildung in den Betrieben. Weitere Ziele: die Vergütungen von Azubis um 37 Euro monatlich zu erhöhen sowie die vermögenswirksamen Leistungen neu zu regeln.
IG-Metall-Sprecher Wolfgang Nettelstroth sagte auf Anfrage, das Angebot werde kommentiert, sobald es offiziell vorliege. Der nordrhein-westfälische IG Metall-Chef Detlef Wetzel drohte am Wochenende erneut mit einem Arbeitskampf. Er werde „alles dafür tun, dass es zu einer Urabstimmung und zu einem Streik kommt“, wenn sich keine Verhandlungslösung abzeichne, sagte er. Die Urabstimmung könnte bereits am Donnerstag beantragt und Anfang Mai abgehalten werden. Ein Streik könnte dann wenige Tage später beginnen.
In einer ersten Offerte hatten die Arbeitgeber angeboten, die Löhne und Gehälter um jährlich 1,2 Prozent zu erhöhen, bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Bei der vergangenen Lohnrunde hatten sich die Tarifparteien im bevölkerungsreichsten Bundesland auf Lohnerhöhungen von 2,2 Prozent (für das Jahr 2004) und 2,7 Prozent (für 2005) geeinigt.