Proteste vor Moskauer Gericht: 100 Oppositionelle festgenommen

In Moskau werden acht Putin-Gegner zu mehrjähriger Haft im Straflager verurteilt. Vor dem Gericht demonstrieren Oppositionelle. Mehr als 100 von ihnen werden festgenomme.

Russische Oppositionelle in Käfighaltung – die Angeklagten im aktuellen Moskauer Prozess. Bild: reuters

MOSKAU dpa | Einen Tag nach Ende der Olympischen Winterspiele in Sotschi hat die russische Polizei bei Protesten in Moskau mehr als 100 Menschen festgenommen. Bei einer Kundgebung gegen politische Justizwillkür vor einem Gericht führten Einsatzkräfte am Montag auch den Oppositionsführer Alexej Nawalny ab. Das kremlkritische Portal kasparov.ru berichtete von 700 Teilnehmern an der nicht genehmigten Kundgebung, die Polizei sprach von etwa 200.

Das Gericht verurteilte unterdessen mehrere Gegner des Kremlchefs Wladimir Putin zu bis zu vier Jahren Straflager verurteilt. Die achte Angeklagte erhielt eine Bewährungsstrafe, wie Medien am Montag berichteten. Die Richterin Natalia Nikischina sprach die Oppositionellen wegen Anstiftung zur Gewalt gegen den Staat schuldig. Sie hätten sich am Vorabend von Putins dritter Amtseinführung im Mai 2012 an Krawallen in Moskau beteiligt.

Die Verteidigung hatte aus Mangel an Beweisen auf Freispruch plädiert. Menschenrechtler kritisieren den Prozess als politisch motiviert.

Ein großes Polizeiaufgebot sicherte seit dem Morgen die Gegend um das Gerichtsgebäude. Bereits am Freitag hatte Richterin Natalia Nikischina die Angeklagten schuldig gesprochen. Schon zu diesem Zeitpunkt waren mehr als 400 Menschen bei Protesten gegen die Entscheidung festgenommen worden.

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