piwik no script img

Protestmarsch gegen WaffengewaltTausende demonstrieren in New York

Dem Aufruf der Gruppe „Youth Over Guns“ folgen Tausende. Sie fordern ein Ende der Waffengewalt. Zum Amoklauf in Parkland werden neue Details bekannt.

Waffen töten: Junge Menschen während der Demo tragen einen Sarg über die Brooklyn Bridge Foto: ap

New York/Fort Lauderdale ap/dpa | Tausende Menschen haben in New York gegen die weit verbreitete Schusswaffengewalt in den USA protestiert. Mit Slogans wie „Schützt Kinder und nicht Waffen“ und „Entwaffnet Hass“ forderten sie ein Ende der liberalen Waffengesetze. Organisiert wurde der Marsch auf der Brooklyn Bridge am Samstag von der von Schülern angeführten Gruppe Youth Over Guns. Nachdem die Demonstranten über die Brücke zogen, versammelten sie sich in Lower Manhattan. Viele trugen orangefarbene Kluft, um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen.

An der Kundgebung nahmen auch die Hollywoodstars Julianne Moore und Susan Sarandon teil. Aalayah Eastmond, eine Überlebende des Amoklaufs an der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland, hielt eine Ansprache. Auch in anderen US-Städten gab es Proteste mit Appellen an Abgeordnete, schärfere Waffengesetze zu verabschieden. Die Gruppe Youth Over Guns hatte sich nach dem Amoklauf an einer Schule in Parkland formiert.

Zum Schulmassaker in Parkland wurden unterdessen neue Details bekannt. Einige Tage vor der Demonstration hatten mehrere US-Medien unter Berufung auf mehrere Handy-Aufnahmen des 19-jährigen Todesschützen Nikolas Cruz berichtet, dass dieser seine Bluttat per Videobotschaft mehrfach angekündigt hatte.

Cruz hatte am 14. Februar diesen Jahres an der Majory Douglas Highschool in Parkland bei seinem Amoklauf 17 Menschen erschossen. Die Staatsanwaltschaft will die Todesstrafe für den Schützen fordern.

Zuletzt schoss erneut ein 17-Jähriger an einer Schule in Texas um sich, er tötete zehn Menschen. Es war das schlimmste Massaker seit dem in Parkland am Anfang diesen Jahres. Der Schütze in Texas hatte die Waffe mutmaßlich aus dem Besitz seines Vaters entwendet.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

2 Kommentare

 / 
  • "Einige Tage vor der Demonstration hatten mehrere US-Medien unter Berufung auf mehrere Handy-Aufnahmen des 19-jährigen Todesschützen Nikolas Cruz berichtet, dass dieser seine Bluttat per Videobotschaft mehrfach angekündigt hatte."

     

    1. Nicht jeder Amoklauf ist vorhersehbar aber das Parklandmassaker hätte verhindert werden können, ja sogar verhindert werden müssen! Selbst wer sich nur oberflächlich mit der Tragödie beschäftigt erkennt ein Behördenversagen dessen Ausmaß einfach nur erschüttert.

     

    2. In den Videobotschaften kommt u.a. klipp und klar zum Ausdruck: Teil des Motivs des Amokschützen war die Suche nach Ruhm. Hier kommen die (US) Medien ins Spiel

    mit ihren "Breaking News" und ihrer auf Einschaltquoten schielenden Art der sensationslüsternden Berichterstattung, die Nachahmungstäter geradezu anzieht wie Motten das Licht. (Der Amokschütze sagt wortwörtlich er will der erste "School Shooter" 2018 sein)

     

    Wenn in Zukunft solche Tragödien verhindert werden sollen sollte man sich mit diesen Problematiken auseinandersetzen (z.B. Frage an die Medien: natürlich muß man über solche Taten berichten, aber gehört dazu das der Name des Täters genannt werden muß?).

     

    Die Anti-Waffen Proteste sind mit Sicherheit gut gemeint, lenken aber von den tatsächlichen Ursachen solcher unfassbaren Taten ab.

  • Wen Interessiert den bitte, welche Promis vor Ort waren? Viel Interessanter wäre es, welche Organisierten Kräfte mit zu den Veranstaltungen aufgerufen haben, wie die SchülerInnen vernetzt sind mit anderen Städten and so on. Im Endeffekt gibt ja den Ausschlag, in welcher organisatorischen Verfassung Bewegungen sind um abschätzen zu können, wie sich die Forderungen gesellschaftlich weiter übersetzen lassen.